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Ella in der Schule

Ella in der Schule

Titel: Ella in der Schule
Autoren: Carl Hanser Verlag
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den Kleidern.
    Als Nächstes zeigte uns der Lehrer seine Trillerpfeife und erklärte uns, dass wir erst ins Wasser dürften, wenn wir die Pfeife hörten.
    »Und wie hört die sich an?«, fragte Pekka.
    Da pfiff der Lehrer, damit Pekka hörte, wie die Pfeife klingt, und wir sprangen ins Wasser. Unser Lehrer rief uns natürlich zurück, aber erst nachdem er Timo, Pekka, Tiina und Heidi gerettet hatte. Die konnten nämlich immer noch nicht schwimmen.
    Nach einer Weile waren wir wieder alle beisammen. Außer Mika. Der hatte wieder seine Badehose verloren.
    »Das reicht jetzt«, sagte unser Lehrer. »Und wenn ich’s mir recht überlege, macht Schwimmen sowieso keinen Spaß«, seufzte er.
    Wir fanden das komisch, denn wir hatten alle einen Riesenspaß gehabt. Nur schade, dass unser Lehrer auf dem Weg nach draußen auf der Seife ausrutschte, die Pekka an den Beckenrand gelegt hatte. Wir trauten unseren Ohren nicht, was er für Wörter sagte, als er aus dem Becken kletterte. Uns hatte er solche Wörter verboten. Er musste wirklich in den Klauen eines schrecklichen Erpressers sein.

Die Grube

    Während unser Lehrer sich irgendwo trockene Kleider leihen wollte, warteten wir brav draußen vor dem Schwimmbad. Plötzlich bemerkte jemand, dass Pekka fehlte. Wir schauten uns um, dann schauten wir einander an, aber Pekka war nirgendwo zu sehen.
    »Jetzt hat der Erpresser auch noch Pekka entführt«, vermutete Timo.
    »Wer würde denn für den bezahlen?«, sagte Hanna.
    Da fing Mika an zu weinen. Er ist manchmal eine richtige Heulsuse.
    »Hier!«, rief plötzlich eine erstickte Stimme.
    Wir rückten vor Schreck näher zusammen. Die gruselige Stimme schien aus der Erde zu kommen.
    »Das ist der Erpresser«, sagte ich zögernd.
    Alle erschauerten vor Angst.
    »Helft mir, ihr Dödel!«, hörten wir die Stimme wieder.
    Diesmal schien sie aus der Wiese neben dem Schwimmbad zu kommen, aber dort war niemand zu sehen. Dann winkte plötzlich mitten in der Wiese eine Hand und verschwand so schnell wieder, wie sie aufgetaucht war. Wir gingen vorsichtig hin. Mitten in der Wiese war eine tiefe Grube, und auf deren Grund stand Pekka.
    »Wie bist du denn da reingeraten?«, wunderte sich Mika.
    »Ich bin reingefallen. Oder denkst du vielleicht, ich wohne hier?«, zischte Pekka.
    »Woher soll ich das wissen?«, sagte Mika beleidigt. »Ich bin ja noch nie bei dir zu Hause gewesen.«
    »Was ist das überhaupt für eine Grube?«, wunderte sich Hanna.
    »Das ist eine Falle«, sagte Timo überzeugt.
    »Und wer, bitte schön, wäre so dumm, dass er da reinfallen würde?«, fragte Hanna zweifelnd.
    Wir schauten alle zu Pekka hinunter.
    »Was meint ihr, für wen die Falle ursprünglich gedacht war?«, fragte ich.
    »Für unseren Lehrer natürlich«, sagte Timo, und Hanna nickte zustimmend.
    »Er hat um Mitternacht kein Geld in den Stadtpark gebracht, darum hat der Erpresser beschlossen, sich ihn selbst zu schnappen«, sagte Hanna bestürzt.
    »Ich will nach Hause«, schrie Pekka aus der Grube.
    »Du hast doch gesagt, du wohnst da unten«, bemerkte Mika schadenfroh.
    »Das hab ich nicht gesagt«, schrie Pekka.
    »Könnten wir die Grube nicht mit Wasser füllen? Dann könnte Pekka zum Rand hochschwimmen«, schlug ich vor.
    »Ich kann nicht schwimmen«, schrie Pekka und fing an zu weinen.
    »Stimmt«, sagten wir alle und nickten.
    »Dafür kann ich einen Handstand machen«, schniefte Pekka und stellte sich mit den Füßen gegen die Grubenwand auf die Hände. Wir klatschten, und Pekka ging es gleich viel besser.
    »Ich hab’s«, sagte Timo. »Mika und Hanna springen in die Grube und helfen Pekka heraus.«
    Kurz darauf stand Pekka zufrieden neben der Grube.
    »Danke«, sagte er zu Mika und Hanna, die jetzt unten standen. »Dafür geh ich euch am Kiosk Bonbons kaufen«, versprach er und sauste davon.
    »Und was ist mit uns?« Mika betrachtete besorgt die hohen Grubenwände.
    »Ich, Tiina und Ella kommen runter und helfen euch raus«, versprach Timo großzügig.
    Da sprangen wir drei zusammen in die Grube. Aber bevor wir überhaupt einem von ihnen raushelfen konnten, bückte sich Mika plötzlich und hob einen Euro vom Grund der Grube auf.
    »Seht her!«, rief er. »Das hier ist eine Schatzgrube.«
    »Ein Schatz, ein Schatz!«, schrien da alle, die noch oben waren, und sprangen zu uns herunter. Da wurde es auf einmal ziemlich eng in der Grube. Keiner von uns konnte mehr seine Hände bewegen, und natürlich konnte sich auch keiner mehr bücken.
    »He«, sagte
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