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Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes

Titel: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes - Themsen, V: Elfenzeit 7: Wächter des Weltenbaumes
Autoren: Verena Themsen
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erklang eine heisere Stimme. Eine Aura berührte den Tiermann, die so kalt war wie der, von dem sie ausging.
    Ainfars Finger krallten sich um den Schachtrahmen. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass der Getreue im Gang stand, Bandorchus mächtigster Verbündeter, dem sie so manchen Freiraum zugestand. Zum Beispiel den, ihre Untergebenen nach Belieben zu quälen.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass jemand den scharfen Kristallstaub mit den eigenen Fingern beseitigen würde. Oder willst du dein Blut über die Mauern der Zitadelle verteilen, um die Bemühungen deiner Herrin zu unterstützen? Es wäre bestimmt eine interessante Art, den Kristall am Widerschein zu hindern, und eine, die deine Herrin nicht so viel Kraft kosten würde. Ich frage mich, wie viel Blut wohl in deinen Adern rinnt und welche Fläche man damit verdunkeln könnte ...«
    Etwas huschte den Gang entlang, und Ainfar spürte, wie Blick und Aufmerksamkeit von Bandorchus Verbündetem sich von ihm lösten. Die lange schwarze Kapuzenkutte des Getreuen raschelte, als er herumfuhr. Im nächsten Moment war ein Quieken zu hören. Ainfar drehte langsam den Kopf. Eine kleine wollige Gestalt wand sich im Griff des Getreuen und strampelte. Knopfaugen schillerten zwischen den wuscheligen Haaren hindurch, und ein ebenso kleiner Mund stand weit offen. Ein lang gezogenes Winseln erklang, als der Getreue das Wesen am Fell in die Luft hob.
    »Und was treibt dich hierher? Du hast hier keine Aufgabe, oder? Aber mir kommst du gerade recht. Ich bin sicher, ich werde eine gute Verwendung für dich finden ...«
    Das Winseln stieg zu einem durchdringenden Klagelaut an, und der kleine wollige Kerl schlug mit dürren Ärmchen und Beinchen im verzweifelten Versuch um sich, sich aus dem Griff des viel größeren Mannes zu befreien. Doch all seine Anstrengungen waren vergeblich. Mit langen Schritten ging der Getreue den Gang hinunter, das gefangene Wesen fest in seiner Hand, und redete leise weiter mit seiner heiseren Stimme, als wollte er nur plaudern.
    Die Kälte ließ nach, und Ainfar schüttelte sich.
    So knapp ... wäre der andere nicht gekommen, wäre ich jetzt der, den er an den Haaren in die Katakomben zöge, da bin ich sicher.
    Mit einer Handbewegung löste er die Windwirbel auf, raffte sein Gewand und rannte den Gang in der entgegengesetzten Richtung hinunter, weg vom Getreuen und seinen dunklen Kellern.

3 Weltenschatten
    David, nein!«
    Noch ehe David reagieren konnte, taten es die Wasserwesen. Ihre Köpfe fuhren herum, Blicke aus tiefschwarzen Augen begegneten dem seinen, und als seien sie eine Einheit, hob jedes der Wesen gleichzeitig die freie Hand in seine Richtung. Im nächsten Moment traf David eine Strömung, die ihn mit sich fortriss, weg von Rian und der Gruppe, und ihn gegen eine Wand schleuderte. Schmerzhaft stachen die kleinen Unregelmäßigkeiten der Felswand in seinen Rücken, und der Langdolch glitt ihm aus den Fingern. Hilflos in der Strömung gefangen, hing er an der Wand, unfähig, seine Finger zu bewegen oder unter dem Druck gegen seine Brust zu atmen.
    Neun Speere hoben sich.
    »Nein! Aufhören!«
    Rians Stimme klang verzerrt, doch sie erhob sich sogar über das Rauschen des Wassers in Davids Ohren. Die Wesen zögerten, tauschten Blicke untereinander aus. Dann senkten sie ihre Hände wieder. Die Strömung verschwand, und David glitt langsam am rauen Stein entlang zu Boden. Ächzend stieß er sich von der Wand ab. Erst jetzt spürte er all die kleinen Blessuren, die er schon auf dem Weg hierher davongetragen hatte. Zusammen mit dem Muskelschmerz, der wohl ebenso sehr von der Unterkühlung wie von der Anstrengung rührte, fühlte sich David so zerschlagen, dass er sich am liebsten schlafen gelegt hätte. Doch obwohl die Wesen in ihrem Angriff eingehalten hatten, fühlte er sich alles andere als sicher.
    Er bückte sich nach seinem Dolch. Niemand hinderte ihn daran, obwohl die Bewohner dieser Unterwasserburg ihn mit misstrauischem Blick musterten. Langsam richtete er sich wieder auf, wog die Waffe kurz in seiner Hand und steckte sie dann zurück in die Scheide.
    »Was passiert hier, Rian?«, fragte er, ohne die Wesen aus den Augen zu lassen.
    Seine Schwester hob die Hände in einer beschwichtigenden Geste, ob gegenüber ihm oder den Wasserwesen, war nicht ganz klar.
    »Sie brauchen Hilfe, David«, erklärte sie. »Was genau los ist, weiß ich auch noch nicht, aber es scheint sehr ernst zu sein.«
    David schnaubte. Auf einmal schlug all seine
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