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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt
Autoren: Stephanie Tyler
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einfach.«
    »Es gibt nur ein Problem, Jake.«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Er hat den Zünder mit meinem Handy verbunden.«
    »Ich werde sofort Befehl erteilen, dass niemand Sie anruft …«
    »Bei meinem Handy ist ein Alarm eingestellt, damit ich meine Medikamente nicht vergesse. Es klingelt jeden Abend um 2100.«
    Jake blickte auf die Uhr. Es war 2055:42.
    »Ist Izzy da draußen?«, fragte Cal. »Rafe hat gesagt, er wolle sie herbringen.«
    »Sie ist hier, Admiral«, sagte er und drehte sich zu ihr um. Sie stand mit Nick in einiger Entfernung und schaute unsicher zu ihm hoch.
    »Dann nehmen Sie sie und gehen, Jake. Nehmen Sie sie mit und verschwinden Sie. Sagen Sie ihr, dass ich alles nur getan habe, damit sie sicher war. Tun Sie mir diesen letzten Gefallen.«
    Jake hielt seinen Blick auf Isabelle gerichtet, während Cal sprach. Nick würde in wenigen Augenblicken den Platz mit ihm tauschen. Das wusste er.
    Aber er schuldete beiden Männern mehr. Er schuldete es auch Isabelle und sich selbst. »Verschwindet von hier, Nick!«, rief er mit fester Stimme. »Geht jetzt.«
    Isabelle schrie. »Nein, nein, nein!« Nick hob sie hoch und rannte mit ihr in den Wald. Er lief in die Richtung, aus der er ursprünglich gekommen war. Zurück in ein Stück Gelände, das zu dicht bewachsen war, als dass Rafe es hätte verdrahten können.
    Er hätte mit seinem Bruder streiten können und hätte darauf bestehen können, seinen Platz auf dem verfluchten Dach einnehmen zu dürfen. Aber Jake hatte ihm das Wertvollste anvertraut, das es für ihn gab. Und Nick hatte nicht vor, dieses Vertrauen zu enttäuschen.
    Die nächste Explosion erschütterte den Boden unter seinen Füßen, und er stürzte nach vorn. Ihm wurde die Luft aus den Lungen getrieben, als er ihren Körper mit seinem abschirmte. Er drückte sie zu Boden, und in Gedanken begann er, stumm zu beten.
    Und Izzy schrie immer noch.
    Sie merkte nicht mal, dass sie es im Grunde für sie beide tat. Weil er nicht schreien konnte.
    Isabelle kämpfte wie verrückt gegen Nicks Arme an, die sie zu Boden drückten. Sie trat um sich, sie kratzte ihn und hörte, wie er leise fluchte, als sie ihn zwischen den Beinen erwischte.
    »Izzy. Ich bin auf deiner Seite.«
    Sie hörte am Klang seiner Stimme, dass er sich mindestens genauso sehr um Jake sorgte wie sie. »Wir müssen zurück zu ihnen und ihn holen.«
    Nick hielt ihr Handgelenk umklammert. »Wenn er tot ist, wirst du das nicht sehen wollen, Izzy. Nicht so.«
    Sie hatte sich fast aus seinem Griff gewunden und drehte sich zu ihm um. »Du hast ihn doch schon einmal gerettet. Und jetzt hast du mich gerettet.«
    »Jake hat sich selbst gerettet. Ich habe ihn bloß schnell ins Krankenhaus gebracht. Und für dich habe ich nur das getan, worum er mich gebeten hat.« Nick lockerte seinen Griff. »Es geht ihm gut.«
    »Woher weißt du das?«, fragte sie aufgebracht.
    »Weil er direkt hinter dir steht.«
    Sie wirbelte herum. Jake stand nur einen halben Meter hinter ihr. Wie er sich mit Cal an seiner Seite so leise durch das Dickicht hatte schleichen können, war für sie ein Rätsel. Fast ein Wunder.
    »Wie hast du das geschafft?«, fragte sie Jake.
    »Nur mit Cals Hilfe«, erklärte Jake.
    Als die Flutlichter angingen und zugleich der Alarm über das ganze Gelände tönte, sah sie die beiden Männer endlich deutlicher. Sie waren verdreckt und mit Schlamm und Blut beschmiert. Sie schaffte es irgendwie, beide zu umarmen und gleichzeitig zu überprüfen, wer von ihnen blutete.
    »Cal braucht medizinische Betreuung«, sagte Isabelle zu Nick. Und irgendwie war plötzlich Chris da, und bei ihm waren zwei weitere Männer in voller Kampfmontur.
    Plötzlich waren Jake und sie allein. Sie standen in der Mitte des alten Trainingsgeländes. Es war wie auf dem Foto, das Onkel Cal auf seinem Schreibtisch stehen hatte. Hier hatte die Geschichte vor so langer Zeit ihren Anfang genommen.
    Und hier schloss sich der Kreis.
    »Du warst die ganze Zeit im Kofferraum … Du hast mich nie gehen lassen.«
    »Ich wusste nicht, dass Rafe im Wagen war. Glaub mir, ich hätte nie zugelassen, dass du das durchmachst. Nie. Ich hätte ihn an Ort und Stelle ausgeschaltet, ehe du in den Wagen gestiegen wärst.«
    »Warum hast du es dann gemacht? Dich im Kofferraum versteckt, meine ich.«
    »Ich wollte nicht, dass sie dich mir nehmen, Isabelle. Ich gebe nie auf, ohne vorher zu kämpfen.«
    »Und du hättest die ganze Zeit gewusst, wo ich mich aufhielt.«
    »Ja. Ich wäre dir zum ersten
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