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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche
Autoren: Kat Martin
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Bäumen für seinen schwarz-weißen Collie Rowdy. Trace hatte es von seinem Vater geerbt. Zusammen mit dem Unternehmen, das Seth Rawlins kurz nach der Entlassung aus der Armee gegründet hatte.
    Sein Vater war ein Ranger gewesen, ein hartgesottener Kerl. Trace war in seine Fußstapfen getreten und ebenfalls zur Army gegangen, um Ranger zu werden. Dann war Seth sechs Jahre später bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Trace war nach Hause zurückgekehrt, um die Agentur seines Vaters zu übernehmen, weil er wusste, dass der es sich gewünscht hätte.
    Er bremste ab und lenkte seinen dunkelgrünen Jeep Grand Cherokee auf den Parkplatz vor seinem Büro und stellte den Motor aus. Das zweistöckige Backsteingebäude hatte er sich erst vor Kurzem gekauft – oder besser gesagt, es gehörte ihm und der Bank, bis er die Hypotheken abbezahlt hatte. Was, wie er hoffte, nicht mehr allzu lange dauern würde. Seine Einkünfte waren gut und er hatte die Abzahlungsraten verdoppelt.
    In den Jahren, seit er das Geschäft seines Vaters übernommen hatte, war Atlas Security bereits um hundert Prozent gewachsen, und er hatte noch ein Büro in Dallas eröffnet. Als Kind hatte er die meiste Zeit auf der Ranch seines Großvaters verbracht, da sein Vater ständig unterwegs gewesen war. Dort hatte man es als selbstverständlich erachtet, dass ein Mann hart arbeitete. Trace gehörte die Ranch noch, die er aber zurzeit an einen Rinderzüchter verpachtet hatte. Er fuhr nur ab und zu dorthin, umnach dem alten Haus und dem Grundstück zu sehen. Doch die Zeit, die er auf dem Land verbrachte, genoss er jedes Mal.
    Er putzte sich die Schuhe auf der Matte vor dem Eingang ab und betrat das Büro. Die Wände waren dunkelgrün gestrichen, geschmückt mit Fotos von grasenden Rindern auf den Weiden der Ranch. Die Einrichtung war schlicht und bestand aus Schreibtischen aus Eiche für seine Angestellten und Eichenholzmöbeln im Empfangsraum.
    Er sah zum Empfangstresen hinüber. „Hallo, Annie, was gibt’s Neues?“
    Seine langjährige Assistentin Annie Mayberry blickte von der Computertastatur auf.
    „Du hast ein paar Anrufe bekommen, nichts Aufregendes.“ Annie war in den Sechzigern, hatte ihr krauses, graues Haar blond gefärbt und besaß dank der Donuts, die sie vormittags so gern aß, eine rundliche Figur.
    „Vielleicht kannst du mir ja mal ein paar Stichworte geben.“
    Sie holte ihre Lesebrille hervor. „Evan Schofield hat angerufen. Er sagt, Bobby Jordane droht, dich wegen Körperverletzung vor Gericht zu bringen. Schofield meint, du sollst dir deshalb keine Sorgen machen. Bobby könnte es nicht ertragen, wenn öffentlich wird, dass man ihm, ich zitiere: ‚den Arsch versohlt hat‘.“
    Trace lachte, aber Annie zog streng die Augenbrauen nach oben. „Du hast dich also mit Bobby Jordane geprügelt?“, sagte sie missbilligend. „Ich dachte, aus dem Alter wärst du raus.“ Annie hatte für seinen Vater gearbeitet, bevor Trace ins Geschäft eingestiegen war. Sie hatte Seth Rawlins bemuttert, nachdem seine Frau bei Traces Geburt gestorben war. Dann hatte sie Trace bemuttert, da er keine Mutter gehabt hatte.
    „Geprügelt kann man eigentlich nicht direkt sagen. Es war eine mit Fäusten geführte Diskussion. Hauptsächlich meinen.“ Er rieb sich die schmerzenden Fingerknöchel.
    „Du weißt doch hoffentlich, dass du für solche Sachen inzwischen zu alt bist.“
    „Ich werd’s mir merken.“ Annie war eine kleine Frau, aber beherzt. Sie ließ sich von niemandem etwas gefallen, auch nicht von Trace, und genau das gefiel ihm. „Was gibt es noch?“
    „Die Special Olympics haben sich gemeldet, weil sie Spenden sammeln. Ich habe in der Buchhaltung angerufen und gesagt, die sollen denen einen Scheck schicken.“
    „Gut. Was noch?“
    „ Marvin’s Boat Repair rief an. Joe meint, er hätte den Motor jetzt überholt. Die ‚Ranger’s Lady‘ läuft wie eine Eins.“
    Trace nickte zufrieden. „Ich glaube, ich werde übers Wochenende nach Kemah runterfahren.“ So oft er es einrichten konnte, reiste Trace die sechzig Kilometer zum Dock, wo sein zwölf Meter langes Segelboot lag. Er liebte es zu segeln. Manchmal fragte er sich, ob er nicht bei den SEALs besser aufgehoben gewesen wäre als bei den Rangers. Aber dann hätte er Dev Raines und Johnnie Riggs nie kennengelernt, zwei seiner engsten Freunde, und Typen wie Jake Cantrell.
    „Jake hat angerufen“, sagte Annie, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Was sie ständig zu tun schien. „Er
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