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Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones

Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones

Titel: Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones
Autoren: Michelles Verführung(1)
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den Innenraum gleiten, entdeckte sie jedoch nirgends. Die Situation kam ihm merkwürdig vor. Es passte gar nicht zu Marie.
    Was blieb ihm da anderes übrig, als an die Bar zu gehen, wo Gérard ihn bereits mit einem schadenfrohen Grinsen erwartete?
    „Wie ist die Jagd gelaufen?“, fragte der Vampir höhnisch.
    Raoul zog die Augenbrauen zusammen. „Besser als erwartet.“
    „Erzähl mir nichts!“ Gérard wandte sich dem Barkeeper zu und bedeutete ihm mit einem Handzeichen, zwei Whiskys zu servieren. Dann widmete er sich wieder Raoul. „Bist du Michelle gefolgt?“
    „Ich habe die Wette gewonnen“, gab Raoul mit einem scharfen Unterton zurück.
    „Das glaube ich dir nicht!“
    „Und welchen Beweis soll ich dir dafür liefern? Hättest du zusehen wollen?“
    Der Gedanke gefiel Gérard. „Das wäre keine schlechte Idee gewesen. Du hättest mir Bescheid geben sollen, ehe du über sie hergefallen bist.“
    „Ich musste nicht über sie herfallen. Das war gar nicht nötig.“ Michelles Abbild
    schob sich in Raouls Kopf. Ihre erotische Ausstrahlung, die ausgeprägten Kurven und

ihre wunderbar samtene Haut. Noch immer klang ihr Seufzen in seinen Ohren nach. Sie zu lieben hatte nicht nur seine Lust befriedigt, sondern auch sein Inneres berührt. Er verstand diese Gefühle nicht, und er wollte sie mit aller Gewalt von sich schieben.
    Glücklicherweise stellte der Barkeeper im selben Augenblick die beiden Whiskygläser auf dem Tresen ab. Raoul griff nach einem von ihnen, prostete Gérard zu und stürzte es mit einem schnellen Zug hinunter.
    „Noch einen!“
    Gérard betrachtete ihn kritisch. „Was ist passiert?“
    „Gar nichts.“ Raoul klang wütend. „Sag mir lieber, wo Marie ist!“
    „Marie ... Na ja, die Sache ist so: Wir haben alle gedacht, du hättest die Wette längst verloren. Und du weißt ja. Der Wetteinsatz. Freie Wahl und so ...“
    „Komm zur Sache! Ich hab schließlich nicht die ganze Nacht Zeit!“
    „Henry ist mit ihr zusammen.“
    Gerade leerte Raoul den zweiten Whisky. Er verschluckte sich daran. Hustend und spuckend knallte er das Glas auf den Tresen. „Wie meinst du das: Henry ist mit ihr
    zusammen?“
    „So, wie ich es sagte. Freie Wahl.“
    ***
    Wie ein gefangenes Tier schlich Raoul durch die dunklen Flure des Clubs.
    Henry und Marie.
    Marie und Henry.
    Seine Marie!
    Dieser verdammte Mistkerl! Er würde ihm den Hals umdrehen, sobald er ihn in die Finger bekam. Und warum sollte er nur eine Sekunde länger darauf warten? Raoul kannte jeden Raum in diesem Gebäude. Er wusste, wo er Henry und Marie finden würde. Dafür musste er nur diesem Gang ein Stück weit folgen, in den nächsten rechts abbiegen und die dritte Tür auf der linken Seite nehmen.
    Ungehalten wollte er mit den Fäusten gegen die Tür poltern. Aber das war gar nicht nötig. Schummeriges Licht drang von drinnen auf den Flur und machte deutlich, dass

die Tür ein kleines Stück weit offen stand. Ein gleichmäßiges, eindringliches Stöhnen war außerdem zu hören.
    Raoul trat leise ein und blickte in den Raum. Das Paar hielt sich nicht im Schlafzimmer auf. Er ging weiter, folgte ihren Stimmen. Überall um ihn herum standen rote und schwarze Kerzen. Sie verströmten betörende Gerüche.
    Ein lustvoller Schrei Maries lockte Raoul auf eine weitere halb geöffnete Tür zu. Das Badezimmer. Natürlich! Er verfluchte Henry. Auch er war ein Vampir und beherrschte alle Künste der Verführung.
    Für einen flüchtigen Augenblick hielt Raoul inne und fragte sich, ob er wirklich sehen wollte, was dort vor sich ging. Am Ende siegte jedoch seine Raserei. Er trat auf den Spalt zu, der ihm einen sehr genauen Einblick in die Geschehnisse vermittelte.
    Dort sah er Marie, nass und teilweise mit Schaum bedeckt. Sie lag jedoch nicht in der großzügigen runden Wanne, sondern stand davor und klammerte sich mit den Händen am Rand fest. Henry hinter ihr – stieß immer und immer wieder in sie hinein. Ihre Beine waren weit gespreizt, und ihre Brüste hüpften bei jeder Bewegung auf und
    ab. Sie hatte den Kopf keuchend in den Nacken geworfen.
    Raoul lehnte sich gegen den Türrahmen und gab sich diesem merkwürdigen Moment hin. Er hatte geglaubt, eifersüchtig auf Henry zu sein. Das war seine Marie, mit der dieser Mistkerl sich da gerade vergnügte. Henrys Hände fuhren gierig über ihren glitschigen Körper. Er hielt sie immer fester und verfiel in einen animalisch wilden Rhythmus.
    Aber Raoul war nicht eifersüchtig. Da gab es lediglich ein
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