Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
Vom Netzwerk:
letzten Worte. „Der Himmel sieht alles , mein Freund .“
    Zeus zupfte sich am Kragen seines schwarzen Ratsgewandes, als sei dieser plötzlich zu eng geworden.
    Der Spuk war vorbei.
    „Du hast aber einen netten Boss“, sagte Julian, während sich die Ratsmitglieder sammelten und auf ihren Stühlen Platz nahmen.
    „Ich kann nicht klagen. Aber manchmal übertreibt er die Special Effects ein bisschen.“
    Merlin sah in die Runde und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf Sienna. „Nun, das war eindrucksvoll. Willkommen in unserer Welt.“
    Die Ratsmitglieder senkten ihre Köpfe zur Verbeugung und Sienna tat es ihnen gleich, so dies anscheinend zu ihrem Ritual gehörte.
    „Nun zu dir, Julian. Ich hebe das Todesurteil hiermit auf. Aber du wirst auf unbestimmte Zeit nicht in den Rat aufgenommen werden. Du bleibst Leiter der Kampftruppe.“
    Alana machte eine Faust und zog sie in einer Gewinnergeste schnell an sich. Ihre Lippen formten einen lautlosen Siegesschrei.
    Sienna spürte , wie Julian sich versteifte. Die Nachricht traf ihn, als wenn das Todesurteil erneut verhängt wurde. Sienna verstand nicht was los war.
    „Bin ich entlassen?“, fragte er, seine Emotionen von innerlichen Wächtern in Schach gehalten.
    Merlin nickte. „Du kannst gehen.“
    Sienna sah Julian fragend an. Er beugte sich zu ihrem Ohr vor und flüsterte. „Ich seh e dich später. Ich brauche jetzt etwas Zeit.“
    Sienna nickte benommen und Julian rauschte aus dem Saal. Wie gern hätte sie jetzt mit ihm gefeiert! Sie hatten das Todesurteil aufgehoben, wenn das kein Grund für gute Laune war.
    Der Rat hatte den Raum durch eine Seitentür verlassen. Nur Alana war noch anwesend und sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Gib ihm Zeit“, sagte sie. „Er hat jahrelang darauf gewartet , in den Rat aufgenommen zu werden. Das hier hat ihn jetzt einige Schritte zurückgeworfen.“
    „Ich verstehe nicht“, sagte Sienna. „Das Todesurteil hätte ihn wirklich weit zurückgeworfen.“
    Alana lachte auf. „Wer versteht schon das männliche Ego?“ Sie fasste Sienna unter. „Mit der Zeit wird er einsehen, dass er sowieso glücklicher in der Truppe ist als bei den langweiligen alten Säcken hier.“
    „Das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Wieso liegt ihm so viel daran?“ Sie bewegten sich langsam durch die langen Flure des alten Schlosses.
    „Ich glaube , es ist mehr die Enttäuschung , nicht würdig zu sein für eine Position im Rat. Hast du Zeus’ Gesicht gesehen? Der hatte einen inneren Triumphzug als Merlin die Entscheidung verkündete.“
    „Wieso mag Zeus Julian nicht?“
    „Zeus mag niemanden. Und ganz besonders keine Leute, die erfolgreicher sind als er.“
    „Das klingt als sei er ein guter Kandidat für den Ewigkeitswahn.“
    Alana schenkte ihr einen Blick. „Du hast schon viel gelernt in der kurzen Zeit bei uns.“
    „Ich bin ein Schnellmerker.“
    „Man muss sich direkt vor dir in Acht nehmen“, sagte sie und schlenderte weiter.
     
    Sienna saß mit Leon, Chris und Sam in Julians Speiseraum. Julian war noch immer nicht nach Hause gekommen. Sie versuchte , sich mit Gesprächen von dieser Tatsache abzulenken.
    „Chris, du hast mir noch immer nichts von deiner Begegnung mit Jesus erzählt.“
    Er schaute von seiner Pizza auf, die er nach Spuren von Sardellen untersuchte, denn er hasste die salzigen Biester, wie er sie nannte.
    „Jetzt wo du mir sogar den Erzengel Gabriel persönlich vorgestellt hast, sollte ich das wohl tun. Was mich übrigens nicht gerade von deiner Version des Himmels überzeugt hat.“
    Sienna kicherte. „Das darfst du wirklich nicht so ernst nehmen. Gabriel hat viele Gesichter. Er hat diese allen bekannte Form gewählt , um den größten Eindruck zu machen.“
    „Die Flügel waren klasse“, bestätigte Chris. „Und die waren wirklich nicht echt?“
    Sienna schüttelte den Kopf. „Die wären sicher auf Dauer hinderlich, meinst du nicht auch?“
    Sam nickte. „Wozu sollte er auch Flügel brauchen, wenn er nicht fliegen muss , um irgendwo einfach zu erscheinen? Er braucht sich doch nur ein- oder ausblenden.“
    Leon warf einen Pizzarand zurück in die Schachtel. „Ich bin satt. Jetzt brauche ich nur noch meine flüssige Proteinmahlzeit, dann gehe ich schlafen.“
    Er stand auf und ging hinaus. Sienna wusste, dass er sich nun an das Hauspersonal heranmachte. Der Gedanke verursachte ihr noch immer eine Gänsehaut. Ob sie sich je an die Ernährung dieser Leute gewöhnen würde?
    Plötzlich kam Leon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher