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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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hören. Batto riss den Kopf herum. Der Schein einer Fackel leuchtete im Nebel und kam rasch näher. Die Umrisse des Läufers wurden größer, dann stand Elwin vor seinen Freunden. In der rechten Pfote hielt er die brennende Fackel, am linken Arm hatte sein Fell einen Kratzer.
    Völlig außer Atem blieb er stehen und blickte aufgeregt zurück. Wut stand in Elwins Augen.
    »Lauft zum Damm!«, rief er. »Die Starks kommen! Alle! Die ganz Bande!«
    Sina erreichte als erste die Männer am Wehr. Die Nebelkinder, die alles beobachtet hatten, hüllten die Arbeiter eilig in dichtes Weiß, schwebten vor ihnen, schnitten hässliche Fratzen, wie das verzerrte Spiegelbild eines Gesichts auf dem Wasser. Ehe die Männer wussten, wer auf sie zulief, gab Sina dem rechten, der ihr im Weg stand, einen kräftigen Schubs in die Seite. Sie hätte ihn eigentlich nicht umwerfen können, aber der Mann war so überrascht, dass er den Halt verlor und in seinen Kollegen fiel.
    Bevor die anderen reagieren konnten, war Sina mit ihren Freunden auch schon an ihnen vorbeigelaufen. Urplötzlich war auch der Nebel verschwunden, als seien sie durch eine Tür gegangen.
    Hinter der kleinen Brücke, die über das Wehr führte, packte Sina ihre Freunde am Arm, hielt sie fest, blieb stehen und flüsterte außer Atem: »Vorsicht! Die Fallen! Groohi sagte, der Damm sei voller Fallen«, keuchte sie, nun deutlicher.
    Die drei schauten sich um. Der Nebel auf dieser Seite der Brücke war so weiß wie die Milch in einem Glas. Die Wachen sahen nichts, aber sie kannten den Weg und kamen näher.
    »Bleibt stehen!«, befahl eine Stimme aus dem Wasser.
    Die drei Freunde rissen die Köpfe herum.
    »Ich bin es, Catobi. Die Fackel! Schnell. Ich habe Naplus gehört und weiß, was geschehen ist. Ich bin euch im Wasser gefolgt. Auch die Kinder des Nebels haben Naplus gehört und helfen uns. Sie sind bereit, in einem kleineren See zu leben, wenn sie nur endlich ihre Ruhe haben.«
    Catobi zog das Floß heran und hielt es fest. Elwin stieg sofort ins Wasser. Er spürte die Kälte an Füßen und Beinen, fühlte, wie sie ihn fest umschloss und ihm den Atem raubte. Für diesen Augenblick hatten sie so lange gekämpft. Endlich ging das Licht auf seine zerstörerische Reise!
    Bis zur Hüfte watete Elwin in den See, die Fackel in einer Pfote hoch über dem Kopf. Er steckte sie auf das Floß und band sie mit einem oben aufliegenden Seil fest.
    »Gut gemacht«, lobte Catobi.
    Er legte eine Pfote auf das Floß und schwamm behutsam mit der brennenden Fackel vom Damm weg. Elwin drehte sich um und watete zurück. Sina half ihm aus dem Wasser.
    Die Starks waren zum Greifen nah. Sie standen auf der anderen Seite der kleinen Brücke und sahen nichts als Nebel. Aber sie kamen näher. Ihre Stimmen wurden lauter, der gespenstische Schein der Fackeln wurde größer.
    Batto starrte auf die weiße Nebelwand. Sie war beinahe so glatt wie die einer Hütte. Plötzlich kam das Feuer einer Fackel heraus, dann die mächtige Hand eines Kriegers, der die Fackel hielt. Batto sah Elwin auf den Damm steigen, sah das Licht auf dem Wasser und nahm tief Luft.
    Sina hörte ihn atmen und rief: »Nein, Batto! Noch nicht!«
    Aber ihr Freund pfiff, so laut er konnte und setzte damit das verabredete Zeichen in Gang.
    Das vereinbarte Signal wurde von einem Haromo auf der anderen Seite des Sees wahrgenommen und durch einen Pfiff seinerseits weitergegeben. Das Signal wanderte den Berg hinauf, wurde leiser, bis es schließlich Groohi und die Adler erreichte.
    Catobi hatte die Fackel in sicherer Entfernung vor den Damm geschoben, so, dass die Orlanden sie nicht löschen konnten. Sina packte Batto an der Pfote und zog ihn mit sich.
    »Wir müssen hier runter, bevor Groohi den Damm zerstört. Und wir dürfen Catobi nicht verlieren, sonst sehen wir die Fallen nicht. Wir verstecken uns auf der anderen Seite.«
    Der Krieger mit der Fackel war wieder im Nebel verschwunden. Die Nebelkinder hielten die Männer darin gefangen, indem sie ihnen folgten und sie einschlossen, damit sie nichts sehen konnten.
    Das Floß mit der Fackel blieb stehen. Plötzlich tauchte Catobi neben den Freunden auf.
    »Helft mir und zieht«, brummte er mit zwei Seilen im Mund. »Ich habe das kleine Floß der Orlanden gestohlen. Damit könnt ihr sicher übersetzen.«
    Elwin packte die Seile und zog das Floß heran. Sina und Batto sprangen auf. Elwin folgte und drückte es mit einem Fuß ab.
    »Ich ziehe euch auf die andere Seite«, erklärte Catobi, nahm
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