Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
Vom Netzwerk:
die Seile ins Maul und zog die Freunde in die rettende Dunkelheit.
    Die Kinder des Nebels breiteten sich rasch quer über dem Damm aus. Die Arbeiter brachten Stangen aus Holz, mit denen sie den Weg über den Damm Schritt für Schritt nach den gefährlichen Fallen abtasteten. Immer wieder schnappte eine Falle krachend zu, splitterte das Holz unter der Kraft der eisernen Zähne.
    Catobi hatte die Freunde den halben Weg über den See gezogen, als hoch über ihnen das Rauschen der Schwingen der Adler durch die Nacht drang.
    »Groohi!«, rief Elwin und starrte angsterfüllt in den schwarzen Himmel.
    Warf sein Freund jetzt die Steine ab, war es um sie geschehen!
    »Schneller, Catobi!«, schrie Elwin, kniete sich hin und begann, mit der rechten Pfote zu paddeln. Auch Sina und Batto halfen, und Catobi schwamm so schnell er konnte. Sie hörten ihn heftig atmen. Das Licht der wegweisenden Fackel brannte vor dem Damm. Es war weit weg von den Freunden, aber sobald der Damm brach, würde das Wasser alles mitreißen, das Gras, das Holz und die Steine, aber auch die drei Freunde auf dem Floß. Sie würden in die Tiefe stürzen und wären für immer unter Gestein, Schlamm und Wasser begraben.
    Elwin hörte, wie die Männer Falle um Falle beseitigten. Sie hatten bereits den halben Damm überquert. Naplus gab ihnen Befehle und fluchte, dass die Männer so langsam waren. Elwin spitzte die Ohren, nahm die Pfoten aus dem Wasser, setzte sich aufrecht hin und lauschte. Er hörte die Schwingen der Adler, die über ihnen kreisten. Es schien, als würde Groohi warten. Sah er, was hier unten geschah? Ließ er seinen Freunden Zeit zu entkommen? Sie mussten rasch diesen See verlassen. Elwin tauchte seine Pfote noch tiefer ins Wasser und paddelte so kräftig er konnte.
    Die Starks hatten beinahe die andere Seite erreicht. Plötzlich zischte es. Elwin riss den Kopf herum und sah zum Damm. Der Nebel wirkte im Schein der Fackeln wie eine große Laterne. Das Zischen wurde lauter, schärfer, dann fiel mit einem Knall etwas Schweres ins Wasser. Die Männer verstummten augenblicklich. Es war so ruhig, als hätten alle den Atem angehalten. Nur Catobi schwamm unermüdlich weiter.
    Eine große Welle rollte über den See, erreichte das Floß der Freunde, hob es an einer Seite an und ließ es bedrohlich schräg kommen. Sina hielt sich an einem der Hölzer fest, Batto rutschte zu Elwin, bekam ein Seil zu fassen und blieb liegen.
    Die Welle eilte unter dem Floß hindurch, senkte die eine Seite und hob nun die andere an. Dann ging ein heftiger Ruck durch ihr Gefährt. Das Floß hatte hart auf einem Stein an der anderen Uferseite aufgesetzt.
    »Lauft!«, schrie Catobi. »Bringt euch in Sicherheit«. Und schon tauchte er ab und verschwand in der Tiefe des Sees.
    Batto krabbelte auf allen vieren zu Sina und half ihr auf die Beine. Er reichte Elwin eine Pfote, dann sprangen sie in das Wasser, wateten zum Ufer und stiegen an Land. Mit letzter Kraft krochen sie zwischen Büschen den Hang hinauf.
    Der Damm knackte, aber er gab nicht nach. Drei Starks liefen mit Fackeln darüber, zwei Orlanden folgten mit Werkzeug. Die Arbeiter suchten die Vorderseite des Damms ab, sahen die Fackel auf dem Floß, wateten ein Stück weit in den See und bewarfen sie mit Wasser. Vergeblich, das Floß war zu weit weg.
    Völlig durchnässt kauerten die drei Freunde im Schutz eines Baumes. Sie waren so aufgeregt, dass sie die Nässe auf ihren Fellen nicht spürten. Die Starks schrien und fluchten wild durcheinander, dann verließen sie den Damm. Rasch entfernte sich der Schein der Fackeln zu beiden Seiten.
    Sina stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Glück gehabt. Als Groohi kam, dachte ich, wir würden es nicht mehr schaffen, es wäre aus mit uns.«
    »Lasst uns weiter hinaufgehen«, bemerkte Batto leise.
    Bald erreichten sie einen Platz, der ihnen sicher schien. Von hier übersahen sie den gesamten See.
    »Ich möchte mir deinen Arm ansehen, Elwin«, sagte Sina.
    »Ist nur ein Kratzer«, erklärte der tapfer, »tut auch gar nicht weh.«
    Sina nahm dennoch ihr Halstuch ab und verband damit seinen Unterarm.
    Langsam lichtete sich der Nebel. Vereinzelt traten funkelnde Sterne zwischen den schwarzen Regenwolken hervor. Erst zaghaft, dann immer deutlicher drang ein gleichmäßiger Laut durch die Nacht. Elwin lauschte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dieses Geräusch kannte er zu gut. Er mochte, ja, er liebte es. Wie sehr hatte er darauf gewartet. Auch Batto und Sina hörten das Rauschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher