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Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Titel: Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi
Autoren: Silberburg-Verlag GmbH
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neue Woche starten sollte – aber im Moment gab es keinen aussichtsreichen neuen Ansatz.
    »Wir nehmen uns Häbele, Weißknecht und Meier heute noch einmal vor, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie alle oder einer von ihnen heute gestehen werden. Die haben sich mit ihrem Schweigen ganz bequem eingerichtet – und wenn Meier wirklich nicht an den Weltuntergang glaubt, muss er sich auch nicht beeilen, rechtzeitig zum Einundzwanzigsten wieder draußen zu sein. Weißknecht könnten wir noch etwas unter Druck setzen, er scheint mir das schwächste Glied des Trios zu sein, aber mit Brandt an seiner Seite … Vielleicht kommt bei ihm der Faktor Zeit ins Spiel: Falls er nur etwas beobachtet, aber nichts mit dem Mord zu tun haben sollte, wäre er vielleicht gern dabei, wenn die Welt untergeht, während draußen am See Folklieder zur Gitarre gesungen werden. Und Christa Häbele hat ohnehin alle Zeit der Welt: Von Meier hat sie schon eine Pauschale bis zum Einundzwanzigsten kassiert, da muss sie nicht zwingend noch etwas dazuverdienen.«
    Er suchte nach einer Notiz, die er vor Beginn der Besprechung gemacht hatte – die er zum Glück gemacht hatte, denn im Moment war ihm entfallen, was er hatte sagen wollen.
    »Ah, hier … Erwarten wir denn aus dem Lager der Maya-Freaks noch etwas?«
    Kopfschütteln rundum.
    »Gut, Herr Rosen. Sie halten ja den Kontakt mit Frau Forberger – ziehen Sie sie doch bitte ab, sobald sie das nächste Mal anruft, okay?«
    »Mach ich. Sie hat übrigens einen guten Job gemacht, finde ich. Hat sich jeden Tag gemeldet, am frühen Abend oder am frühen Morgen, wenn sie sich zum Austreten in den Wald verdrückt hatte. Sehr geschickt, die Kollegin, und auch sehr aufmerksam. Sie hat mir immer wieder Namen und Infos genannt, die ich mit unseren Unterlagen abklären konnte. Hat auch immer alles gestimmt, nur gestern kam eine Info rein, die nicht passte: Ein Teilnehmer namens Samuel Leichtweg habe ihr erzählt, er stamme aus der Freiburger Gegend – aber unter dem Namen Leichtweg ist in Meiers Liste ein 64-jähriger Mann aus Frankfurt am Main notiert. Das muss ich ihr nachher sagen – da scheint noch jemand undercover mitzumischen.«
    »Umso besser, dass wir Frau Forberger da wieder rausholen.«
    Zum ersten Kuss kam es nach dem Mittagessen. Pappsatt von der habhaften schwäbischen Kost wollte sich Sam noch ein wenig die Füße vertreten, bevor er sich wieder im Zeltlager mit den anderen treffen würde. Er hatte Susanne gefragt, ob sie ihn begleiten wolle, und sie hatte sofort zugesagt. Es knisterte zwischen den beiden, und Susanne wollte sich nur zu gern auf Sam einlassen.
    Sie verließen das Schwobastüble über die Terrasse, spazierten durchs Dorf und an dessen Westrand auf einem kleinen Weg in Richtung Wald. Unter den ersten Bäumen drehte sich Sam plötzlich zu ihr um, fasste sie an den Schultern, sah ihr tief in die Augen, zog sie zu sich und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Sie schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn wieder.
    Fünf, sechs Minuten lang standen sie so da, bis Sam bemerkte, dass sie von einem der Häuser am Ortsrand beobachtet wurden. Er zeigte Susanne die fremde Frau, die dort oben an einem großem Wohnzimmerfenster stand. Er winkte der Frau kurz zu, hakte Susanne unter und ging mit ihr in den Wald hinein.
    »Hast du dich eigentlich nie gefragt, warum ich im Winter zu dieser Versammlung mit einem kleinen Geländemotorrad komme?«
    Er sagte das so beiläufig, als sie gerade den Voggenhof hinter sich hatten, dass Susanne versehentlich ein »Doch, schon …« rausrutschte. Er aber lächelte nur und redete weiter.
    »Mit dem Motorrad bin ich nur ganz zum Schluss gefahren. Das wär mir im Dezember dann doch zu kalt, den ganzen Weg von Freiburg hoch.«
    Er lachte und legte ein wenig an Tempo zu. Susanne musste sich anstrengen, um mit ihm Schritt zu halten. Dann sagte er nichts mehr, bis sie rund zehn Minuten später das nächste Waldstück durchquert hatten und unten im Tal auf die Landstraße zwischen Althütte und Ebni stießen.
    »Da, schau!«
    Sam deutete auf sein Wohnmobil, das auf der anderen Straßenseite auf dem Waldparkplatz stand.
    »Damit bin ich hergefahren, das Motorrad passt hinten auf die Halterung, die du dort sehen kannst.«
    »Aha?«, machte Susanne und sah ihn nachdenklich an. »Und warum so umständlich, warum bist du nicht einfach mit dem Camper bis zum Schwobastüble gefahren?«
    »Das erzähl ich dir im Wohnmobil. Kommst du?«
    Er ging zügig über die
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