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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port
Autoren: K. H. Scheer
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Swist bat murmelnd um Entschuldigung. Die Senke hätte einige gefährliche Querrisse, weshalb die Piloten wohl nicht auf dem vorausberechneten Punkt gelandet waren. Das Schiff wäre etwas südlich versetzt worden.
    „Hoffentlich nicht so weit. Ich möchte die Stelle sehen, wo die Expedition angegriffen wurde. Wo sind die Jäger?“
    „Hängen auf den Bodendüsen über uns, Sir. Soll ich Landeerlaubnis erteilen?“
    „Machen Sie los. Unsere Raumanzüge, bitte.“
    Zwei Soldaten kamen mit den Kunststoffwülsten angeflitzt. Ich schnallte meinen Gürtel mit der Waffe von der Kombi, um ihn dann über den Raumanzug zu legen.
    „Das ist sehr vernünftig von Ihnen, General“, sagte die kalte Stimme. Hannibal wurde plötzlich steif. Ich drehte mich langsam um, und da blickte ich in die Mündungen von einigen Maschinenkarabinern. Die Männer hatten hölzerne Gesichter. Alle zeigten sie die bekannten Symptome. Mein Atem keuchte.
    „Sind Sie verrückt geworden, Swist?“ flüsterte ich. „Vielleicht nehmen Sie bald die Waffe ‘runter. Fassen Sie den Major!“
    Kein Mann reagierte.
    Ich tobte wie ein Wilder. Es wäre verdächtig gewesen, wenn ich es nicht getan hätte. Vier Mann stürzten sich auf mich. Sie hatten Kräfte wie nichtmenschliche Bestien.
    „Ich werde Sie alle vor ein Standgericht bringen“, röchelte ich, wirklich erschöpft.
    „Das können Sie nicht, General. Sie werden im Gegenteil unser Freund werden. Folgen Sie dem Major und legen Sie Ihren Raumanzug an. Ich erwarte Sie.“
    Die Stimme war die des Offiziers, aber ein anderer hatte die Worte gesagt. Ich schwieg von da an. Nur Hannibal schleuderte bissige Flüche in die Gegend. Wir hatten sie! Leicht möglich, daß sie uns hatten, aber daran wollte ich jetzt nicht denken.
    Sie brachten uns nacheinander ins Freie, und da wußte ich, was der wechselnde Druck des Schiffes bedeutet hatte. Wir standen gar nicht in der Albara-Senke, sondern mitten in einem schroffen und sehr kleinen Krater natürlichen Ursprungs. Zwischen uns und der weiten Senke lag ein steiles Ringgebirge mit wenigstens dreihundert Meter hohen Wänden.
    Ringsum lagen die Plasma-Jäger auf dem Boden. Die Piloten rührten sich kaum. Ich begann dumpf zu stöhnen, als ich die grausige Wahrheit erkannte. Niemand aus unserer Begleitung war noch einwandfrei. Sie hatten alle die Kapsel im Schädel.
    Mitten in der drohenden Wand des Ringgebirges wurde es plötzlich hell. Wir waren nur knapp vierzig Meter entfernt, und so konnte ich einwandfrei bemerken, daß da ein ganzer Teil der so stabil aussehenden Felsmassen zur Seite geglitten war. Dahinter lag eine riesige Schleuse.
    Sie hatten also einen offensichtlich großzügig gebauten Stützpunkt nahe der Senke. Wenn ich an Stelle der Unbekannten gewesen wäre, hätte ich niemals die Forschungsexpedition des Geologen angegriffen. Wir wären dann niemals auf die Vermutung gekommen, daß es hier eine sauber getarnte Station geben könnte.
    „Gehen Sie weiter, wir haben wenig Zeit“, befahl der Major. Nach wie vor standen seine Leute mit schußbereiten Waffen hinter uns.
    Wir stapften durch den angelagerten Meteorstaub, den man hier überall finden konnte. Die Öffnung wurde größer und dann tauchte in ihr etwas auf, was mir einen Entsetzensschrei entlockte.
    Es war ein Mensch, wenigstens sah er wie ein solcher aus. Er stand mitten im strahlenden Licht, und sein Körper war nur von einer leichten Kombination bekleidet. Er trug keinen Raumanzug, und das unter ausgesprochenen Raumbedingungen.
    Hannibal brüllte. Zwei Mann hielten ihn fest, und Major Swist begann zu lachen. Es war sein Mund, aber nicht sein Ich. Aus ihm sprach der Fremde, das erschreckend Unbekannte und Diabolische. In dem Augenblick erhielt ich den Beweis, daß diese im höchsten Grade telepathisch veranlagten Intelligenzen keine technische Vorrichtung benötigten, um die Kapseln zum Ansprechen zu bringen. Da verstand ich auch die schleimige Gewebeumhüllung der Metallstückchen. Nur über dieses lebende Plasma mit seinen unmöglichen, durch und durch autarken Zellkernen, konnte die telepathische Bewußtseinsverbindung aufrechterhalten werden. Es war eine teuflisch geschickte Kombination zwischen Technik und einer artenfremden Super-Biologie.
    Ich ahnte plötzlich, daß uns das Fremde in der menschlichen Lebensform zermürben wollte. Jeder klardenkende Raumoffizier mußte die Situation als erschreckend und gänzlich unmöglich ansehen. Trotzdem stand dort ein Mensch ohne Raumpanzer, ohne
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