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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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musterte Sienna von oben bis unten. „Erstaunlich.“
    „Wahrhaftig“, sagte Ramses.
    „Ich bin echt beeindruckt“, gab Zeus zu.
    Alana straffte die Schultern und trat einen Schritt vor. „Ihr seht also, dass es Julian unmöglich ist , Sienna zu töten. Sie ist ein Engel.“
    Merlin nickte. „Ich sehe, dass sie noch lebt, aber ob sie nun ein Engel ist oder ein Mensch mit übersinnlichen Kräften , bleibt zu beweisen. Denn falls sie ein Mensch ist, werden wir sie in Gefangenschaft be halten müssen.“
    Sienna holte tief Luft. Julian trat neben Alana, ergriff jedoch vorher Siennas Hand und nahm sie mit. „Das werde ich nicht akzeptieren. Ich werde meine Gefährtin nicht als Gefangene halten.“
    Der Rat schwieg verblüfft. Zeus fasste sich als Erster. „Deine Gefährtin?“, fragte er mit einer hochgezogenen Braue.
    Julians Druck auf Siennas Hand verstärkte sich. „Du hast ganz richtig gehört.“
    „Wie dem auch sei, Julian“, sagte Merlin. „Ich kann auch für dich keine Ausnahme machen.“
    „Das ist mir klar“, sagte Julian. „Deshalb werde ich Euch verlassen.“
    Die Ratsmitglieder wurden unruhig. Athos, mit dem er so manche Schlacht geschlagen hatte, schüttelte den Kopf. Alana setzte zur Widerrede an, aber Merlin war schneller.
    „Man wird euch jagen.“
    „Lieber werde ich gejagt , als dass ich mit meiner Gefährtin ein Leben als Gefangene führe.“
    „Sehr edel von dir, doch hoffentlich nicht nötig“, ertönte eine Stimme im Saal, die zu keinem anwesenden Körper zu gehören schien.
    Alle schauten ratlos umher.
    Plötzlich bildete sich eine weiße Rauchsäule in der Mitte des Raumes. Die drei vor dem Rat Stehenden traten beiseite. Der Rauch verstärkte sich, drehte sich wie eine Spirale und eine Gestalt formte sich daraus. Eine Engelsgestalt erschien, gewaltig in ihren Ausmaßen, übermenschlich groß, gehüllt in ein golddurchwirktes, bodenlanges Gewand. Auf ihrem Rücken trug sie große, weiße Flügel mit feinen Federn.
    Die Ratsmitglieder sprangen von ihren Plätzen und drängten sich an die Wand, als ob sie durch diese hindurchfallen und verschwinden könnten. Nur Merlin stand stolz und aufrecht, unerschütterlich an seinem Platz. Das Team befand sich an der Wand gegenüber und rückte unbemerkt an die Seite vor, um einen besseren Blick zu haben. Chris hielt sein Kreuz in beiden Händen. Seine Augen leuchteten.
    „Mein Name ist Gabriel“, sagte der Engel. Er deutete auf Sienna. „Und das hier ist meine treue Dienerin. Ich hoffe, Ihr werdet sie freundlich in Euren Reihen aufnehmen. Dem Himmel ist daran gelegen, dass Eure Rasse keinen Unfug mit den Menschen treibt. Sienna wird auf Euch achten und ich verlange, dass sie respektvoll behandelt wird.“
    Er wartete eine Reaktion ab.
    Die Ratsmitglieder entspannten sich. Noch immer waberte Bodennebel durch den Raum, was Sienna amüsierte. Die theatralische Art so zu erscheinen , war kein typisches Verhalten ihres Bosses. Er musste sich überlegt haben , so am besten einer Bande Blutsauger Respekt einzujagen. Stärker und mächtiger als sie selbst es waren. Es wirkte.
    Merlin nickte. „Ich bedanke mich im Namen des Hohen Rates für d ein persönliches Erscheinen, Gabriel.“ Seine Vampirsensoren verrieten ihm sofort, dass es sich hierbei nicht um einen technischen Streich Julians handelte, sondern um einen echten Geist . „Es liegt nicht in unserer Absicht , den Menschen zu schaden.“
    „Das ist mir bekannt“, sagte Gabriel anerkennend. „Aber nicht alle sind sich einig und es ist besser , einen Gesandten des Himmels vor Ort zu haben. Das werdet i hr sicher verstehen.“
    „Durchaus“, sagte Merlin.
    „Ihr könnt Sienna bedingungslos trauen“, fuhr Gabriel mit seiner besten göttlichen Gebieterstimme fort. „Eure Enttarnung gehört nicht zu ihren Aufgaben, im Gegenteil. Dem Himmel ist nicht damit gedient , blutige Schlachten der düsteren Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.“
    Merlin nahm dies mit einem Nicken zur Kenntnis. Zeus hatte sich erholt und trat hinter seinen Stuhl. „Soll das heißen, dass wir ab jetzt himmlische Unterstützung haben? Wir? Die gejagte und unverstandene Rasse?“
    Gabriel schüttelte sacht den Kopf und lächelte. „Diese Unterstützung hattet ihr schon immer.“ Dann verblasste er und der Rauch wurde in sein Bild hineingezogen, als sei ein Sog im Nichts entstanden, das die ganze Erscheinung auffraß. Als man ihn fast nicht mehr erkennen konnte , sah Gabriel zu Zeus und alle hörten seine
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