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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen
Autoren: Lee Linda Francis
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dafür, dass sie verschwinden.«
    »Frede«, warnte er und lächelte gezwungen, während die Kameras aufblitzten. »Was machst du hier?«
    Außerdem war mir aufgefallen, dass er angefangen hatte zu schwitzen.
    Auch ich lächelte, während ich zum Podium schritt. Der einzige Grund, warum er mich nicht gewaltsam entfernte, lag vermutlich darin, dass mein Vater und Howard mir nachfolgten. Außerdem war meine Mutter dort, und wir wissen, was Gordon von meiner Mutter hält.
    »Meine Damen und Herren, Estancias of Willow Creek ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis. Gordon ist hergekommen,
um Ihnen über ein außergewöhnliches Bauvorhaben in South Willow Creek zu berichten, das er soeben begonnen hat zu entwickeln.« Nur das Wort »South« löste bei den Anwesenden Besorgnis aus.
    Ich fuhr fort: »Wie sich herausgestellt hat, sind einige meiner Freundinnen aus der Junior League und ich die größten Investoren bei diesem Projekt.«
    Die Gäste waren verwirrt. Gordon starrte mich mit offenem Mund an.
    »Bis jetzt sind wir die einzigen Investoren, aber wir freuen uns sehr, Ihnen, zusammen mit meinem Exgatten, dieses neue Projekt vorzustellen, besonders da … Trommelwirbel bitte … wir soeben die Genehmigung erhalten haben, Estancias of Willow Creek zum neuen Projekt der Junior League im nächsten Jahr zu machen.«
    Annalise, Gwen und die Mädchen stießen Jubelrufe aus.
    Die Gäste wurden zusehends verwirrter.
    Edith sah aus, als würde sie in Ohnmacht fallen.
    »Nie im Leben«, zischte Gordon, und als er plötzlich auf mich zustürzte, stellte sich ihm mein Vater in den Weg.
    »Auf dieses Projekt kann man stolz sein, das versichere ich Ihnen«, fuhr ich fort und war überhaupt nicht nervös. »Ein Grundstück, das in ein Wohnprojekt für die Bedürftigen umgewandelt wird.«
    »Die Bedürftigen?« Großes Entsetzen machte sich in meinem Wohnzimmer breit. Die neue Mrs. Ware musste zurückgehalten werden. Es war kein schöner Anblick.
    Ein Gast nach dem anderen stand auf. Alle waren perplex und sprachen mit starkem texanischen Akzent.
    »In Estancias sollen Villen gebaut werden!«
    »Eine exklusive Enklave!«

    »Mit goldenen Toren und Wappen für jeden von uns!«
    »Was geht hier vor sich, Ware?«
    Gordon stand kurz davor, einen Herzinfarkt zu bekommen, und konnte kein Wort herausbringen. Da ich äußerst hilfsbereit bin, fuhr ich fort: »Hat er das gesagt?«, fragte ich mit einem nachsichtigen Lächeln.
    Jeder in der Stadt hatte sich gefragt, was in South Willow Creek für Gebäude entstehen würden. Das Gebiet war weder für den Einzelhandel noch für die gewerbliche Nutzung ausgewiesen. Und wer würde wissentlich auf der falschen Seite der Eisenbahnlinie ein Haus errichten wollen – noch dazu ein Gebäude, das dem Bauherrn Profite einbrachte? Die Leute, die dort in meinem großen Wohnzimmer saßen, hatten die Antwort auf diese Frage. Es waren Typen, die auf eine renommierte Adresse in Willow Creek scharf waren, aber keine Ahnung hatten, was in unserer exklusiven Welt als richtig oder falsch erachtet wurde.
    »Was er sagen wollte, ist, dass dies ein wunderbares Projekt sein wird, eines, das Ihre Investitionen wert ist. Und seien Sie versichert, Ihr Geld befindet sich in guten Händen. Wie sich herausgestellt hat, bin ich der größte Investor bei diesem Projekt« – diesmal machte ich einen Knicks – »und ich habe meinen Vater zum Direktor ernannt, während mein Anwalt, Howard Grout, freundlicherweise einen Sitz im Vorstand akzeptiert hat.«
    Als mein Vater der Menge zuwinkte, sprang Gordon zur Seite und ergriff meinen Arm. Bevor irgendjemand reagieren konnte, schleppte er mich aus dem Raum. Gott sei Dank kamen wir nicht sehr weit, denn mein Vater und Howard kreisten ihn sofort ein.
    »Das kannst du nicht tun«, stieß er hervor.
    »Natürlich kann ich das, mein Lieber«, antwortete
ich zuckersüß. »Du hast mein Geld und das Geld meiner Freundinnen in der Junior League dazu benutzt, um das Grundstück zu kaufen.«
    »Das kannst du nicht beweisen!«
    »Das haben wir bereits bewiesen.«
    Howard machte einen Schritt nach vorn und reichte ihm einen Stapel Unterlagen. Gordon brauchte nur die oberste Seite zu lesen. Er war selbst Anwalt, und obwohl er nicht praktizierte, war er clever genug, um das zu verstehen. Aber für den Fall …
    »Howard hat das Geld entdeckt«, erklärte ich, »nachdem wir herausgefunden hatten, wo wir suchen mussten. Er ist deiner verdammten kleinen Spur nachgegangen, von BioBast über Vega
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