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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
Autoren: Random House
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neue Fußballstiefel ausgegeben hatte. Owen war ein leidenschaftlicher Fußballer und hatte bis dahin immer nur getragene Fußballschuhe besessen; dies war sein erstes neues Paar. Joe musste lachen, als ihm wieder einfiel, wie Owen im Sportgeschäft ein Paar Stiefel nach dem anderen anprobiert, nach dem Preis geguckt und dann endlich seine Entscheidung getroffen hatte. Und er war so stolz auf seine neuen Fußballschuhe gewesen … Bei dieser Erinnerung füllten Joes Augen sich mit Tränen.

    Meine Verbundenheit mit den Engeln hatte Joe immer Sorgen bereitet, und obwohl ich vieles davon mit ihm geteilt habe, lebte er immer noch in der Angst, sie würden mich ihm entziehen. Und seine Krankheit hatte ihn noch verletzlicher werden lassen. Mitunter erschreckte es ihn schon, wenn er wusste, dass jemand zu mir kommen und mich um Beistand bitten wollte. Vor allem dann, wenn er selbst sich besonders krank oder schwach fühlte. Gelegentlich sagte er dann: »Sie nehmen dich mir weg, dabei brauche ich dich doch mehr als sie.« Ich empfand großes Mitgefühl für ihn, wusste aber zugleich, dass ich tun musste, was meine Aufgabe war.

    Ich kann mich noch an einen bestimmten Mann und seine Frau erinnern, die mich aufsuchten, weil sie dem Tod nahe und beide verzweifelt waren. Der Mann brauchte seine Frau zum Leben, während sie sich mittlerweile mit dem Gedanken ans Sterben ausgesöhnt hatte und nun ihrerseits das Bedürfnis nach spirituellem Wachstum verspürte. Sie kamen häufig zu mir, mitunter auch unangemeldet. Joe fand das sehr anstrengend und pflegte zu sagen: »Ich sterbe schließlich auch.« Dennoch bin ich nicht restlos davon überzeugt, dass er sein eigenes baldiges Sterben auch wirklich akzeptiert hatte. Das ist nichts Ungewöhnliches.
    Nach einiger Zeit konnten die herkömmlichen Schulmediziner für die Frau nicht mehr tun, als ihre Schmerzen unter Kontrolle zu bringen. Und wie so viele wandte auch sie sich alternativen, spirituellen Wegen zu. Mit Billigung ihrer Ärzte reiste sie nach Brasilien. Ich wusste, das würde ihre letzte Reise sein und ihr einerseits sehr viel körperliche Kraft abverlangen, ihr andererseits jedoch auf der geistigen Ebene enormen Gewinn bringen. Oftmals möchten Menschen, die wissen, dass ihr Ende nahe ist, mehr über die Reise ihrer Seele erfahren, weil es ihnen hilft, den Tod besser zu verstehen.
    Sie hatte eine kurze, aber wichtige Zeit in Brasilien und als sie, von der enormen physischen Anstrengung stark geschwächt, zurückgekehrt war, kam sie als Erstes zu mir. Sie wollte mir von ihren Erlebnissen in Brasilien berichten und sich weiteren Beistand für ihre spirituelle Entwicklung holen. Während sie sprach und mir alles schilderte, saß ihr Mann in der Küche neben mir. An einem bestimmten Punkt forderte sie ihn auf, still zu sein und sie nicht zu unterbrechen. Sie hatte den verzweifelten Wunsch, mir alles selbst zu erzählen, um seelisch geheilt zu werden und in Frieden sterben zu können. Zum Abschied nahm ich sie in die Arme und wusste, ich würde sie nicht wiedersehen. Als sie die Treppe hinunterging, sah ich einen Lichtstrahl – ihre Seele hatte sich
nach mir umgewandt und schaute mich an – und ich erblickte eine vollkommene Seele. Die Frau ging nach Hause, legte sich in ihr Bett und stand nicht wieder auf.

    Die Engel sagten mir, Joes Zeit auf der Erde gehe ihrem Ende entgegen und ich klagte die Engel dafür an, dass sie mich Dinge wissen ließen, die ich partout nicht wissen wollte. Eines Tages verließ ich gerade mit meinen Lebensmitteleinkäufen einen Laden, als ein Engel vor mir erschien, der von Vögeln umgeben war. »Geh weg!«, forderte ich ihn auf.
    Der Engel verschwand, nicht jedoch die Vögel. Es waren alle Arten von Vögeln: Spatzen, Rotkehlchen, Amseln und auch größere wie Dohlen und Krähen. Sie flatterten um mich herum, so dicht, dass ihre Flügel mich beinahe berührten. Ich wedelte mit meinen Armen herum und versuchte, sie zu verscheuchen, bis sie schließlich davonflogen. Heute nenne ich diesen speziellen Engel den »Vogelengel«.
    Der Vogelengel war herrlich anzusehen: außerordentlich groß und elegant; er trug ein weißes Gewand mit langen, abgeschrägten Ärmeln und einer goldenen Schärpe um die Taille. Seinen Hals schmückte ein V-förmig zulaufendes Kollier mit einem großen grünen Saphir, der von der Spitze herabhing und sicher gut fünf Zentimeter Durchmesser hatte. Sein Antlitz war golden, seine Augen weiß. Ich habe sein Erscheinen nur sehr selten
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