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Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin

Titel: Engel in meinem Haar - Die wahre Geschichte einer irischen Mystikerin
Autoren: Random House
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Schneeflocke.
    An diesem Tag wehte ein kräftiger Wind, doch die kleine Feder schaukelte sanft durch die Luft, wurde von den Engeln direkt zu mir geleitet. Anfänglich hatte ich Angst, die Windböen könnten sie fortpusten, doch die Sorge hätte ich mir sparen können, hätte es gleich besser wissen sollen. Flankiert von Engeln, schwebte das Federchen immer tiefer.
    Als es schon fast in meiner Reichweite war, aber noch nicht nahe genug, dass ich einfach die Hand nach ihm hätte ausstrecken können – was glauben Sie, habe ich da getan? Ich sprang hoch und holte es mir aus der Luft, weil ich es nicht mehr erwarten konnte, bis es von selbst
näherkam! Ich sprang so hoch ich konnte – für mich fühlte es sich an, als hätte ich dabei meine eigene Körpergröße übersprungen –, haschte nach der Feder, und als ich sie gefangen hatte, barg ich sie behutsam in meiner Hand. Ich fühlte mich wie neu belebt und hielt die Feder dicht an meiner Brust.
    Plötzlich veränderte sich das Szenario. Ich wurde mir der Regentropfen auf meinen Wangen bewusst, des kalten Windes. Und erst da bemerkte ich ein älteres Ehepaar, das auf mich zukam, und begriff zugleich, dass die Zeit für mich stehen geblieben war. Obwohl ich weiterzulaufen geglaubt hatte, stand ich nach wie vor an derselben Stelle, wie in dem Augenblick, als ich die Engel das erste Mal gesehen hatte. Jetzt, im Rückblick, ist mir klar, dass ich von dem Moment an, als ich die Engel über dem College-Gebäude entdeckte, weder die Steine unter meinen Füßen, noch die Unebenheit des Weges gespürt hatte. Und das ganz einfach deshalb, weil meine Füße den Boden nicht mehr berührten. Ich spürte weder den Regen, noch den Wind oder die Kälte. Und als ich meine Feder dann in Händen hielt, setzte die Zeit wieder ein. Ich weiß noch, wie das ältere Paar mir zulächelte, sie mussten wohl gesehen haben, dass ich hochsprang und nach irgendetwas in der Luft griff. Ich erwiderte ihr Lächeln. Heute, da ich diese Zeilen niederschreibe, frage ich mich, was mögen sich die beiden damals gedacht haben? Was haben sie gesehen? Haben sie erkannt, wonach ich hochgesprungen war? Ich weiß nicht, wer die beiden waren, aber falls sie dieses Buch lesen, werden sie sich vielleicht an jenen Tag erinnern.
    Ich war so glücklich und fühlte mich wie neugeboren. Das war einer der wundervollsten Tage meines Lebens: ein solches »Himmelsgeschenk« von Gott und den Engeln erhalten zu haben! Ich pries Gott und dankte ihm für die Feder. Und ich dankte auch Joe, denn ich hatte das sichere Empfinden, dass er mit der Sache etwas zu tun hatte.

    Ich halte sie hoch in Ehren, meine kleine Feder, die, von den Engeln geleitet, ihren Weg durch die Himmelspforten zu mir auf die Erde nahm. Sie war ein Geschenk, das zu meiner Aufmunterung gedacht war, mir Sicherheit geben und mich daran erinnern sollte, dass es einen Grund für unsere Existenz gibt und dass unter allen Umständen immer auch Hoffnung besteht. Es erinnerte mich zugleich daran, dass wir alle Seelen haben und dass diese Seelen vollkommen sind, was auch immer wir getan haben mögen; dass unsere Körper zwar sterben, aber unsere Seelen nicht, und dass wir alle Flügel der einen oder anderen Art besitzen, selbst wenn es uns nicht gelingt, sie bei uns selbst oder anderen wahrzunehmen. Denn tatsächlich sind wir alle Engel.

Die englische Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel »Angels in my Hair« bei Century, einem Unternehmen von Random House, Inc., London.
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstausgabe
    © 2009 der deutschsprachigen Ausgabe Kailash Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH © 2008 Lorna Byrne Lektorat: Birgit Groll, München Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering
     
     
    eISBN 978-3-641-06889-9
    www.kailash-verlag.de
    www.randomhouse.de
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