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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands
Autoren: Karen Hawkins
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Duft, eine Mischung aus Sandelholz und Moschus, hüllte sie ein. Sofort war die Erinnerung an eine andere Zeit wieder da. An eine längst vergangene Zeit. Die Erinnerung an heiße Hände und heißes Verlangen, an den verzweifelten Wunsch mit ihm ...
    Draußen grollte über dem in hellem Sonnenschein liegenden Garten erneut der Donner.
    Pater MacCanney schien Schwierigkeiten mit dem Schlucken zu haben. Hamish, der inzwischen seine Flasche wieder sicher in der Manteltasche verstaut hatte, sah Fiona strafend an, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Immerhin war er seit ihrer Kindheit derjenige, der auf sie aufpasste.
    Sie errötete und räusperte sich. „Du bist tatsächlich in einer Kirche, Kincaid. Du bist hier, um mich zu heiraten.“
    „Heiraten?“ Fragend sah er sie an, und die Klarheit seines Blicks, in dem das Blau des Loch Lomond leuchtete, traf sie wie ein Stoß vor die Brust.
    Es war, als würde sie in dieses Blau hineingezogen, wäre in einen Sog geraten und würde nun in ein Becken voll warmem Wasser sinken.
    Ein sanftes Lächeln legte sich um seine Lippen. „Fiona MacLean.“ Die Worte kitzelten rau und verführerisch ihre Sinne.
    Zu ihrem Entsetzen spürte sie in seiner Nähe eine rasch wachsende Hitze, die sie nach Atem ringen ließ. Die Donnerschläge wurden lauter, und ein warmer Windstoß lief wie eine Welle durch das Gras und ließ die Blumen ihre Köpfe senken.
    Fiona ballte die Hände zu Fäusten und konzentrierte sich auf den Rhythmus ihres Herzschlags. Auf keinen Fall durfte sie die Kontrolle verlieren. Sie wusste, dass sie einen gefährlichen Weg eingeschlagen hatte. Jack Kincaid hatte diese Wirkung auf Frauen. Auf jede Frau. Da ist eine wie die andere, beruhigte sie sich selbst.
    Bei diesem Gedanken kühlte sich ihre Leidenschaft ab. „Bleib gefälligst wach, Kincaid“, sagte sie in munterem Ton. „Wir haben heute etwas Wichtiges zu erledigen. “
    Er ließ seinen flackernden Blick über ihr Gesicht wandern und verweilte erst bei ihren Augen, dann bei ihren Lippen. Schließlich brachte er sein Gesicht so dicht an ihres, dass sein whiskygetränkter Atem ihr Ohr und ihre Wange wärmte. „Sag mir, Liebste, wenn ich dich in diesem Traum heirate, wirst du mich dann wieder in dein Bett lassen?“
    Ihr Atem stockte, dann erwiderte sie, ebenfalls flüsternd: „Ja, du wirst in meinem Bett willkommen sein. Das hier ist eine echte Hochzeit, obwohl wir keine Gefühle füreinander haben. “
    „Da sprichst du nur für dich“, stellte er mit weicher, heiserer Stimme fest.
    Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen, während ihr Herz erstaunlich ruhig weiterschlug. „Was ... Was willst du damit sagen?“
    „Ich will damit sagen, dass ich sehr wohl Gefühle für dich habe. Ich lechze danach, dich zu berühren, dich ...“ „Das hat nichts mit Gefühlen zu tun“, unterbrach sie ihn hastig. Wie hatte sie nur denken können, dass er etwas anderes meinte? Wenn ihre gemeinsame Zeit mit Jack ihr eine Erfahrung eingebracht hatte, dann die, dass er zu Gefühlen nicht fähig war. Jedenfalls nicht zu echten Gefühlen. „Das können wir alles später besprechen. Jetzt müssen wir erst mal heiraten.“
    Wieder glitt sein Blick über ihr Gesicht und blieb an ihren Lippen hängen. Er schenkte ihr ein träges, verführerisches Lächeln. „Ich werde dich heiraten, Fiona MacLean, und werde dich in mein Bett bekommen, wie es sich für Braut und Bräutigam gehört. Wenn das kein wunderbarer Traum ist! “
    Wütend zischte sie ihn an: „Das hier ist bitterer Ernst, Jack. Indem wir heiraten, können wir die Fehde beenden. “ „Fehde?“, erkundigte er sich, als hätte er noch nie etwas von dem jahrhundertealten Streit gehört.
    Sie blinzelte, weil er es immer wieder schaffte, sie zu verwirren. „Die zwischen unseren Familien“, erklärte sie, als würde sie seine Frage ernst nehmen.
    „Oh. Die Fehde. Darüber würde ich mir auch Gedanken machen, wenn ich nicht längst tot und mitten in einem Traum wäre.“ Er legte ihr den Arm um die Schultern. „Sei’ s drum! Walten Sie Ihres Amtes, Pater“, sagte er großspurig. „Es ist ohnehin nur ein Traum.“
    Pater MacCanney sah Fiona fragend an. „Sind Sie sicher, mein Kind?“, erkundigte er sich noch einmal.
    Fiona atmete tief durch. In wenigen Augenblicken würde sie verheiratet sein. Verheiratet mit einem Mann, der schon bald wieder nüchtern und dann wegen der Sache, die sie hier eingefädelt hatte, wütend auf sie sein würde. Verheiratet mit dem Mann, der
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