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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen
Autoren: Cathrin Hartmann
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sinken. Allmählich schien ihm bewusst zu werden, wie albern er damit aussehen musste. Eine leichte Röte überzog seine Wangen. »Entschuldigung für den Überfall.« Er legte das Messer hinter sich auf die Küchentheke. »Mein Name ist Thomas Bernhardt, aber Bernhardt mit dt, anders als der Schriftsteller. Tom. Ich bin ein … Freund von Nadja, und sie hat mich gebeten, hier ein bisschen nach dem Rechten zu sehen, solange sie nicht da ist.« Er wies auf eine Gießkanne, die er unter dem geöffneten Wasserhahn stehen hatte und die in diesem Moment überlief. Hastig sprang er hinzu, drehte das Wasser ab und blickte Fabio verlegen an.
    Dem war das leichte Zögern vor dem Wort Freund nicht entgangen. Bevor er seine Gedanken ordnen konnte, fragte Tom schon: »Wissen Sie, wo Nadja ist? Ich habe sie seit Wochen nicht mehr gesehen und vor allem nichts mehr von ihr gehört. Zuletzt habe ich mit David gesprochen, der nach ihr gesucht hat.«
    Damit zerstörte er Fabios schwache Hoffnung, von ihm etwas über Nadjas Verbleib zu erfahren. Aber das wäre wohl auch vermessen gewesen. An dem Mann war nichts, rein gar nichts Magisches. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal die Spur einer Ahnung, in was für eine Geschichte Nadja verstrickt war.
    Fabio beschloss, es dabei beruhen zu lassen. Er schüttelte den Kopf. »Leider nicht, nein. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich gekommen, um genau das herauszufinden.« Er sah sich um. Von seinem Platz auf dem Flur aus konnte er in Nadjas Wohnzimmer sehen, in dem ihr Laptop auf einem kleinen Tischchen stand.
    Tom wies darauf. »Ich hatte ihn für einige Zeit zu mir mitgenommen, weil zwielichtige Typen hier herumgeisterten. Dann kam ich auf den albernen Gedanken, dass sie zurückkehren würde, wenn ich ihn wieder an seinen richtigen Platz bringe – und jetzt sind Sie da.«
    Fabio ging nicht darauf ein. »Haben Sie nach den E-Mails geschaut?«
    »Ja, natürlich. Haufenweise Spam, aber keine Nachricht von ihr. Mit dem Chefredakteur habe ich schon gesprochen, der ist inzwischen ziemlich ungehalten.«
    »Es gibt noch ein Postfach, von dem nur sie und ich wissen«, sagte Fabio. »Das haben wir damals eingerichtet, als sie mit dem Reisejournalismus begann.« Er warf Tom einen Blick zu, ging zu dem Computer, klappte ihn auf und fuhr ihn hoch. Neugierig trat Tom hinter ihn.
    Fabio rief die geheime E-Mail-Adresse auf, doch der Eingang war leer. Dann richtete er den Blick auf den Anrufbeantworter. Er blinkte in raschem Rhythmus.
    »Darauf ist nichts von ihr«, sagte Tom sofort. »Den habe ich eben schon abgehört wie jeden Tag.«
    Fabio nickte nachdenklich, ließ es sich aber nicht nehmen, die Aufnahmen selbst noch einmal anzuhören. Zwei Anrufe waren von einer örtlichen Schauspielerin, die um ein Treffen bat, drei von der Sekretärin des Chefredakteurs, die sich beim letzten Anruf richtiggehend besorgt anhörte. Eine helle, männliche Stimme bestätigte Nadja einen Friseurtermin, der inzwischen längst verstrichen war. Und ein schrilles Piepsen zeigte an, dass eine automatische Anrufmaschine versucht hatte, Nadja ein Zeitungsabo zu verkaufen. Tatsächlich nichts von Bedeutung.
    Fabio seufzte.
    In der Zwischenzeit hatte sich Tom auf das Sofa fallen lassen. Nun sah er sein Gegenüber an, und Fabio war froh, dass er darauf verzichtete, einen Spruch zu machen.
    »Sie geht nicht an ihr Handy«, sagte Tom nach einer Weile.
    »Kann sie nicht, das habe ich. Es ist in ihrer Tasche, und die habe ich unten im Auto gelassen.«
    Tom beugte sich ein wenig vor. »Ist sie entführt worden?« Er flüsterte fast.
    Fabio schluckte.
Entführt? Oh ja, mein Junge!
»Ich fürchte, ja«, sagte er.
    Tom schloss die Augen und nickte langsam. »Ich habe es mir fast gedacht. Haben Sie schon die Polizei benachrichtigt?«
    »Die Polizei hilft uns dabei nicht weiter.«
    Tom sah aus, als wolle er widersprechen, ließ es jedoch bleiben. Fabio fielen plötzlich die gelblichen Schatten in seinem Gesicht auf. Es waren fast verheilte Hämatome, als sei Tom von irgendjemandem nach allen Regeln der Kunst zusammengeschlagen worden. Unwillkürlich deutete Fabio auf seine eigene Wange und zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Das?« Tom wischte sich über den blauen Fleck und lachte unsicher. »Ein kleines Geschenk von den zwei Schlägern, die ich neulich hier getroffen habe. Diese zwielichtigen Typen, die ich vorhin erwähnt habe.«
    »Schläger?« Fabio horchte auf.
    »Sie haben nach Nadja gesucht.« Tom verzog das Gesicht. »Unangenehme
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