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Entfuehrt von einem Prinzen

Entfuehrt von einem Prinzen

Titel: Entfuehrt von einem Prinzen
Autoren: Susan Stephens
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Ram vorbei zu schieben. Er hielt sie fest und schob sie gegen die Wand. „Es gefällt dir nicht, oder?“
    Die Atmosphäre zwischen ihnen knisterte gefährlich. Mia war kein Kind mehr und dachte daran, dass ihr Bett nur wenige Schritte entfernt stand.
    „Du kannst es mir ruhig sagen“, flüsterte Ram dicht an ihrem Mund.
    „Es ist wunderschön.“ Wütend musste sie feststellen, dass er sich aufrichtete und abwandte. Sie war wütend auf sich selbst, weil sie sich so dumm benahm. Wäre sie klug gewesen, hätte sie dafür gesorgt, dass Ram zu ihr ins Schlafzimmer käme und dann …
    „Warum ziehst du es dann nicht an?“ Federleicht strich er ihr über den Arm.
    Lustvolle Wogen durchliefen sie, doch Mia ließ sich nichts anmerken. „Es ist wirklich sehr schön, aber ich behalte lieber dieses Kleid an.“ Sie warf ihm einen trotzigen Blick zu und befreite sich aus seinem Griff.
    Ram reagierte blitzschnell und zog sie näher. „Ich wollte derjenige sein, der dein erstes Ballkleid aussucht.“
    „Der bist du ja auch. Und wenn du dich jetzt auch noch entschließen könntest, mich wie eine Erwachsene zu behandeln, ziehe ich das Kleid sicher auch an.“
    Es war sehr aufregend gewesen, mit Ram zu flirten. Bisher hatte sie sich das nicht getraut. Vielleicht spürte sie unbewusst, wie gefährlich er ihr werden konnte, und hatte das Risiko gescheut. Aus den unbekümmerten Neckereien war plötzlich ein heißer Flirt geworden. Sie konnte ja nicht ahnen, dass dies der Anfang vom Ende und das Kleid ein Abschiedsgeschenk sein sollte. Wie einem Kind hatte er dann erklärt, er müsste nun Verantwortung in der Welt übernehmen. Auf ihren Vorwurf, nicht so maßlos zu übertreiben, hatte er kühl und abweisend reagiert und erklärt, sein Leben würde sich jetzt grundlegend ändern.
    „Aber wieso denn?“, hatte sie wie ein verwöhntes Kind gerufen. Sie war jung und konnte sich nicht vorstellen, dass es Dinge gab, die das ganze Leben veränderten. Ram war doch immer Teil ihres Lebens gewesen.
    „Hat er dich zum Abschied geküsst?“ Xhenis Frage versetzte Mia wieder in die Gegenwart.
    „Ram war älter als ich und gehörte anderen Kreisen an. Meine Familie war verarmt, er nicht. Ram entstammt einer alteingesessenen Familie von Maharadschas, meine Vorfahren waren Schurken.“
    „Das macht die Sache erst recht interessant.“ Xheni sah sie forschend an. „Ich glaube, das sind nur Ausreden. In Wirklichkeit magst du Ram viel mehr, als du zuzugeben bereit bist.“
    „Ich war als Teenager verknallt in ihn. Ram war der beste Freund meines Bruders.“
    „Alles Ausreden.“ Xheni beharrte auf ihrer Meinung.
    „Es ist die Wahrheit. Nicht im Traum würde mir einfallen, impulsiv einen Mann zu küssen, der nicht in meiner Liga spielt und der einen ganz anderen Lebensweg einschlägt.“
    Das stimmte. Mia war immer mutig gewesen, hatte sich aber niemals etwas vorgemacht. Aber als Ram sie damals verlassen hatte, war eine Welt für sie zusammengebrochen. Um den Schmerz zu betäuben, hatte sie sich in riskante Unternehmungen gestürzt und dafür fast mit ihrem Leben bezahlt.
    Und wofür das alles? Es hatte nichts an der Tatsache geändert, dass sie noch immer jeden Tag an Ram dachte.
    „Heute Abend gehst du zum Ball, Cinderella“, sagte Xheni und hielt das Designerkleid hoch, das sie kürzlich bei einer Modenschau abgestaubt hatte.
    „Das kann ich mir unmöglich ausleihen“, protestierte Mia. „Es muss ein Vermögen kosten.“
    „Na und?“ Behutsam strich das Model das korallenfarbene Minikleid aus Seide glatt. „Es steht dir bestimmt fantastisch. Außerdem bekomme ich demnächst sicher noch mehr Kleider geschenkt.“
    „Bist du sicher?“ Xheni hatte ihren Job als Kellnerin erst kürzlich zugunsten einer Modelkarriere aufgegeben.
    „Sicher bin ich sicher.“ Das junge Model ging zur Tür. „So, und nun ab unter die Dusche. Der Gestank von Motorenöl ist ja nicht mehr zu ertragen.“ Verschwörerisch lächelte sie Mia zu.

5. KAPITEL
    Mia duschte ausgiebig, sog genießerisch den verführerischen Blumenduft des Duschgels ein und entspannte sich zusehends. An Ram Varindha verschwendete sie keinen Gedanken. Fast keinen. Nur als sie sich über die Brüste strich, stellte sie sich vor, seine Hände liebkosten sie …
    „Mia?“ Xheni klopfte an die Badezimmertür. „Ram ist hier.“
    „Wie?“ Im ersten Moment glaubte Mia, sich verhört zu haben. Das Rauschen des Duschstrahls verschluckte Xhenis Stimme fast. Mia, die sich gerade die
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