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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches
Autoren: Susan Schartz
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war.
    Kurz darauf klingelte es an der Tür. Bekam Nadja an diesem Vormittag gar keine Ruhe mehr? »Wer ist denn da?«, rief sie ungehalten.
    »Tom! Mach schon auf, Nadja.«
    »Bettler und Aufschneider werden nicht eingelassen!«
    »Ich bin ganz artig und habe die Zähne geputzt!«
    Nadja verdrehte die Augen, ging zur Tür und öffnete sie. Sie hatte Tom Bernhardt Ende November während des Abenteuers in Venedig kennengelernt und ihm zu einer lukrativen Story verholfen, die ihn demnächst wohl auf die Sachbuch-Bestsellerliste brachte. Seit Nadjas Rückkehr nach München hatten sie ab und zu miteinander telefoniert oder waren gemeinsam frühstücken gegangen; er wohnte nicht weit von ihr entfernt in der Nähe des Gärtnerplatzes. Über Venedig hatten sie die ganze Zeit nicht gesprochen, das Thema mieden sie beide.
    Seine Hände, die zwei pralle Bäckertüten hielten, kamen als Erstes durch die Tür. »Schoko-Crossies, Quarktaschen, Rosinenbrötchen ...« Er schob sich an Nadja vorbei über den Gang in die Küche. »Oh, du hast schon ...?«, rief er enttäuscht, als er den Kakao und die Brezeln entdeckte.
    »Noch nicht angefangen«, sagte Nadja, folgte ihm in die Küche und bereitete eine zweite Tasse zu.
    »Hast du zugenommen?«, fragte Tom nach einem prüfenden Blick.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte sie entsetzt. Das war völliger Unsinn, ihre Hosen spannten nicht, und sie fühlte sich rundum wohl. Allerdings, das musste sie zugeben, hatte ihr ohnehin großer Appetit in letzter Zeit noch zugenommen. Aus Kummer wahrscheinlich, aus Langeweile. Also hatte Tom doch recht, irgendwie ...
    »Bei all dem, was du futterst – da
muss
man doch irgendwann dick werden!« Tom strich unglücklich über sein kleines Schmerbäuchlein. »Seit ich dich kenne, habe ich vier Kilo zugelegt. Und du bist gertenschlank!«
    »Geh ins Fitnesscenter, das ist nur fünf Minuten von hier«, riet sie.
    Eine Weile plauderten sie über belangloses Zeug und ihre Arbeit, über korrekturwütige Redakteure und inkompetente Kollegen. Dann lehnte Tom sich zurück und trank den letzten Schluck seines zweiten Kakaos.
    »Wieso isst du immer allein?«
    Da war es. Sie hatte es befürchtet. Eines Tages
musste
die Rede darauf kommen. Deswegen hatte sie Tom öfter abgewimmelt, als ihr lieb war. Er verstand es, ihre Einsamkeit durch seine Fröhlichkeit zu vertreiben. Sie hatte ihn gern und schätzte ihn als Freund, aber die Verbindung zu Venedig stand als Hindernis zwischen ihnen.
    »Darauf gibt es zwei Antworten. Erstens: Ich esse nicht allein, sondern mit dir zusammen, und zweitens: Warum tust
du
das?«
    Er wurde rot wie ein Schuljunge. Das war eine seiner charmanten Eigenschaften. Tom war völlig natürlich und von offener Art. »Also weißt du, so oft wie du bin ich bestimmt nicht allein. Ich habe halt nur kein festes Verhältnis, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, immer mit demselben Menschen aufzuwachen, Morgen für Morgen.« Es schüttelte ihn leicht. »Aber in Venedig ... Du hast dich in große Gefahr begeben, um einen Freund zu befreien. War er nicht dein ... Ich meine ...«
    »Das ist ziemlich kompliziert«, wich sie aus. »Er musste weg. Nach Hause. In seinem Land ist er eine ziemlich bedeutende Persönlichkeit mit einem noch bedeutenderen Vater.«
    »
Aha
«, machte Tom nasal. »Klingt wie aus einem amerikanischen Film der Sechziger, wo der Prinz von Monrovia aus Europa in die Staaten kommt und sich dort verliebt, aber seiner Pflicht treu bleibt.«
    Das kam der Wahrheit durchaus nahe, aber das konnte sie Tom nicht sagen. »Ich weiß nicht, ob er zurückkommt, Tom«, sagte sie ruhig. »Eine richtige Beziehung hatten wir nicht, wir waren Freunde.«
    »Darf ich dich trotzdem noch was fragen?«
    Nadja schluckte. »Nur zu.«
    »Dieser andere Freund von dir. Der Pantalone ...«
    »Pantalone?«
    Tom errötete schon wieder. »Also, damals im Schloss des Conte ... Auf einmal kam dieser unerhört große Kerl auf mich zu; er trug die knallenge rote Kleidung des Pantalone und hatte kein Gramm Fett auf den Rippen. Er sagte, er wäre ein Freund, nein, Verbündeter von dir und du hättest ihn wegen dieses vergifteten Zeugs geschickt ...«
    Nadja spürte eine eiskalte Hand nach ihrem Herzen greifen. »Was ist mit dem?«
    Tom druckste herum. »Also, ich fand ihn total geil«, flüsterte er schließlich. »Der Kerl hatte einen Hintern, mit dem er Walnüsse knacken konnte, und Muskeln überall dort, wo sie hingehören ... Sein Kostüm saß perfekt, wie eine zweite
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