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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder
Autoren: Kat Martin
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Sport an sich und seine Geschichte gesprochen sowie Themen angeschnitten, die es während der nächsten Sitzungen näher zu beleuchten galt: den Körper in Form bringen, richtige Ernährung, angemessene Kleidung; Gefahren im Gebirge; Bewertungsskalen im Klettersport und die korrekte Verwendung der richtigen Ausrüstung.
    An diesem Morgen sprachen sie über Wettervorhersagen und Orientierung, was auch den Gebrauch von USGS-Karten und GPS-Geräten einschloss.
    “Ich benutze mein GPS ständig”, sagte Matthew Gold, eine Bohnenstange mit struppigem braunen Haar. “Meinst du, ich sollte lieber eine Karte zücken? Ist doch ziemlich altmodisch, oder?”
    “Ein GPS ist für uns Klettersportler sehr wertvoll, darüber will ich gar nicht diskutieren. Und einige der neueren Navigationsgeräte sind wirklich fantastisch. Doch eine USGS-Karte vom geologischen Dienst bietet in der Regel viel umfassendere Informationen als die allgemein bekannten Hilfsmittel. Die Karten verzeichnen Vegetation, Flüsse, Bäche, Schneefelder und Gletscher, Straßen, unbefestigte Wege und zudem weit weniger sichtbare Dinge wie Gebietsgrenzen. Lernt besser, sie zu lesen, denn sie könnten euch den Hintern retten, wenn eure Planung mal in die Hose geht.”
    Ein paar Kursteilnehmer kicherten.
    “Auf dem Tresen dort liegen Kartenauszüge. Da die meisten von euch wandern, seid ihr mit dem Umgang vermutlich schon vertraut. Schaut euch die Karten an, und geht noch mal durch, was wir besprochen haben. Versucht die Angaben zu verstehen. Und falls ihr Hilfe braucht, fragt mich einfach.”
    Die Schüler standen vom Boden auf und schlenderten zum Tresen. Autumn hielt sich für Fragen bereit, und als nach und nach alle Kursteilnehmer gegangen waren, schlüpfte sie in ihre Shorts und ging in den Kraftraum, um ihr morgendliches Workout durchzuziehen.
    Normalerweise trainierte sie vor dem Kurs, manchmal jedoch auch am Abend. Im Grunde war es ihr egal, solange sie die Übungen regelmäßig machte. Als Klettersportler musste man in Form bleiben. Ihr kleiner Körper war fest und durchtrainiert, die Arme und Beine muskulös. Dennoch hatte sie hübsche runde Brüste – zwei ihrer weiblichsten Rundungen –, und sie war stolz darauf, wie sie in Shorts oder im Bikini aussah.
    Für gewöhnlich trainierte sie vier- bis fünfmal die Woche, jeweils neunzig Minuten lang. So hatte sie die Wochenenden frei, um zu klettern oder um einfach zu entspannen und etwas Schönes zu unternehmen.
    Nachdem sie an diesem Tag Stepper und Kraftmaschinen besiegt hatte, duschte sie, zog sich an und machte sich auf die Suche nach Hinweisen auf das geheimnisvolle Mädchen, das ihr im Traum erschienen war.
    Sie hatte beschlossen, in der nahe gelegenen Schule anzufangen. Dort liefen zurzeit die Sommerkurse, für die Autumn sich jedoch nicht zur Verfügung gestellt hatte. Der Sommer gehörte ihr, und sie liebte jede einzelne Minute. Sie stieß die Tür zum Hauptgebäude der Verwaltung auf, einem zweistöckigen Flachdachbau aus roten Ziegelsteinen, und ging ins Büro ihrer Freundin Lisa Gregory, die dort als Sekretärin arbeitete.
    “Hi, Lisa! Entschuldige die Störung, aber kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun?” Lisa war eine hübsche Frau Anfang dreißig mit kurzen braunen Haaren. Sie arbeitete gewissenhaft und war stets freundlich.
    “Kommt auf den Gefallen an.”
    “Ich muss die Akten im Schulcomputer einsehen. Ich möchte mir die Fotos der Mädchen zwischen fünf und sieben Jahren ansehen.”
    “Und wozu?”
    “Ich bin auf der Suche nach einer bestimmten Schülerin. Ich weiß, wie sie aussieht, kenne ihren Namen aber nicht. Ich bin noch nicht mal sicher, ob sie an der Lewis and Clark ist.”
    “Darf ich fragen, warum du das tust?”
    “Lieber nicht. Selbst wenn ich es dir sagen würde – du würdest mir nicht glauben. Aber ich muss unbedingt herausfinden, wer sie ist. Hilfst du mir? Du kennst dich mit Computern viel besser aus als ich.”
    “Na klar. Solange ich keine Schwierigkeiten bekomme …”
    Gemeinsam gingen sie ins Hinterzimmer, und Lisa setzte sich an einen der Bürocomputer. Die Schule war stolz auf ihre Spitzentechnologie. Alles wurde digital erfasst und jährlich aktualisiert.
    “Was weißt du denn noch von ihr außer ihrem Alter?”, erkundigte sich Lisa, während sie die Informationen eingab. “Vielleicht können wir die Suche eingrenzen.”
    “Ich weiß, dass sie blond ist und blaue Augen hat. Ich glaube, ihr Vorname ist Molly. Abgesehen von dem
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