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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port
Autoren: K. H. Scheer
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keinesfalls übergehen.
    Der Wagen fuhr in die Druckschleuse ein. Weit vorn, unter den glühenden Strahlen der Sonne, standen die fünf Jäger mit dem unförmigen Koloß des Transporters auf dem nackten Fels des Raumhafens. Die Piloten waren schon in den Maschinen. Uns hatte man den Druck-Schlauch bis zur Schleuse der T-Rakete gelegt. Wir brauchten also keine Raumanzüge anzulegen.
    Dann schrie Hannibal einen scharfen Befehl. Der Wagen hielt, und meine Rechte zuckte unwillkürlich an die normale Dienstwaffe, die ich an der rechten Hüfte im Halfter trug.
    Der Zwerg sprang aus dem offenen Gefährt, und da sah ich den Mann ebenfalls. Er lag flach auf dem Rücken und sein Gesicht zeigte einen erstaunten Ausdruck. Als ich dort ankam, richtete sich ein Arzt auf, und die Männer der Platzabwehr traten zurück.
    „Was ist da los, Doktor?“
    „Mord, Sir. Der Mann hat eine Stahlnadel im Hals. Anscheinend ein rasch wirkendes Gift. Ich weiß es noch nicht.“
    Hannibal sah mich nur zwingend an und da erkannte ich es ebenfalls. Der Ermordete hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit Dr. Clint Hofart, den ich vor wenigen Wochen dargestellt hatte!
    „Wer ist das?“ fragte ich innerlich bebend. Der Offizier der Wache trat vor.
    „Soeben mit dem planmäßigen Verbindungsschiff angekommen, Sir. Nach den Legitimationen ein Dr. Alpansa, Radio-Biologe. Sollte auf der hiesigen Station in der Erbschädenforschung eingesetzt werden. Er lag plötzlich auf dem Boden. Niemand hat etwas bemerkt. Mehr wissen wir noch nicht, Sir.“
    Ich sah nochmals in das Gesicht.
    Marschall Sidjorow! Er hatte mich mit dem täuschend ähnlichen Antlitz auf dem Eisbrecher gefilmt. Nun kam hier ein vollkommen harmloser Wissenschaftler an, und schon wurde er ausgelöscht.
    Jetzt war man wahrscheinlich der Meinung, den angekündigten GWA-Schatten getötet zu haben. Nur gut, daß wir die Russen nicht über alles orientiert hatten. Sie hatten Verräter im eigenen Lager.
    „Bringen Sie die Leiche weg“, befahl ich kehlig. „Veranlassen Sie Nachforschungen. Nachricht absetzen ans Space-Department.“
    Ich tippte an den Helm, und dann betraten wir den sogenannten Schlauch. Indessen Hannibal leise fluchte, gab ich diese bestürzende Neuigkeit an TS-19 durch.
    „… russische Abwehr noch nicht benachrichtigen. Könnte zu Komplikationen führen. Ich muß weiterhin unerkannt bleiben. Es soll angenommen werden, der GWA-Major wäre ausgeschaltet worden. Leiche sofort anfordern, um Eindruck zu verstärken. HC-9, Ende.“
    Der Hochdruckschlauch wurde enger. Ich mußte mich bücken, als ich zum Luk hinaufkletterte. Es war ein Transporter in unverkleideter Skelettbauweise. Major Swist stand in der Luftschleuse. Er meldete seine zehn Soldaten klar. Professor Elradis und Eilyn waren auch schon da.
    Das Außenluk der Schleuse schloß sich, und die Luft wurde aus dem Druckschlauch gepumpt. Anschließend fiel er ab und wurde in das Kuppelgebäude eingezogen.
    Wir legten uns auf die Andrucklager, und der Bildschirm der Außenbeobachtung flammte auf. Die Albara-Senkung war knapp 800 Kilometer entfernt, für den Funkverkehr aber zu weit. Hier machte sich der nahe Horizont des kleinen Himmelskörpers unangenehm bemerkbar.
    Das thermische Atomtriebwerk begann zu röhren. Die vom Ato-Meiler hocherhitzten Wasserstoffgase tobten aus den Düsen, und schon ruckte der plumpe Kahn mit 2 g an. Er stieg senkrecht, bis das Triebwerk verstummte und der Steuerrobot einige Richtungsstöße aus den Schwenkdüsen ausstieß. Wir beschrieben eine riesige Parabel, fielen praktisch über die Oberfläche hinweg. Erst dicht vor dem Ziel, noch in 30 Kilometer Höhe, wurde der Transporter mit dem Heck gegen die Fallrichtung gedreht, und fünf Kilometer über dem Boden begann wieder das Triebwerk zu orgeln.
    Der Andruck der Gegenbeschleunigung riß mich auf das Konturlager. Der Bildschirm zeigte plötzlich flackernde Aufnahmen und schon kam die mechanische Stimme des Robot-Kontrollgerätes: „Röhrenschaden im Schirmsystem. Röhrenschaden. Ich schalte ab.“
    Auch das noch. Diese Dinger hatten doch alle Augenblicke andere Mängel.
    Der Andruck stieg rapide an, fiel fast ganz zurück und dann preßte es mich erneut auf das Konturlager. Die Piloten mußten die Landung ganz schön verbaut haben. Sie waren einwandfrei nochmals nach oben gegangen.
    Schließlich klappte es doch, und wir setzten verhältnismäßig zart auf. Hannibal kletterte fluchend von seinem Lager, und ich folgte mit bösen Augen.
    Major
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