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Ella in den Ferien

Ella in den Ferien

Titel: Ella in den Ferien
Autoren: Timo Parvela
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sich Pekkas Vater, als er den Lehrer im Wasser strampeln sah, und hüpfte hinterher.
    Â»Ganz schlechte Idee«, sagte die Reisetante mit der Kapitänsmütze sauer.
    Warum, verstanden wir ehrlich nicht. Das Wasser war doch bestimmt wunderbar kühl.

    1 Wer genau wissen will, wie das war: Es steht in dem Band »Ella und der Superstar«.

Auf dem Meer
    Die Pekka Superstar war ein schönes Schiff. Es war ungefähr zehn Meter lang und oval wie ein Fußballstadion, aber natürlich viel kleiner. Ein bisschen näher am Heck als am Bug war das Führerhäuschen, das an allen Seiten Fenster hatte. Davor war ein offenes Vorderdeck mit einer niedrigen Reling. Unter Deck war eine Kajüte. Sie war ziemlich eng für so viele Leute, aber wir wollten sowieso abends vor Anker gehen und in Zelten schlafen, die wir dabeihatten.
    Wir würden kreuz und quer von Insel zu Insel schippern, und abends würden wir am Lagerfeuer sitzen und Pfannkuchen oder Würstchen braten. Das Meer würde im Mondschein glitzern, und wir würden der Brandung lauschen und den salzigen Duft des Meeres atmen.
    Es war ein toller Ferienplan. Schade war nur, dass unsere Reisetante, die gleichzeitig Kapitänin sein wollte, den Schiffsmotor nicht angeworfen kriegte. Sie drehte hundertmal den Zündschlüssel, aber es passierte nichts. Das Schiff dümpelte immer noch im Hafenbecken. Den Vätern und Müttern wurde das Winken bald langweilig, und sie gingen nach Hause.
    Â»Probleme?«, fragte der Lehrer hoffnungsvoll.
    Â»Natürlich nicht «, sagte die Reisetante.
    Â» Ich könnte es ja mal versuchen. Die Seefahrt liegt mir sozusagen im Blut. Ich habe dreimal ›Pippi in der Südsee‹ gelesen, sechsmal den ›Titanic‹-Film gesehen, und das schöne Lied ›In meiner Badewanne bin ich Kapitän‹ kann ich rückwärts singen – du kannst mir unbesorgt die Kapitänsmütze überlassen und dich ein bisschen ausruhen gehen«, versuchte es der Lehrer.
    Die Reisetante funkelte den Lehrer nur wortlos an, und er färbte sich rot im Gesicht wie manchmal in der Schule, wenn er unsere Antworten nicht versteht.
    Â»Sollen wir anschieben?«, fragte Pekkas Vater.
    Â»Probieren kann man’s«, sagte die Reisetante.
    Â»Klasse Idee!«, rief unsere ganze Clique. Dann sprangen wir alle zusammen mit Pekkas Vater ins Wasser.
    Jetzt war es gut, dass wir die Rettungswesten noch anhatten. So blieben wir alle oben und schaukelten auf dem Wasser wie große bunte Korken. Aber das Schwimmen mit Rettungswesten war gar nicht so einfach, und ein Schiff anschieben ging damit schon gar nicht, das merkten wir schnell. Also paddelten wir nur ein bisschen herum und spritzten uns nass. Vom Wasser aus sahen wir, dass die Reisetante jetzt wieder unseren Lehrer anfunkelte. Der Mund stand ihr dabei ein bisschen offen, als wäre sie vor irgendwas erschrocken.
    Â»Du bereust doch noch nicht, dass du mitgekommen bist?«, hörten wir den Lehrer fragen. Er hörte sich echt besorgt an.
    Â»Ich? – Vergiss es! Wenn ich etwas beschlossen habe, bleibt’s dabei«, sagte die Reisetante.
    Â»Habt ihr an den Hauptschalter für den Strom gedacht?«, fragte jetzt die Frau des Lehrers, die den Kopf in das Steuerhäuschen streckte und auf einen kleinen roten Hebel an der Wand zeigte. Über dem Hebel klebte ein Zettel, auf dem stand, dass man erst den Strom einschalten musste und dann den Zündschlüssel drehen. Meine Freunde und ich wussten das, weil wir das Schiff seit der Geschichte mit Elviira kannten.
    Â»Selbstverständlich«, versicherte der Lehrer.
    Â»Gleich als Allererstes – aber ich versuch’s sicherheitshalber noch mal«, sagte die Reisetante und legte den Schalter um.
    Als sie uns dann alle wieder an Bord gezogen hatten, drehte die Reisetante noch einmal den Zündschlüssel, und diesmal sprang der Motor tadellos an.
    Â»Wer sagt’s denn«, sagte sie. »Ein bisschen Schieben hilft immer.«
    Erst fuhren wir nur an der Küste entlang. Überall am Ufer gab es Felsen, die aussahen wie prima Wasserrutschen, und am Strand standen schicke Sommerhäuser mit Hunden, die zum Wasser rannten, um uns anzukläffen. Wir hatten die nassen Pullover und Regenjacken ausgezogen und fröstelten ein bisschen, sogar Mika, der immer noch seine Mütze und seine Handschuhe anhatte, weil seine Mutter Angst hatte, dass er sich sonst
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