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Endstation Wirklichkeit

Endstation Wirklichkeit

Titel: Endstation Wirklichkeit
Autoren: Stephan Klemann
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seine körperlichen Gelüste offensichtlich wurden.
    David zögerte keine Sekunde und steigerte ihre Begierde mit seiner Hand immer weiter. Wieder einmal spürte er die Lust, die das Gefühl von Alans Erektion in ihm entfesselte. Er war dankbar, dass sich auch Alan jetzt nicht mehr zurückhielt und ihn von den engen Fesseln seiner Textilien befreite.
    Sie wünschten sich beide, dass dieses genussvolle Spiel ihrer Hände und Lippen noch Stunden weitergehen würde, doch die aufgestaute Geilheit ließ sich nicht lange in den Grenzen ihrer jungen Körper halten. Obwohl es ihnen schon fast leidtat, wollten sie nicht länger den sich immer schneller anbahnenden Höhepunkt hinauszögern.
    Sie konnten es auch gar nicht. Ihre Körper zollten ihren gegenseitigen Liebkosungen den unausweichlichen Respekt und bestätigten in einem gewaltigen Gefühlsausbruch ihre Erregung und ihre Liebe.
    So lagen sie sich noch eine Weile in den Armen und genossen die Nähe des anderen. Dann packten sie ihre Sachen zusammen und gingen zurück zum Wagen. Am Horizont zeigten sich dünne Schleier.
    „Heute Nacht wird es wohl endlich wieder mal regnen“, äußerte sich David und zeigte gen Himmel.
    Hastig stiegen sie ins Auto und machten sich auf den Weg. Als sie wieder in Glennville ankamen, setzte David seinen Freund ab und fuhr ebenfalls nach Hause.
    „Ah, da bist du ja endlich. Wo hast du den ganzen Tag wieder gesteckt? Wir haben uns schon Sorgen gemacht!“, rief seine Mutter schon von Weitem.
    David gab ihr einen Kuss auf die Wange und rollte genervt mit den Augen. „Ma, ich bin kein kleiner Junge mehr. Du musst dir keine Sorgen machen, wenn ich mal ein paar Stunden unterwegs bin. Ich war mit Alan am See. Wir waren schwimmen.“
    Mrs Edwards schüttelte verständnislos den Kopf. David hatte ja recht. Er war in der Tat kein Kind mehr, aber es fiel ihr immer noch schwer, sich mit dieser Tatsache abzufinden. Für sie war er ihr kleiner David, und so würde es auch bleiben.
    David murrte leise. Seit sein Bruder vor über zehn Jahren ums Leben gekommen war, behandelte sie ihn wie ein Kleinkind. Sie sorgte sich um jeden Schritt, den er tat. Es fiel ihr nicht im Entferntesten auf, dass aus ihm mittlerweile ein achtzehnjähriger junger Mann geworden war, der auf sich selbst aufpassen konnte.
    „Heute Mittag war Jessica hier. Sie hat sich nach dir erkundigt!“, sagte seine Mutter und machte eine bedeutungsvolle Pause, um Davids Reaktion abzuwarten. Doch David sagte nichts. Er drehte sich wortlos um, öffnete den Kühlschrank und wartete geduldig. Er wusste genau, was jetzt kam.
    Nicht lange, und seine Vorahnung wurde bestätigt.
    „Sie ist ein nettes Mädchen. Du solltest dich etwas mehr um sie kümmern. Ich glaube, sie mag dich.“
    „Mutter, bitte! Das haben wir doch schon so oft diskutiert. Sie interessiert mich nicht!“
    Seine Mutter seufzte, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. „Ich weiß, ich weiß. Das sagst du jedes Mal. Aber ich glaube, wenn du dich etwas mehr mit ihr beschäftigen würdest, würdest du deine Meinung ändern. Stattdessen verbringst du den ganzen Tag nur mit diesem Alan. Der ist doch kein Umgang für dich. Er ist viel zu alt. Ich weiß gar nicht, was ihr den ganzen Tag zusammen macht. Du bist jetzt in dem Alter, in dem sich die Mädchen für dich zu interessieren beginnen. Jessica sieht hübsch aus, und die Bolders sind sehr nette Leute. Ihr würdet gut zusammenpassen!“
    David holte tief Luft. Er liebte seine Mutter, aber seit sie in letzter Zeit immer wieder versuchte, ihn mit einem Mädchen zu verkuppeln, war ihr Verhältnis angespannt. Er konnte diese Verkupplungsversuche nicht ertragen. Er hatte bisher ja nicht einmal den Mut gefunden, seiner Mutter oder seinem Vater von seiner Homosexualität und der Beziehung zu Alan zu erzählen!
    Seine Eltern waren altmodisch und konservativ. David war sich sicher, die Tatsache, dass er schwul war, würde sie vor unüberwindbare Probleme stellen. Die Zeit war noch nicht reif für die Wahrheit.
    „Ma, lass gut sein. Ich habe einfach keine Lust auf sie. Und wieso sollte Alan zu alt für mich sein? Er ist gerade zweiundzwanzig geworden. So viel jünger bin ich nun auch nicht.“
    „Dein Vater kommt auch gleich aus dem Laden zurück. Dann gibt es Abendbrot!“, fuhr sie übergangslos dazwischen.
    David war froh, dass seine Mutter das Thema gewechselt hatte und nicht weiter an Alan herummäkelte oder ihm Jessica schmackhaft machen wollte.
    „Für mich nicht. Ich hab’ keinen
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