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Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Titel: Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi
Autoren: Silberburg-Verlag GmbH
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…«
    »Aber?«
    »Es hat mir halt keine Ruhe gelassen.«
    Schneider musterte ihn, sagte aber nichts.
    »Das Feuer, meine ich«, schob Heger schließlich nach.
    »Natürlich das Feuer, was denn sonst?«
    Heger zuckte mit den Schultern. Schneider wartete noch kurz, dann ließ er es für den Moment gut sein.
    »Geben Sie mir noch Ihre Telefonnummer? Wir haben sicher noch Fragen an Sie – aber dann könnten Sie jetzt nach Hause fahren und sich etwas aufwärmen.«
    Heger kramte einen ausgebeulten Ledergeldbeutel hervor und zog nach kurzem Suchen eine zerknitterte Visitenkarte heraus: Er wohnte demnach in Althütte, für einen Jäger passenderweise in einer Straße namens Am Rotwäldle. Schneider sah ihm nach, wie er mit großen Schritten seinem Jeep zustrebte und dabei den Mantelkragen hochschlug.
    »Was glauben Sie, was er wirklich bei den Zelten wollte?«, fragte Ernst, als der Jäger sich in seinen Wagen wuchtete und umständlich zu wenden begann.
    »Keine Ahnung, aber er wird es uns schon noch verraten.«
    Xumucane stand hinter einem dicken Baumstamm und sah Heger ebenfalls nach. Der Jäger hatte ziemlich lange mit den beiden Männern gesprochen, und sie waren vermutlich von der Polizei. Sonst hätte ihnen einer der Männer im weißen Overall den Toten am Lagerfeuer wohl nicht so bereitwillig gezeigt.
    Einer der beiden sah sich um, und Xumucane drückte sich noch etwas tiefer in den Schatten des Waldes, um nicht entdeckt zu werden. Dann wandten sich die Männer ab und hielten auf den Bauernhof zu, der in Richtung des Sees lag.
    Xumucane schob den Ärmel seiner Jacke weit nach hinten, ein Stück oberhalb des Handgelenks kam eine etwas klobige, teuer wirkende Armbanduhr zum Vorschein. Es war Zeit, die letzten Vorbereitungen für die Gäste zu treffen, die er in den nächsten Tagen erwartete. Wolfie war für heute und morgen schon mit Arbeit zugedeckt und musste sich sputen, wenn er alles fertig haben wollte, bis am Sonntag die ersten Teilnehmer eintreffen würden. Aber seinen zweiten Helfer hatte er seit gestern Nacht nicht mehr gesehen.
    »Wo bleibt nur Arnie?«, dachte er. Und er hoffte, dass sich Arnie Weißknecht wenigstens jetzt vernünftig benahm.
    Schneider und Ernst warteten einen Moment, dann klingelten sie erneut. Über der Tür öffnete sich ein Fenster, ein junger Mann schaute schlaftrunken heraus.
    »Sind Sie noch ganz dicht?«, schimpfte er, als er die beiden ihm Unbekannten unten stehen sah. »Wenn Sie mir um diese Zeit was verkaufen wollen, jage ich Sie mit der Schaufel vom Hof, das kann ich Ihnen sagen!«
    »Wir wollen Ihnen nichts verkaufen, keine Sorge. Wir sind von der Kriminalpolizei, und wir haben ein paar Fragen an Sie.«
    »Von der Kripo?«
    Der junge Mann erschrak.
    »Ich … Ich komm gleich runter, Moment bitte.«
    Das Fenster schlug zu, und im Haus brach hektische Betriebsamkeit aus.
    »Lena, schnell, die Bullen stehen vor der Tür!«
    Es rumpelte, irgendwo wurde ein Schrank oder ein Regal verschoben, dann waren Schritte auf der Treppe zu hören, und endlich schwang die Haustür auf.
    Der Mann vor ihnen war nun hellwach, aber die verstrichenen fünf, sechs Minuten hatte er nicht dazu genutzt, sich anzuziehen.
    »Mein Name ist Klaus Schneider, und das ist mein Kollege Rainer Ernst.«
    Der Blick des jungen Mannes irrlichterte zwischen den beiden Beamten hin und her, und als Ernsts Name genannt wurde, sah er kurz fragend zu ihm hin. Der Mann kam Ernst vage bekannt vor: Das schmale Gesicht mit dem dünnen Bartflaum erinnerte ihn an jemanden, aber er kam gerade nicht darauf, an wen.
    »Und Sie sind …?«, fragte Schneider.
    »Kai Hummel«, sagte der junge Mann.
    Nun wusste Ernst wieder, woher er den Mann kannte: Kai Hummel war seinem deutlich älteren Bruder Klaus wie aus dem Gesicht geschnitten, der ein paar Jahre lang gemeinsam mit Ernst Volleyball gespielt hatte und heute in Welzheim wohnte – wobei sich Klaus inzwischen mit Halbglatze, Mondgesicht und Doppelkinn sehr zu seinem Nachteil verändert hatte.
    Hinter Hummel war eine etwa gleichaltrige Frau getreten, die ein weites T-Shirt über den Jeans trug. Beide standen barfuß im Flur, die Haare verwuschelt und die Gesichter blass.
    »Und das«, Hummel deutete auf die Frau, »ist Lena, meine Freundin.«
    Sie nickte und murmelte: »Lena Lohrmann.«
    »Könnten wir kurz reinkommen? Wir haben ein paar Fragen an Sie, und hier draußen ist es lausig kalt. Wir stehen schon eine ganze Weile draußen, da wäre es wirklich nett, wenn Sie uns
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