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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche
Autoren: Kat Martin
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einen sehnsüchtigen Blick zu. Aber Betty Sparks schüttelte nur den Kopf.
    Maggie seufzte. Es würde wohl keine Fotos des geschundenen Bobby Jordane geben. Jedenfalls nicht von ihr.
    „Es tut mir ja sehr leid, wenn ich dich daran erinnern muss. Aber du bist kein Paparazzo“, sagte ihre beste Freundin Roxanne De Mers. „Du bist nicht hergekommen, um Fotos zu schießen, sondern weil du mit deiner Freundin zum Mittagessen verabredet warst. Es ist nur ein bisschen aufregender geworden als vorhergesehen.“
    Roxy drehte sich wieder zum Fenster um. Die drei Rapstars stiegen gerade in eine weiße Stretchlimousine ein, die vor der Tür parkte. „Ich frage mich, wer das ist.“
    Maggie musste nicht raten, wen ihre Freundin meinte. Der Cowboy war in der Tat ziemlich beeindruckend gewesen. Groß und schlank, mit breiten Schultern und schmalen Hüften, vollem, braunem kurz geschnittenem Haar und Muskeln unter dem Hemd, die wirklich nicht zu übersehen waren.
    Trotzdem ärgerte sie sich über seine selbstgerechte Art. Als sich die Türen der Limousine hinter den drei Rappern geschlossen hatten, ging sie zur Theke, um ihre Kamera zurückzufordern. Die Frau mit den breiten Hüften händigte sie ihr ohne zu zögern aus.
    „Also, wer war das?“, wollte Maggie mit einer Kopfbewegung zur Tür wissen. „Dieser einsame Wolf da draußen … wie heißt er?“
    „Sind Sie Reporterin?“
    „Ich bin Fotografin. Meistens beschäftige ich mich mit Landschaften. Aber gerade sah ich eine einmalige Gelegenheit, die ich nutzen wollte.“
    „Tut mir leid, dass es schiefgegangen ist.“
    „Mir auch. Ich hätte gerade einen kleinen Zuverdienst gut gebrauchen können.“
    „Ich bin übrigens Betty Sparks“, sagte die Frau. „Mir und meinem Mann Bill gehört der Laden hier.“
    „Nett, Sie kennenzulernen, Betty. Ich heiße Maggie O’Connell. Sie machen wirklich hervorragende Burger.“
    „Vielen Dank.“
    Die Frau mit dem kurzen, lockigen grauen Haar, etwa Ende fünfzig, deutete mit dem Kopf Richtung Tür. „Er heißt Trace Rawlins. Ihm gehört Atlas Security . Privatdetektiv.“
    Roxanne stellte sich neben Maggie und schlug sich dramatisch die Hand vors Herz. „Ich glaube, mich hat’s erwischt!“
    „Trace hat eine Schwäche für Rothaarige“, sagte Betty. „Ich denke, Ihre Freundin hätte mehr Chancen bei ihm.“
    „Nein danke“, entgegnete Maggie. „Ich stehe nicht auf Cowboys.“
    Betty lachte. „Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich mir glatt die Haare färben.“
    Maggie lächelte. „Wie viel bekommen Sie von uns?“ Sie ging zu ihrem Tisch zurück, wo ihre Handtasche immer noch über der Stuhllehne hing, und kramte nach ihrem Portemonnaie.
    „Das geht aufs Haus“, rief Betty ihr hinterher. „Ist ja das Mindeste, was ich für Sie tun kann.“
    „Vielen Dank!“
    „Sind Sie neu in der Gegend?“
    Maggie nickte. „Ich habe mir gerade eins von diesen Stadthäuschen ein paar Blocks weiter gekauft. Gewölbte Decke im Obergeschoss. Gutes Nordlicht, wunderbarer Arbeitsplatz.“
    „Dann herzlich willkommen. Vielleicht beehren Sie uns ja mal wieder.“
    „Wenn es hier immer so aufregend ist, bestimmt“, erwiderte Roxanne.
    Betty lachte.
    Maggie schob die Nikon zurück in die Kameratasche und hängte sie sich zusammen mit ihrer Handtasche über die Schulter. Roxanne warf ein paar Scheine als Trinkgeld auf die Theke, und die beiden verließen das Café.
    „Weißt du, der Ärger, den du gerade hast …“, sagte Roxy draußen zu ihr.
    „Was ist damit?“
    „Wenn dieser Cowboy einen Sicherheitsdienst hat und Privatdetektiv ist, könnte er dir bestimmt helfen.“
    Maggie wollte schon widersprechen und behaupten, dass sie keine Hilfe benötigte. Dann musste sie daran denken, wie Trace Rawlins mit diesen drei Typen fertig geworden war. „Ich hoffe doch nicht, dass es so weit kommt.“
    Aber es könnte, und beide wussten es. Seit über einem Monat wurde sie von jemandem verfolgt. Er rief sie an, ohne sich zu melden, und hinterließ Nachrichten auf der Windschutzscheibeihres Wagens. Mehr war bisher nicht passiert, aber es jagte ihr trotzdem ziemliche Angst ein.
    Wenn sie nach Hause kam, würde sie die Nummer von Atlas Security heraussuchen.
    Und auf ihrem Zettel neben dem Namen Trace Rawlins notieren.
    Trace fuhr zu seinem Büro in der Times Street zurück. Er wohnte nicht weit davon entfernt im University District. In einem Haus mit einer altmodischen überdachten Terrasse und einem Garten mit hohen schattigen
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