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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche
Autoren: Kat Martin
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ist für eine Weile wegen eines Auftrags in Mexiko, wird mindestens zwei Wochen dort sein, wenn nicht länger.“
    Jake Cantrell war mit Trace nach Houston gekommen, nachdem sie eine Rettungsaktion mit Dev und Johnnie bis nach Mexiko verschlagen hatte. Cantrell, ein ehemaliger Marine, arbeitete freiberuflich als Bodyguard für Firmenchefs, die in großen Aktiengesellschaften tätig waren. Er hatte im Mittleren Osten gejobbt, war aber auf Südamerika spezialisiert. Jake tat so gut wie alles, was viel Geld einbrachte und nicht illegal war.
    „War’s das?“
    Annie reichte ihm drei weitere Notizen. „Eins davon ist ein potenzieller Kunde. Den musst du zurückrufen. Und Hewitt Sommerset hat angerufen.“ Das war der Manager der Sommerset Industries . „Er will mit dir über den Bericht sprechen, den du gerade fertiggestellt hast.“
    Hewitt hatte vermutet, dass einer seiner Angestellten Geldunterschlug. Mithilfe der von Atlas installierten Überwachungsgeräte war sein Verdacht bestätigt worden.
    „Ich rufe ihn gleich an.“
    „Die dritte Nachricht war von Carly. An deiner Stelle würde ich die einfach vergessen.“
    Er starrte mit gerunzelter Stirn auf die Notiz mit dem Namen seiner Exfrau. „Irgendwas Wichtiges?“
    „Das Übliche. Sie wollte einfach den Klang deiner Stimme hören.“
    Trace zerknüllte den Zettel und warf ihn in den Papierkorb neben Annies Schreibtisch. Er schien aus irgendeinem Grund verzweifelte Frauen magnetisch anzuziehen. Kein Wunder, dass er eine geheiratet hatte. Inzwischen war er seit fast vier Jahren von Carly geschieden. Aber die zierliche Rothaarige schien das vergessen zu haben.
    Trace ging an Annies Schreibtisch vorbei zum Hauptbüroraum. Sol Greenway arbeitete an einem seiner drei Computer. Mit seinen zweiundzwanzig Jahren war er der jüngste Angestellte bei Atlas und ein Genie, wenn es um Elektronik ging. Sol kümmerte sich um Zuverlässigkeitsüberprüfungen, EDV-Recherche, Schwachstellenanalyse, Online Forensic Service und einfach alles, was mit Computern zu tun hatte.
    Im mittleren Teil des Büros saßen Ben Slocum und Alex Justice hinter ihren Schreibtischen, beides freiberufliche Ermittler. Ben hatte gerade das Handy ans Ohr gepresst. Alex reinigte seine Glock.
    „Wie ist es mit Arnold Peters gelaufen?“, erkundigte Trace sich bei Alex.
    „Ich habe die Fotos für ihn gemacht. Seine Frau hat sich mit einem sexwütigen Footballspieler getroffen. Peters hat einen Blick darauf geworfen, ist zusammengeklappt und hat geheult wie ein Baby.“
    „Warum zum Teufel heuern die uns an? Sie wollen angeblich die Wahrheit erfahren, aber eigentlich möchten sie doch, dass wir ihnen sagen, sie hätten sich geirrt und bei ihnen zu Hausewäre alles Friede, Freude, Eierkuchen.“
    Alex grinste, sodass sein Grübchen in der Wange zum Vorschein kam. „Meiner Meinung nach bleibt man sowieso am besten Single.“
    Trace dachte an Carly und die Kolonne von Männern, die sie während ihrer Ehe ins gemeinsame Haus geschleust hatte. „Das kannst du laut sagen.“
    Er ging weiter in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Er musste Hewitts Anruf beantworten. Die Untersuchung war abgeschlossen, aber Trace mochte den Typen und wusste, dass ihn die Nachricht ziemlich schockiert hatte. Der Betrüger war sein Schwiegersohn.
    Trace hatte noch einige Anrufe mehr zu erledigen, aber er bearbeitete nicht mehr so viele Fälle wie früher. Inzwischen konnte er sich die Jobs aussuchen. Da das Wochenende bevorstand, würde er wahrscheinlich alles, was noch ausstand, an Ben oder Alex delegieren.
    Trace sah sich schon ausgestreckt an Deck der „Ranger’s Lady“ in der warmen Texassonne liegen, die Hände hinterm Kopf verschränkt und die Wärme genießend.
    Er grinste.
    Das schien ihm der perfekte Plan zu sein.

2. KAPITEL
    Maggie O’Connell verließ ihr neu erworbenes Stadthaus und ging zu ihrem roten Ford Escape mit Hybridantrieb, der vor der Tür parkte. Sie liebte ihren Wagen, der für fünfzig Kilometer keine vier Liter verbrauchte. Und es gab im hinteren Teil ausreichend Platz für ihre Kameras, Stative, Messinstrumente, die Lichtausrüstung und diverses anderes Equipment, das sie für ihre Arbeit benötigte.
    Mit achtundzwanzig hatte Maggie bereits eine erstaunliche Karriere als Fotografin hinter sich. Was zunächst als Hobby während ihres Kunststudiums mit Teilstipendium begonnen hatte, war nun zu ihrem Beruf geworden.
    Es war auch Glück dabei im Spiel gewesen, musste Maggie sich eingestehen.
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