Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ausgestorbenen Planetenrasse für sich zu sichern. Also hatte man die russische Marsrakete vernichtet, nachdem ihnen das amerikanische Schiff entschlüpft war.
    Rätsel auf Rätsel begann sich zu lösen. Wahrscheinlich waren diese Monstren mit Hilfe hochwertiger Wissenschaftler von der Erde dabei, den Marsgeheimnissen auf den Grund zu gehen. Natürlich konnten sie keine Störungen gebrauchen. Meine Befehle, die letztlich in einem atomaren Angriff auf das gesamte Gebiet der Albara-Senke gipfelten, mußten sie ganz empfindlich getroffen haben.
    Sie mußten uns einfach wieder gehen lassen, und das ohne Kapseln! Die Zeit wurde zu einem stabilen Begriff. Das Ding wußte das. Ich sah andere Leute, aber sie achteten kaum auf uns. Hier war kein gewöhnliches Verbrechernest, sondern hier wurde hart und ernsthaft gearbeitet. Ich sah Menschen mit den verschiedensten Hautfarben. Entweder waren sie freiwillig hier, oder man hatte sie verschleppt.
    Blitzartig fiel mir der Hinweis der Russin ein. Sie hatte von dem genialen Afrikaner gesprochen. War Professor Abdil Tarstu etwa auch hier? Wenn ja – gezwungenermaßen oder freiwillig? Konnte sich ein solcher Mann dazu hergeben, für artfremde Wesen den Handlanger zu spielen?
    Was dann, wenn der Mediziner schon bei einer flüchtigen Untersuchung die aufgepflanzte Kopfnarbe entdeckte?
    Ich begann mit leicht bebenden Händen am rechten Bein zu tasten. Dort saß der provisorische Lauf meiner Einsatzwaffe. Magazin und Griffstück waren an anderen Stellen der Kombi untergebracht. Ich begann unseren Leichtsinn zu verfluchen. Warum hatte ich über diesem Gebiet nicht eine überschwere C-Bombe hochgehen lassen?
    Die Wand glitt zurück. Hier schien alles fugenlos zu sein und aus Licht zu bestehen. Nein, eine Bombe wäre keine Lösung gewesen. Hier lagerten unendlich wertvolle Schätze, die für eine vernünftige Menschheit den endlichen Weltfrieden bedeuten konnten. Die irdische Kultur und Technik konnte über Nacht einen gigantischen Aufschwung erleben. Unsere Leute hatten schließlich gesehen, was der Rote Planet aufzuweisen hatte. Es mußte eine friedliche und hochkultivierte Rasse dort gelebt haben.
    Das war mit einer C-Bombe nicht zu lösen! Aber den Monstren sollte es auch nicht gehören. Der Mond gehörte der Menschheit. Was dort war, war ein Vermächtnis an uns, nicht an jene.
    Wir betraten einen großen Saal. Auch hier schien das sanfte Licht aus der Decke zu strömen.
    Die Wachen folgten uns, und dann verschwand das Ding. Als es zurückkam, ging ein hochgewachsener, weißhaariger Mann an seiner Seite. Ja, das war Professor Abdil Tarstu, der Afrikaner, der über Nacht aus dem Kongogebiet verschwunden war.
    Ich sah in kluge Augen, die hell in dem nachtdunklen Gesicht glänzten.
    „General Tronker? Es tut mir leid, ich muß Sie untersuchen und behandeln.“
    „Muß?“ fuhr ich auf. „Sie müssen? Sind Sie nicht freiwillig hier?“
    Er schüttelte müde lächelnd den Kopf und ich verstand.
    „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wieso reagieren Sie nicht auf die telepathischen und suggestiven Impulse dieses – ich meine dieses Mannes?“
    Er hatte gestockt. Er wußte, wer sich hinter der menschlichen Gestalt verbarg.
    „Ich verstehe kein Wort“, entgegnete ich gereizt. „Wenn ich in einer guten Stunde nicht starte, werden über uns schwerste Kernwaffen explodieren. Wo sind wir hier überhaupt?“
    „Es tut mir leid“, beteuerte er bedrückt. Dann gab er den Wachen einen Wink. Sie schoben mich mit den Waffenläufen auf einen metallischen Stuhl. Ich sank hinein, und dünne Klammern zuckten um Arme, Beine und obendrein noch um meinen Schädel. Ich konnte nur noch die Augen bewegen, und mit denen sah ich die helle Verzweiflung in Hannibals Gesicht. Es war aus! Gleich mußten wir erkannt werden. Einem Könner wie Abdil Tarstu konnte man nichts vormachen.
    Er vereiste meinen Schädel. Dann besah er sich sorgfältig die Narben und begann daran herumzudrücken.
    „War Ihre Schädeldecke angebrochen? Vielleicht zersplittert?“ fragte er.
    „Mehr als das. Mein Gehirn quoll heraus“, sagte ich innerlich tobend.
    Er sah mich eigenartig an, und dann senkte sich ein schwenkbarer Metallarm mit einem Gerät über meinen Kopf. Ich hörte es summen, und eine Bildfläche leuchtete auf. Ich konnte meine eigene Schädeldecke bewundern.
    Der Fremde stand bei den Wachen. Er beobachtete scharf, kam aber nicht näher. Abdil Tarstu stutzte. Noch dichter glitt die Haube über meinen Kopf, und da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher