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Engel mit Biss

Engel mit Biss

Titel: Engel mit Biss
Autoren: Jutta Piechot
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nicht mehr ändern, und ich bereue es auch nicht. Damals war es einfach Intuition, der ich nachgegangen bin. Ich hatte das Gefühl, dass Dorian sich doch über Yagos Kritik ärgerte. Insgeheim musste ich zugeben, ich auch ein wenig. Als Yago meine Gedanken sah, schüttelte er den Kopf „ihr versteht mich völlig falsch, es ist nicht die Sache an sich, die ich verurteile, sondern ich missbillige nur, dass Dorian sich so einfach über unsere Gesetze hinweggesetzt hat, und er weiß genau was ich meine!“ Yago sah Dorian durchdringend an. „Ja, ich weiß was du meinst, aber hätte ich ahnen können, dass gerade sie deine Seelengefährtin ist?“ „Nein, das konntest du nicht, aber darum gibt es ja auch die Gesetze“, sagte Yago, nicht ohne eine gewisse Anklage in der Stimme.
    „Kann mir mal jemand verraten, was das für ein Gesetz sein soll, dass es verbietet kleine Babys zu retten?“ Ich war empört.
     
    „Es ist komplizierter als du denkst Nora. Es geht nicht darum, dass wir keine kleinen Babys, oder Menschen an sich, retten dürfen. Das verbietet uns keiner. Aber es geht um das Wie!  Dorian hat dir einen Teil von sich gegeben, das hätte er nicht tun dürfen. Er hätte es auch anders machen können. Und weiß der Himmel, warum er es nicht gemacht hat. Aber das kann er nachher alles Ra erklären, der wird es nämlich ganz genau wissen wollen und wehe er hatte keinen wirklich guten Grund dafür.“ Mitleidig sah er Dorian an. Mir wurde ganz mulmig bei dem Gedanken, was Dorian alles zustoßen konnte. Ich hatte ja nur ganz kurz die Macht von Ra zu spüren bekommen und das hatte mir schon gereicht. „Er wird dich doch nicht töten?“
    „Mach dir keine Sorgen Nora“, versuchte er mich zu beruhigen „er wird mir schon nicht den Kopf abreißen.“
    „Na da wäre ich mir aber nicht so sicher“, warf Yago völlig unangebracht ein. Ich warf ihm einen bösen Blick zu.  „Na schön“, Dorian stand auf „dann werde ich mich mal in die Höhle des Löwen begeben, wie man so schön sagt.“ Er nahm mich in den Arm „mach dir keine Sorgen Nora, wir werden uns gesund und munter wiedersehen.“
    Lächelnd gab er mir einen Kuss auf die Stirn. Im Augenwinkel sah ich, wie Yago die Miene verzog.
     
    „Also ich weiß wirklich nicht, was ich von der ganze Sache halten soll. Wie Dorian schon sagt, so einen Fall hatten wir noch nie, das ein Umgewandelter sich in ein Lichtwesen verwandeln kann“, sagte Yago. „Nun, einmal ist immer das erste Mal und jetzt ist es wohl soweit. Ich habe mich auf jeden Fall entschlossen, die Sache durchzuziehen“, sagte ich voller Überzeugung. Yago war wohl nicht so ganz meiner Meinung.
     
    „Ich denke, das solltest du dir noch einmal reiflich überlegen.“ „Das habe ich. Und Adam meint, dadurch würden mir keinerlei Nachteile entstehen. Oder hast du Angst, weil ich dann alles kann, was auch du kannst?“ „Nein natürlich nicht, aber es gab auch noch niemals zwei Lichtwesen, die ein Paar waren. Ein Lichtwesen trifft seinen Seelengefährten immer in einen Menschen, den er dann umwandelt.“
    „Mein Gott, darüber habe ich ja noch gar nicht nachgedacht. Wenn das so ist, dann bleibe ich natürlich wie ich bin, auf keinen Fall werde ich mich von dir trennen.“
    „Das will ich auch nicht, lieber werde ich mein Dasein beenden“, sagte Yago traurig.
    „Wir werden mit Adam und Ra darüber reden, die müssten uns doch etwas darüber sagen können“, meinte ich hoffnungsvoll.
     
    Doch dann fiel mir etwas Gravierendes ein: „Wie seid ihr denn eigentlich entstanden? Du und dein Bruder? Ihr müsst doch irgendwie Eltern haben?“
     
    Yago lächelte mich an. „Wir Lichtwesen vermehren uns nicht wie Menschen, die Götter erschaffen uns, aus Energie. Noah und ich sind zufällig aus dem gleichen Energiefeld entstanden. Das ist auch extrem selten. Anscheinend gehören wir zu den Extremfällen des Universums. Irgendwie schon komisch. Ich frage mich, ob das alles ein Zufall ist“, sinnierte Yago vor sich hin.
     
    Er hatte Recht, vielleicht hatte es etwas zu bedeuten. Vielleicht fanden wir uns, weil es einen Sinn machte. Noah und Yago, Dorian und ich, vielleicht hatten wir eine Aufgabe zu erfüllen, und die Götter haben alles so geplant. Ich sah wie Yago über meine Gedanken schmunzelte. „Was? Könnte doch sein.“ „Mach dir da mal nicht so große Hoffnungen, die Götter haben sicher Besseres zu tun, als so einen Plan durchzuziehen“, meinte Yago.
     
    Wir bestellten uns noch einen
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