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Emma traut sich was

Emma traut sich was

Titel: Emma traut sich was
Autoren: Maja von Vogel
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ich. »Kipp jetzt bloß nicht um!«
    Mona schüttelte den Kopf und murmelte: »Mir geht's gut, keine Sorge.«
    Ich betrachtete sie skeptisch. »Sicher? Du siehst aus wie ausgekotzt. Willst du nicht lieber nach Hause? Ich würde mitkommen, kein Problem.«
    Mona lächelte schwach. »Du willst doch bloß die Schule schwänzen. Ich bin okay, ehrlich.« Sie machte ein entschlossenes Gesicht. »Außerdem denken die beiden Idioten sonst bestimmt, dass ich ihretwegen fehle. So weit kommt's noch! Von den Blödmännern lasse ich mir keine Angst einjagen.«
    »Genau«, sagte ich. »Die hatten Glück, dass ich noch nicht ganz wach war, sonst hätte ich sie nämlich in der Luft zerrissen.«
    Tim grinste. »Darf ich vorstellen? Emma Superwoman. Und wer bin ich? Batman?!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wir sind die drei Verrückten, hast du doch eben gehört. Und vor uns sollte man sich in Acht nehmen, denn mit den drei Verrückten ist nicht zu spaßen ...«
    Ich riss die Augen auf, so weit ich konnte, verzog den Mund zu einem fiesen Grinsen und fletschte die Zähne.
    »Die drei Verrückten, das ist gut!« Mona kicherte. Langsam wurde ihre Gesichtsfarbe wieder normal. »Warum hast du diese Grimasse nicht vorhin gezogen? Dann wären die beiden Idioten bestimmt schreiend weggelaufen.« Plötzlich wurde sie wieder ernst. »Vielen Dank übrigens. Dass ihr mir geholfen habt, meine ich. Das war wirklich super von euch.«
    Mir war die ganze Situation plötzlich ein bisschen peinlich.
    »Ach was«, sagte ich schnell. »Das war doch keine große Sache.«
    Mona sah mich ernst an. »Doch, das war eine große Sache.«
    Ich schaute weg und murmelte: »Na ja ... vielleicht. Aber eigentlich hätte ich ... also ich meine, ich hätte das ja auch schon früher mal machen können. Bisher hab ich dich immer hängen lassen.«
    »Aber heute nicht«, sagte Mona. »Und das zählt.«
    Tim griff nach seinem Rucksack vor ihm auf dem Boden. »Vielleicht sollten wir mal reingehen. Sonst klingelt es gleich schon wieder zur Pause.«
    Ich sah mich um und stellte fest, dass wir die Letzten auf dem Schulhof waren.
    »Okay, lasst uns gehen.« Ich seufzte. »Noch fünf Stunden bis zum Wochenende ...«
    »... und dann fahren wir nach Hause und planen unseren Ausflug und das Grillfest«, sagte Mona. »Das wird das beste Wochenende aller Zeiten!«
    Wir betraten die Pausenhalle und ich lächelte Mona zu. Ich fand, das waren wirklich gute Aussichten.

 
 
19. Kapitel
Glück fühlt sich an
wie Brausepulver
     
    uer Vater hat angerufen«, sagte Mama, als Tim und ich nach der Schule in die Küche kamen. Sie saß am Küchentisch über einem Berg Papier und rechnete irgendetwas aus. Mit meinem Taschenrechner, den ich heute in Mathe überall gesucht hatte.
    »Mensch, Mama!«, schimpfte ich. »Du hast schon wieder meinen Taschenrechner geklaut! Den hätte ich heute in Mathe gebraucht.«
    »Tut mir Leid, mein Schatz«, sagte Mama. Aber eigentlich sah sie kein bisschen so aus, als würde es ihr Leid tun. »Ich musste heute unbedingt den Finanzplan für unser Gründungskonzept durchrechnen. Sonst kriegen wir nämlich keine Unterstützung von der Agentur für Arbeit und dann können wir die Yogamatten und die Staffeleien nicht kaufen, die wir für die Kurse brauchen. Aber ich besorg mir morgen in Dederstadt einen eigenen Taschenrechner, versprochen.«
    »Was wollte Papa denn?«, fragte Tim.
    »Ach ja, richtig!« Mama schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Fast hätte ich's vergessen. Euer Vater hat gefragt, ob ihr ihn morgen in seiner WG besuchen wollt. Er würde euch gerne sein neues Zimmer zeigen.«
    »Klar, warum nicht?« Tim nahm sich einen Apfel aus der Obstschale und ging aus der Küche.
    »Und was ist mit dir?«, fragte Mama. »Willst du auch mitfahren? Ich könnte euch hinbringen, ich muss morgen sowieso zum Einkaufen nach Dederstadt.«
    Ich schnaufte verächtlich. »Bestimmt nicht! Ich hab schon was anderes vor.« Ich zögerte kurz. »Außerdem will Papa uns doch sowieso bloß seine neue Freundin vorstellen, diese Tussi mit den blonden Haaren aus Gesas Kochkurs.«
    Mama sah mich erstaunt an. »Meinst du Carolin? Die Frau, die Papa das Zimmer vermittelt hat?« Sie überlegte. »Ich glaube eigentlich nicht, dass die beiden zusammen sind. Vielleicht hast du da irgendetwas falsch verstanden.«
    Ich schnaufte wieder. »Nein, diesmal hab ich ausnahmsweise alles richtig verstanden.« Dann platzte ich heraus: »Dabei hatte mir Papa versprochen, dass er sich wieder mit
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