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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch
Autoren: Lissa D. Swan
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Leiter? Er war doch das Kind dieser Stadt! Und so sang der Goldene Reiter immer wieder, er sei der Goldene Reiter, er stieg zu hoch auf die Leiter, dennoch war er das Kind dieser Stadt, doch nur, um dann wieder tief abzufallen. Und auf dem Weg in die Klinik wusste der Goldene Reiter nur zu genau, dass neue Behandlungszentren die wirkliche Ursache der lebensbedrohlichen Schizophrenie niemals bekämpfen. Und was übrig blieb, waren nur die Sicherheitsnotsignale. Und so hatte Marie niemals erfahren, dass der Goldene Reiter kein Prinz auf einem weißen Schimmel war, sondern nur ein armer Irrer, der auf der letzten Fahrt in die Nervenklinik die Lichter der Stadt beobachtet hatte und nicht verstand, wieso er zu hoch auf die Leiter gestiegen war. Er war doch das Kind dieser Stadt!
    In diesem Augenblick hatte der Wahnsinn von Jean Besitz ergriffen und er wurde genau in diesem Moment zu Joachim Witt s Goldenem Reite r .
     
    
     
    Vincent lief indes mit den anderen hastig die Treppen hinunter und übersprang dabei immer wieder eine Stufe.
    Auf halbem Wege kam ihnen Cécile entgegen. „Wohin so schnell, Jungs?“, kreischte sie lachend mit ihrer schrillen Stimme und stellte sich den dreien in den Weg.
    „Was kostet es, wenn du den anderen verschweigst, dass wir heute hier waren? Wenn dich jemand fragen sollte, dann sagst du einfach, du hast uns heute nicht   hier gesehen. Du erzählst den anderen einfach, dass du dich gar nicht mehr daran erinnern kannst, vor wie viel Monaten du uns eigentlich das letzte Mal hier gesehen hast. Die anderen brauchen nicht zu erfahren, dass wir heute hier waren! Du erzählst den anderen einfach nichts! Wie viel würde das kosten?“ Vincents Atemzüge überschlugen sich. Er war ziemlich aufgebracht.
    „Wie, welche n anderen? “   Cécile verstand überhaupt nicht, worauf Vincent hinauswollte.
    „Der Polizei zum Beispiel...“
    „Der Polizei? ! Was habt ihr denn angestellt?“, fragte sie verwundert. „Habt ihr etwa Dreck am Stecken? Wo ist Nestor? Und der Neue? Wie heißt der gleich noch mal? Na die Jungfrau, ihr wisst schon?“ Cécile sah sie prüfend an. Langsam verfinsterte sich ihre Miene.
    „Hör‘ zu, Cé... Cécile...“, stotterte Vincent nervös, „... die beiden haben sich wegen der kleinen Hure abartig in die Haare bekommen... Nestor ist völlig ausgerastet... sie wollte mit Jean einfach abhauen... sie hat von Liebe oder so was Ähnlichem gefaselt... Nestor ist vollkommen ausgeflippt, als er das gehört hat... da hat er sie angefangen zu verprügeln... wir wollten ihn daran hindern... ich schwör’s dir... aber er war nicht mehr zu bremsen... du kennst ihn ja... er ist einfach ausgetickt... er hat nicht mehr aufgehört, auf sie einzuschlagen... und dann... und dann ist’s einfach so passiert... es war ein Unfall... hörst du? Ein Unfall...“
    „Was fü r ein Unfall?“ , unterbrach sie ihn schroff.
    „Na ja, er hat immer wieder auf sie eingeschlagen...“, stammelte Vincent.
    „Das hast du bereits erzählt, Jungchen! Aber was ist dann passiert?“, unterbrach sie ihn erneut und sah ihn bissig an.
    „Er hat sie... er hat sie...“  Vincent holte tief Luft.
    „Was hat er? Komm‘, sag‘ schon!“, fauchte sie ihn an.
    „Er hat... er hat sie...“  Vincent brachte die Worte nicht über seine Lippen.
    „Umgebracht!“, schrie Edmond aufgeregt.
    „Er hat si e umgebracht?!“ , kreischte Cécile.
    „Ja, er hat sie... einfach.. . umgebracht.. . wie’s genau geschehen ist, wissen wir auch nicht! Auf einmal lag sie tot da!“, rechtfertigte sich Vincent.
    „Sie ist mit dem Kopf gegen die Kommode geknallt. Ich glaub‘, sie hat sich das Genick gebrochen...“, stieß Edmond aufgebracht aus.
    „Halt’s Maul, Edmond!“, fauchte ihn Norbert an und stieß ihm in die Rippen. Daraufhin wandte er sich wieder Cécile zu. „Wir haben keine Ahnung, wie’s passiert ist. Wir haben nichts   gesehen. Sie lag, wie gesagt, auf einmal tot da.“
    Genau in diesem Moment zerplatzte Céciles Traum wie eine Seifenblase. Mit Nestors Geld wollte sie da s Cécil e neu einrichten und attraktiver gestalten, um mehr Gäste anzulocken. „Ihr dämlichen Schwachköpfe!“, rief sie wütend aus.
    „Nicht wir   sind di e Schwachköpfe ! Sondern Nestor!“, rief ihr Norbert verärgert zu. „Und jetzt prügeln sich auch noch die beiden Idioten dort oben!“ Er wies mit seinem Kopf die Treppen hinauf. „Ich hab‘ die Schnauze jetzt langsam gestrichen voll, das sag‘ ich dir...
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