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Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Titel: Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi
Autoren: Silberburg-Verlag GmbH
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Vorfeld dieses Treffens. Ich hatte ihn, wie wohl wir alle hier, gefragt, was ich denn zu den Kosten der Veranstaltung beitragen dürfe – ich habe Geld genug, und wenn ich damit eine gute Sache unterstützen kann … Ich habe ihn richtig bedrängt, bis er mir seine Kontonummer gegeben hat … ich habe gefragt, welche Summe ich ihm denn schicken darf. ›Ganz nach Ihren Möglichkeiten‹, sagte er, ›aber auf keinen Fall mehr als vierzigtausend Euro.‹ Ich habe aber etwas mehr überwiesen – schließlich ist es ja auch möglich, dass nicht alle Teilnehmer so gut situiert sind wie ich, dann leistet der Reichere eben einfach einen etwas größeren Beitrag.«
    Wilfried Rosen, der ihr Kontakt zur Soko war und den sie einmal am Tag heimlich übers Handy anrief, hatte Susanne heute erzählt, dass die meisten Teilnehmer des Treffens rund vierzigtausend Euro überwiesen hatten – Kristensen allerdings mehr, und Susanne Beyer und Samuel Leichtweg deutlich weniger.
    »Aber was soll ich Ihnen sagen?«, fuhr die Reederin fort, »die achtzigtausend, die ich Xumucane überwiesen hatte, fand ich schon Tage später auf meinem Konto wieder – er hatte das Geld zurücküberwiesen. Ist das nicht ein feiner Zug? Ich meine: Er hätte das Geld doch nehmen können, ich wollte es ja freiwillig hergeben – nein, Xumucane hat seine Prinzipien, das gefällt mir. Meine zweite Überweisung hat er akzeptiert, da war ich wirklich froh, auch dankbar, man will ja doch seinen Beitrag leisten.«
    Sie beugte sich ein wenig zu Susanne hin.
    »Ich hab mich nämlich wieder nicht ganz an Xumucanes Limit gehalten.«
    Sie kicherte leise, klang schon etwas angeheitert und trank ihr Glas leer.

Donnerstag, 13. Dezember 2012
    »Gehen wir es noch einmal durch«, sagte Schneider und stellte sich an den Bildschirm. »Hansjochen Röhm steht mit dem Rücken zum Lagerfeuer, hat die Hosen heruntergelassen, und ihm wird von hinten mit Wucht eine Eisenstange durchs Herz gerammt.«
    Er musterte die Kollegen in der Runde. Bis auf die Rechtsmedizinerin, die im Moment nichts weiter zu dem Fall beitragen konnte, waren diesmal alle anwesend. Und inzwischen wünschten sich alle, nicht nur der anfangs fast euphorische Feulner, diesen Fall bald vom Tisch zu haben, der schon am ersten Tag so gut wie geklärt gewirkt hatte.
    »Inzwischen vermuten wir, dass es Christa Häbele war, die vor Röhm kniete. Das passt beruflich, sie hätte Zeit gehabt, und das Alibi, falls sie lügt und Weißknecht nur decken will, schützt auch sie. Mir geht dazu noch durch den Kopf, dass sie von Meier vorab eine Pauschale bekommen hat für ihre … na ja: Dienstleistungen an den Teilnehmern des Treffens. Aber Röhm war kein Teilnehmer, zumindest steht er nicht in Meiers Liste. Warum kniet sie also vor ihm? Kennt sie ihn vielleicht doch? Aber wenn Röhm – ich spinn das mal weiter – Stammkunde war und das Ganze wäre womöglich eine Gefälligkeit oder etwas in der Art gewesen … da müsste Frau Häbele doch befürchten, dass wir das rausfinden, etwa indem wir ihren Kalender durchgehen, oder?«
    Er ließ eine Pause, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Zurück zum Alibi. Nehmen wir an, Frau Häbele oder Weißknecht oder sie beide sind zu Fuß zum Zeltlager gegangen, dann hätte Schaal nachts selbst bei unruhigem Schlaf nichts mitbekommen müssen. Und von ihrem Haus zum Lager geht es nur etwas mehr als einen Kilometer bergab – das ist selbst in der Nacht in weniger als zwanzig Minuten zu schaffen. Und nach dem Mord hätte sie, hätte er oder auch sie beide schnell wieder unbemerkt zurück in Häbeles Haus sein können.«
    Maigerle meldete sich zu Wort.
    »Nehmen wir mal an, die beiden wären tatsächlich nachts gemeinsam zum Lager gegangen. Wer sagt uns denn, dass auch beide wieder gemeinsam zurückgingen?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Als Frau Häbele am Freitag von Weißknecht nach Hause fährt, spricht sie unterwegs Meier auf die Mailbox. Sie klingt besorgt, sie redet davon, dass es Weißknecht nicht gut geht und so weiter – macht das auf Sie wirklich den Eindruck, als hätte dieser Arnie eine ruhige Nacht in Frau Häbeles Haus verbracht, morgens gemütlich mit ihr gefrühstückt, wäre mit ihr einkaufen gegangen und hätte dann noch bei ihr zu Mittag gegessen? Wovon soll es ihm denn dann schlecht gehen? Kochen wird Frau Häbele ja wohl können, wenn sie allein lebt.«
    »Sie haben recht. Und was glauben Sie, wo Weißknecht dann gewesen sein könnte?«
    Maigerle zuckte mit den
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