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Ella in der Schule

Ella in der Schule

Titel: Ella in der Schule
Autoren: Carl Hanser Verlag
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erstickt. Er saß ein Stück entfernt und aß schon, als wir anderen noch nicht mal bestellt hatten
    »Ihre Kinder?«, fragte der Kellner den Lehrer.
    »Ja«, sagte der Lehrer.
    »Alle?«, fragte der Kellner.
    »Und das Nächste ist schon unterwegs«, seufzte der Lehrer und tätschelte den Bauch seiner Frau. Da lief der Kellner kopfschüttelnd davon, und der Lehrer und seine Frau kriegten ihr Essen umsonst.
    »Wahrscheinlich aus Mitleid«, sagte der Lehrer.
    Ich glaube, der Kellner war einfach auch ein großzügiger Mensch.
    An unserem Tisch saßen Hanna, Timo, Mika, Pekka und ich.
    »Was darf’s denn sein?«, fragte der Kellner.
    »Spaghetti Bolognese«, sagte ich.
    »Spaghetti Bolognese«, bestellte Hanna.
    »Für mich bitte Spaghetti Bolognese«, bat Timo.
    »Spaghetti Bolognese«, sagte Mika.
    »Für mich was zu essen«, sagte Pekka.
    »Einmal Würstchen mit Kartoffelbrei«, sagte der Kellner und schrieb es auf seinen Block. Dann ging er in die Küche.

    »Ich hab vergessen, Limo zu bestellen«, sagte Pekka und ging ihm hinterher.
    Pekka suchte den Kellner, fand aber nur eine große Frau mit einem roten Gesicht und einem hohen weißen Hut auf dem Kopf. Das hat er uns später erzählt.
    »Bist du der Aushilfsjunge?«, fragte ihn die Frau. »Ich hatte nämlich jemand Größeren erwartet«, wunderte sie sich.
    »Ich wachse bestimmt noch«, versicherte ihr Pekka.
    »Anzunehmen«, sagte die Frau und setzte Pekka auch einen Hut auf. Er war niedriger als ihrer und sah aus wie ein Schiffchen.
    »Danke schön. Und jetzt hätte ich gern eine Limo«, sagte Pekka und zeigte die Geldstücke, die er aus seiner Tasche gefischt hatte.
    »Erst mal rührst du die Spaghettisoße um«, sagte die Frau und drückte Pekka eine riesige Schöpfkelle in die Hand.
    Pekka fand es komisch, dass man, wenn man Limonade kaufen wollte, erst einen komischen Hut aufsetzen und Soße umrühren musste. Aber er hatte auch noch nie in einer Restaurant-Küche Limonade gekauft, hat er uns später erzählt.
    Zuerst versuchte Pekka, mit nur einer Hand zu rühren, aber das war schwierig. Dann packte er die Schöpfkelle mit beiden Händen. Das klappte schon viel besser, außer dass dabei Pekkas Limogeld in den Topf fiel.
    Pekka wollte sein Geld natürlich wieder aus dem Topf herausfischen, aber das funktionierte gar nicht mit der Riesenschöpfkelle. Da versuchte er es mit einem Löffel. Aber das funktionierte auch nicht, stattdessen fiel der Löffel in die Soße. Mit dem Korkenzieher, den er holte, kriegte Pekka dann weder das Geld noch den Löffel zu fassen, und die Knoblauchpresse war leider auch das falsche Werkzeug, um das Geld, den Löffel und den Korkenzieher aus der Soße zu angeln. Nachdem Pekka auch noch einen Grillspieß, eine Spülbürste, drei Plätzchenformen, eine Schere, einen Käsehobel und die Haarbürste der Frau mit dem roten Gesicht in der Soße verloren hatte, gab er auf.
    »Schon fertig?«, fragte die Frau.
    »Äh, ja«, antwortete Pekka.
    »Du siehst mir durstig aus«, sagte die Frau und goss ihm ein riesiges Glas Limo ein.
    »Danke schön«, sagte Pekka.
    »Als Nächstes bringst du die Bestellungen an den Tisch«, sagte die Frau und gab Pekka einen dampfenden Teller Spaghetti mit Soße.
    »He!«, rief sie, als Pekka gerade die Küche verlassen wollte. »Hast du meine Schere gesehen? Ich müsste das Würstchenpaket hier öffnen.«
    Als Pekka Timo die Spaghetti brachte, waren wir alle neidisch auf seinen neuen Hut. Aber Pekka war auch neidisch auf uns, weil wir nämlich nicht erst Soße hatten umrühren müssen, nur um Limonade zu bekommen.
    »Dieses Restaurant ist ein bisschen komisch«, sagte Pekka, und da waren wir ganz seiner Meinung.
    Als der Kellner dann die restlichen Portionen brachte, konnten wir endlich anfangen zu essen.
    »Könnte ich doch lieber Spaghetti bekommen?«, fragte Pekka, aber dafür war es leider zu spät.
    Das Essen selber fanden wir dann alle sehr gut, weil es so viele Überraschungen darin gab. Hanna fand zum Beispiel eine Haarbürste.
    »Toll«, sagte sie.
    Und Timo fand eine Plätzchenform.
    »Ja, ist denn jetzt schon Weihnachten?«, sagte er.
    Mika fand eine Spülbürste, aber die gefiel ihm gar nicht.
    »Ich will auch eine Plätzchenform«, sagte er und fing gleich an zu weinen. Mika ist eben nie zufrieden.
    Ich fand eine Schere.
    »Leihst du mir die aus?«, fragte Pekka, auf dessen Teller unten Kartoffelbrei und obendrauf ein Paket Würstchen lag.
    Dann schnitt Pekka das Paket Würstchen auf, und Mika
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