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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)
Autoren: Sunny R. Loan
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plötzliches Auftauchen auf der Straße und erinnerte mich daran, wie er seinen starken Arm um meine Taille geschlungen hatte. Ich schloss meine Augen und dachte an sein Gesicht zurück. Seine Augen hatten anders ausgesehen, oder waren sie mir vorher nur nicht richtig aufgefallen? Diese bernsteinfarbenen Ringe um seine Pupillen wären mir doch sicherlich vorher aufgefallen, denn so etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Aber vielleicht lag es auch einfach nur an der schlechten Beleuchtung dort draußen und ich bildete mir alles nur ein und so genau hatte ich ihm vorher ja auch nicht in die Augen schauen können. Aber an die Stärke, die von seinem Arm und seinem Körper ausging, konnte ich mich noch sehr gut erinnern.
    Noch immer hatte ich das Gefühl, den Druck auf meiner Taille zu spüren. Ich schüttelte mich und versuchte, diese Gedanken nicht weiter zu verfolgen, da sie mich zu sehr durcheinanderbrachten und das wollte ich nicht zulassen. In dieser Nacht träumte ich das erste Mal von den Cartwrights, gab diesem merkwürdigen verschleierten Traum aber keine weitere Beachtung.

    Da ich Onkel Stew weder am gestrigen Abend noch am heutigen Morgen zu Gesicht bekommen hatte und mein kaputtes Auto noch auf dem Unigelände, nähe der Bibliothek, stand, wollte ich heute mit dem Fahrrad, sofern dieses hoffentlich noch fahrtüchtig im Schuppen stehen sollte, vorliebnehmen. Ich schrieb Stew einen kurzen Brief mit der Information über mein kaputtes Auto und legte ihn sorgfältig auf den Küchentisch. Dort würde er ihn am ehesten finden, da sein stetiger Hunger ihn grundsätzlich als Erstes in die Küche manövrierte.
    Als ich allerdings aus dem Haus trat, stand dort bereits Jadon, angelehnt an seinem silberfarbenen Porsche und wartete auf mich. Ich war so überrascht ihn hier zu sehen, dass ich seinem Auto, das man sich als Student wohl kaum hätte leisten können, keine richtige Beachtung schenken konnte. Er öffnete die Beifahrertür und schaute mich wieder mit diesem ruhigen Gesichtsausdruck an.
    »Hallo«, erwiderte ich zurückhaltend und etwas eingeschüchtert, während ich auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Wenn er hier schon stand, konnte ich genauso gut mit ihm fahren.
    »Hallo, Enya, dann können wir ja los. Hast du noch gut schlafen können?«
    »Ja, danke. Bist du noch gut nach Hause gekommen?«
    »Selbstverständlich!«, antwortete Jadon, stieg in sein Auto und wir fuhren nach diesem überflüssigen und blöden Small Talk los. Während der Fahrt musterte ich das Innenleben seines Porsches. Die Sitze waren aus schwarzem Leder, die Armaturen waren aus einem dunkelbraunen Holz.
    »Ist das Auto neu?«, versuchte ich mich mit etwas besserer Konversation.
    »Ungefähr ein halbes Jahr alt. Mein Vater hat mich bei der Finanzierung unterstützt«, gab er mir als Antwort, die auch wie eine Entschuldigung klang.
    Allerdings hätte ich mich sicherlich nicht getraut zu fragen, wie sich ein Student so ein teures Auto leisten kann, aber diese Frage hatte er ja vorab bereits beantwortet. Wahrscheinlich hatte er sich das ganze halbe Jahr über immer wieder dieser Frage stellen müssen, nicht zuletzt, weil mit Sicherheit viel Neid von den anderen Studenten kam.
    Er parkte seinen Wagen auf dem Universitätsgelände und wir gingen zusammen ins Gebäude. Währenddessen geisterten mir wieder die Bilder von letzter Nacht durch den Kopf. Erst jetzt fiel es mir wieder ein und ich machte einen schnellen Satz, stellte mich ihm in den Weg, sodass er stehen bleiben musste, während ich ihm in seine Augen schaute und dabei leicht die Stirn runzelte.
    »Sag mal, trägst du eigentlich Kontaktlinsen? Gestern Abend sahen deine Augen ganz anders aus.«
    Jadon schaute mich an und sein Blick, der vorher freundlicher gewesen war, wurde wieder finsterer. Um die Situation noch zu retten, fuhr ich schnell fort. »Na ja, was ich meine ist, dass deine Augen hellblau sind und gestern waren sie dunkel und um deine Pupillen war noch ein bernsteinfarbener Ring, das sah ...«
    »Ich trage keine Kontaktlinsen und gestern Abend war es dunkel und du nicht ganz bei dir. Wie willst du da etwas richtig gesehen haben?«, fuhr er mir mitten in den Satz, ließ mich mit diesen Worten einfach stehen und ging allein weiter. Er verschwand in der Menge der Studenten, die sich gerade alle gleichzeitig durch die große Eingangstür zu quetschen schienen. Ich war mir sicher, dass er mich falsch verstanden haben musste, und wollte ihm gleich im Kurs sagen, dass ich ihn nicht
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