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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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Du sagtest, wenn man ihren Körper zerstört, bedeutet dies das Ende ihrer angeblichen Mission. Das würde uns genügen. Sie ist eine potenzielle Gefahr für uns. Sie könnte uns erpressen, sie könnte für unsere Entdeckung sorgen. Mir fehlt die alles entscheidende Prüfung, dass sie tatsächlich ein Engel ist.“
    Julian runzelte die Stirn. „Wie sollte so eine Prüfung aussehen?“
    „Es ist nicht unsere Aufgabe , sie zu prüfen. Du hast den Befehl sie zu töten, das ist alles.“
    „Töte sie, vor unser aller Augen“, sagte Zeus. „Falls sie unsterblich ist, wird sie sich erholen.“
    „Dann wissen wir noch immer nicht, ob sie ein Engel ist“, wandte Merlin ein.
    Julian straffte die Schultern. „Das werde ich ihr nicht noch einmal antun. Erst recht nicht, wenn euch diese Prüfung nicht ausreicht.“
    Alana, am gestrigen Tag ebenfalls nach London zurückgekehrt, schlich aus dem Saal. Julian nahm es am Rande wahr. Was hatte sie vor?
    Der Rest des Teams saß hinter ihm, bis auf Jacques, der in Frankreich geblieben war. Sienna war dann doch noch in ihr eigenes Haus gefahren , um einige Dinge zu erledigen. Die Polizei war leicht verstimmt und hatte zehn Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen. Sienna hatte das Land verlassen , ohne vorher ihre Aussage gemacht zu haben. Dies wollte sie heute nachholen. Sie hatte ihm viel Glück gewünscht, hatte sie doch keine Ahnung, dass es hier nicht nur um ihn, sondern auch um sie ging. Hätte er ihr von der Bedeutung dieses Meetings erzählt, wäre sein Schmerz nur noch größer gewesen. Angst und Trauer in ihren Augen war etwas, das sein Inneres nur schlecht verkraftete. Der Nachteil einer persönlichen Bindung wie dieser. Seine Angehörigen waren dazu verdammt , sein Schicksal zu ertragen.
    Auf Merlins Züge trat Bedauern. „Dann habe ich keine andere Wahl. Ich muss dich wegen Befehlsverweigerung anklagen. Das Strafmaß ist dir bekannt.“
    Die Strafe war der Tod.
    Julian nickte. Dieses Urteil hatte er erwartet. Ein Teil von ihm sah der körperlosen Ewigkeit gelassen entgegen, ein anderer krampfte sich schmerzvoll zusammen. Es bedeutete den Abschied von Sienna. Wo er sie doch eben erst gefunden hatte. Welch grausamer Scherz der Schöpfung.
    Vielleicht konnte sie die Trennung besser verarbeiten als er, wusste sie doch mit Sicherheit, dass er nur einen Ortswechsel begehen würde und dass sie ihn eines Tages wiedersah. Er selbst war sich dessen nicht so sicher. Zweifel nagte an ihm. Was, wenn nach dem Tod nichts weiter wartete, als das ewige, schwarze Nichts? Wenn nicht nur sein Körper, sondern auch sein Geist tot wäre? Wenn er einfach zu existieren aufhörte? Ein trostloser Gedanke. Doch durchaus möglich, behielten Atheisten r echt.
    Sienna konnte noch so oft behaupten , von jenem Ort der Toten zurückgekommen zu sein. Rein verstandesmäßig zweifelte er daran. Erst, wenn er selbst diese Reise antreten würde, konnte er von Gewissheit sprechen.
    Die Ratsmitglieder, die ihn schon seit vielen Jahrzehnten kannten, schwiegen betroffen. Niemandem schien dieses Urteil zu gefallen. Nicht einmal Zeus machte eine geistreiche Bemerkung.
    Julian wagte es nicht , in die Gesichter seines Teams zu schauen.
    Plötzlich hörte er die Tür hinter sich und sah wie die Ratsmitglieder weite Augen bekamen. Er drehte sich um.
    Alana und Sienna traten vor.
    Sienna funkelte ihn wütend an. Sicher nahm sie ihm übel, dass er sie nicht informiert hatte. Alana ging an ihm vorbei, steuerte auf Merlin zu. Julian packte Sienna am Arm und hielt sie zurück.
    „Was soll das?“
    „Das wollte ich dich auch gerade fragen“, antwortete sie leise.
    Er bekam keine Gelegenheit , mit ihr zu streiten. Alana sprach mit dem Rat.
    „Ich kann nicht zulassen, dass wir unseren besten Krieger töten“, sagte sie. „Deshalb habe ich den Beweis seiner Unschuld mitgebracht.“
    Ein Raunen ging durch den Rat und die Vampire. Sienna straffte die Schultern, machte sich bereit. Bereit für was? „Sienna … “ begann er, doch sie schüttelte den Kopf, bat ihn mit der Geste , zu schweigen.
    „Du hast kein Recht Fremde zu einer geheimen Sitzung mitzubringen, Alana. Außerdem wurde das Urteil bereits ausgesprochen. Du kennst unsere Regeln, es ist zu spät“, donnerte Merlins Stimme.
    Alana trat neben Sienna. „Das ist ein Vorgehen aus dem Mittelalter. Ich bringe euch den Beweis und wie bei einem menschlichen Gericht verlange ich, dass ich noch angehört werde.“
    Merlins Augenbrauen zogen sich
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