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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes
Autoren: Verena Themsen
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Sorge in Wut um.
»Crain
braucht unsere Hilfe. Unsere ganze Welt braucht sie vielleicht. Nebenbei schützen wir vermutlich auch noch die Menschheit vor Bandorchu. Meinst du nicht, damit haben wir bereits genug Probleme am Hals?«
    »David!«
    »Rian, diese Leute haben dich vor meinen Augen von unserem Schiff gezogen! Nicht gerade die Art, wie man sich des Wohlwollens und der Hilfe anderer versichert!«
    »Sie haben Angst!«
    »Und ich? Glaubst du, ich hatte keine Angst?« Er brüllte es beinahe und sah, wie Rian und die Wesen um sie herum zusammenzuckten. Es ernüchterte ihn, und er strich sich mit einer Hand durch das Haar und schüttelte den Kopf. »Entschuldige, Rian. Ich wollte nicht mit dir streiten.«
    »Sondern mit ihnen, ich weiß«, antwortete sie mit einem schiefen Lächeln, das den verletzten Blick jedoch nur schwach kaschieren konnte.
    Warum scheint es, dass ich die, die mir am nächsten stehen, am meisten verletze?
    Wieder spürte er das leise Ziehen in seiner Brust, das er gelegentlich so gerne ersticken wollte. Eine Seele. Für was konnte so eine Seele schon gut sein? Früher hatte er sich nie Gedanken über andere gemacht. Seine eigenen Gefühle, sein eigenes Wohlbefinden waren alles gewesen, was gezählt hatte. Er hatte in den Tag hinein gelebt, zu seinem eigenen Vergnügen, und nichts anderes war von ihm erwartet worden. Selbst auf Rian nahm er damals eigentlich keine Rücksicht. Aber falls er jetzt bei Nadja und dem Kind bleiben sollte ... Die Zeiten, da er sich um nichts Sorgen gemacht und für nichts Verantwortung übernommen hatte, wären dann endgültig vorbei. Vermutlich waren sie das ohnehin. Konnte er das, was schon gewachsen war, überhaupt noch herausreißen?
    Er seufzte und sah zu den Wasserleuten. »Also gut. Was für ein Problem gibt es, und warum glaubt ihr, dass wir euch helfen können?«
    Aufmerksam sah David sich in dem Raum um, in den ihre Gastgeber sie geführt hatten. Er lag ein gutes Stück weiter innen in dem verschlungenen System von Tunneln und Hohlräumen, das dieses Volk im porösen Fels erschaffen hatte. Während die Ankunftshöhle völlig kahl gewesen war, verzierten lange Tangwedel diese Wände, und in Muster geflochtene Netze hingen von der Decke. Einige davon trugen Schalen mit leuchtenden Pflanzen, andere boten Sitzgelegenheiten wie die, in denen David, Rian und zwei der Wesen saßen. Glimmereinschlüsse in den Felsen brachen das Licht der Pflanzen und streuten bunt schimmernde Strahlen in den Saal.
    Am hinteren Ende des Raumes konnte David ein breites Geflecht erkennen, in dem ein weiteres Wesen ruhte. Es war fast doppelt so groß wie jene, die David bisher gesehen hatte, und deutlich runder, fast schon aufgequollen. Schlierige Schatten, die nicht vom Zwielicht des Raumes herrühren konnten, waberten wie treibende Schleier um den Körper. Schleierflossen, vermutete der Prinz.
    Die Gruppe, die sie in Empfang genommen hatte, war auf dem Weg hierher auf nur noch vier Wesen zusammengeschrumpft. Zwei von ihnen waren bei der Ankunft in diesem Raum zum Schlafgeflecht geschwommen und hatten sich dort zu zwei anderen gesellt, die David wie Wächter erschienen. Alle vier sahen gelegentlich zu ihnen herüber, als warteten sie auf etwas.
    »Wir sind Nöck-Nareva«, begann einer der Wassermänner, die bei ihnen saßen, schließlich. »Und dort liegt unser aller Mutter, Nareva. Wir fürchten, sie wird sterben.«
    »Und wenn Nareva stirbt, stirbt Nöck-Nareva«, fuhr der andere nahtlos fort.
    Erneut sah David zu dem großen Wesen. Es –
sie!
– war also eine Nöck-Schwarmmutter. Waren die Schatten, die sie umschwebten, vielleicht ein Anzeichen ihres Zustandes?
    »Ist sie krank?«, fragte er.
    Die beiden schüttelten den Kopf.
    »Etwas hat sie befallen, was nicht von hier ist«, sagte der Erste.
    »Wir denken, es kommt aus dem Totenland«, fuhr der andere fort. Der Erste setzte hinzu: »Und du trägst einen Hauch vom gleichen Todesschatten.«
    Erstaunt sah David zu den Nöck, doch sie schauten Rian an, nicht ihn. Mit einem Ruck drehte er den Kopf zu seiner Schwester, und sie erwiderte seinen Blick. Was die Nöck gesagt hatten, schien Rian nicht zu erstaunen.
    »Sie haben mir vorhin schon etwas Ähnliches gesagt«, sagte die Elfe. »Nach dem Durchgang haben sie kurz angehalten, um mir zu erklären, dass sie meine Hilfe brauchten. Sie meinten, sie hätten mich ausgesucht, weil ich die Ausstrahlung Annuyns noch an mir trüge, und dass das Überleben ihres ganzen Volkes davon abhinge.
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