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Ella in der Schule

Ella in der Schule

Titel: Ella in der Schule
Autoren: Carl Hanser Verlag
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komisch, aber jetzt merkten wir erst, dass Pekka und Mika fehlten.
    »Ich hab sie zuletzt bei den Affen gesehen«, berichtete Hanna.
    »Vielleicht haben die sie dabehalten«, grauste es mir.
    »Wenn wir die mal nur aus der Horde herausfinden«, sorgte sich der Lehrer.
    »Liebling!«, ermahnte ihn seine Frau. Dann stellte sie die Suchtrupps zusammen, und das war toll. Im Zoo war es fast genauso spannend wie im Museum mit der Mumie und dem Pharao.
    Hanna und ich gingen zusammen. Wir suchten zuerst bei den Bären. Die Bären hatten gerade gefressen und sahen satt und zufrieden aus. Aber der Tierpfleger sagte, sie hätten heute Hasen zu fressen gekriegt. Also mussten wir weitersuchen.
    Die Wölfe waren dann zu dünn. Und das Nashorn war zwar dick, aber die Tierpfleger erklärten uns, Nashörner seien Pflanzenfresser.
    Bei den Eseln kam uns eine neue Idee, aber dann fanden wir, dass sie zu schlau aussahen.
    Das nächste Gehege hatte nur einen niedrigen Holzzaun, aber davor standen viele Menschen. Drinnen in dem Gehege waren Sand, drei Büsche, zwei große Steine und Pekka. Wir mussten lachen, weil auf Pekkas Unterhose Raketen abgebildet waren. Außer seiner Unterhose trug Pekka nichts. Seine anderen Kleider lagen auf einem Haufen neben Mika, vor dem Zaun.
    »Treten Sie näher, Herrschaften! Werfen Sie für nur einen Euro einen Blick auf den zahmen Wildmenschen!«, rief Mika und hielt den Leuten Pekkas Küchenschiffchen hin.
    »Stimmt gar nicht, ich bin ein Pharao!«, rief Pekka.
    »Dann eben den wilden Pharao«, korrigierte Mika.
    »Darf man ihn füttern?«, fragte ein kleiner Junge.
    »Nein«, sagte Mika. »Aber mich«, fügte er hinzu, als er die Bonbons in der Hand des Jungen bemerkte.
    »Interessant. Und wie ist sein lateinischer Name?«, fragte eine Dame.
    »Pekka Niemi«, antwortete Mika.
    »Was frisst er denn überhaupt?«, fragte der Junge mit den Bonbons.
    »Alles außer Bonbons«, erklärte Mika.
    »Und hat er natürliche Feinde?«, fragte die Dame.
    »Nur einen«, sagte Mika, der gerade den Lehrer in der Menschenmenge entdeckte.
    Gleich darauf stieg unser Lehrer über den Zaun.
    »Sehen Sie nun den Kampf um Leben und Tod, der wilde Pharao gegen den Lehrer!«, rief Mika, während der Lehrer Pekka im Kreis durch das Gehege jagte. Immer mehr Menschen kamen, und manche knipsten sogar Fotos von den beiden.
    »Ein fantastisches Naturschauspiel, Herrschaften: Wer frisst wen? Kommen und sehen Sie für nur einen Euro!«, rief Mika im selben Augenblick, als auch noch der Mann von der Kasse ins Gehege stürmte.
    Für kurze Zeit rannten sie zu dritt hintereinander her, aber dann kriegte der Lehrer Pekka im Genick zu fassen, und kurz darauf der Kassenmann die beiden ein. Das Publikum klatschte wie wild.

    »Ist das Ihr Kind?«, fragte der Mann völlig außer Puste.
    »Ist das überhaupt ein Kind?«, fragte der Lehrer, als frage er sich das ganz im Ernst.
    »Werden Sie nicht albern, sonst ist blitzschnell eine Strafe fällig!«, drohte der Kassenmann.
    »Aber unser ganzes Geld ist in der Reisetasche«, sagte der Lehrer und lächelte dabei ein bisschen irre.
    »Und der Honig«, fügte Pekka hinzu. Der Lehrer hielt ihn immer noch am Genick.
    »Was denn für Honig?«, fragte der Kassenmann.
    »Na, der in der Reisetasche«, erklärte Pekka.
    »In welcher Reisetasche?«, fragte der Mann.
    »In der, die auf dem Schulhof steht«, sagte Pekka.
    Da schaute der Kassenmann erst von unserem Lehrer zu Pekka und dann wieder zurück. Unser Lehrer nickte lächelnd, und Pekka bekam in seiner Unterhose langsam eine Gänsehaut.
    »Ich dachte, einer von denen wird aufgefressen?«, fragte der Junge, der Mika inzwischen all seine Bonbons gegeben hatte.
    »Wissen Sie was: Lassen Sie uns die Strafe vergessen!«, sagte der Kassenmann und klopfte unserem Lehrer freundschaftlich auf die Schulter.
    Am Ende war der Lehrer auch gar nicht sauer auf Pekka und Mika, wahrscheinlich weil Mika ihm die Hälfte des Geldes schenkte, das er eingesammelt hatte. Davon spendierte er uns dann allen ein Eis. Unser Lehrer ist echt großzügig.

Die Rückfahrt

    Auf der Rückfahrt passierte nicht mehr viel. Nur Mika musste brechen, weil er im Zoo so viele Bonbons gegessen hatte. Sein Erbrochenes fanden alle noch viel schöner als das von Hanna auf der Hinfahrt.
    »Ihm hat auch der andere Junge geholfen«, verteidigte sich Hanna.
    Später fand Timo heraus, dass man mit der Spülbürste prima die Leute einen Sitz davor im Nacken kitzeln konnte. Noch später tauschte Pekka
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