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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe
Autoren: Aprilynne Pike
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Laurel. »Solche Dinge wie heute passieren leider häufiger. Wenn du …« Sie machte eine Pause. Als sie David eine Hand auf die Schulter legte, war sie froh, dass er sie nicht abschüttelte. »Wenn du das mit uns durchstehen willst, wenn du also zu uns gehören willst, könnte man sagen, kann ich nicht für deine Sicherheit garantieren. Ryan könnte auch in Gefahr geraten. Denk nur mal an heute Nacht. Ich habe dir gar nichts verraten und trotzdem bist du entführt worden. Denk also gut nach – ganz nüchtern –, bevor du sagst, dass du es wirklich so haben willst.«
    Chelsea sah sie skeptisch an. »Tja, jetzt ist es doch sowieso zu spät, oder? Ich hänge mit drin, ob ich nun will oder nicht.«
    »Na ja …«
    David und Chelsea sahen sie fragend an.
    »Ich könnte …« Laurel zwang sich, mit der Sprache
rauszurücken. »Ich könnte dafür sorgen, dass du vergisst, was heute Nacht passiert ist.«
    »Nein, Laurel!«, sagte David.
    »Sie soll entscheiden können«, beharrte Laurel. »Ich will sie zu nichts zwingen.«
    »Du könntest mich all dies vergessen lassen?«, fragte Chelsea leise und zaghaft. »Einfach so?«
    Laurel nickte, aber allein bei der Vorstellung bekam sie Beklemmungen.
    »Aber ich habe die Wahl, stimmt’s?«
    »Du hast die Wahl«, bestätigte Laurel.
    Chelsea ließ sie noch ein wenig zappeln, ehe sie breit grinste. »Oh Mann, diese Erinnerung würde ich für nichts auf der Welt hergeben!«
    Laurel fiel Chelsea um den Hals. »Danke«, sagte sie, wusste aber gar nicht, ob sie sich jetzt in erster Linie dafür bedankte, dass Chelsea ihr Geheimnis bewahrte oder weil sie ihr nicht das Erinnerungselixier verabreichen musste.
    Sie stiegen allesamt in den Wagen, und Laurel bestand darauf zu fahren, obwohl Davids Rippen bereits fast verheilt waren. Sie fuhr die halbe Strecke zu Ryan, weil Chelsea dahin unterwegs gewesen war, als Barnes sie abfing. Der Wagen ihrer Mutter war in der Nähe eines Stoppschilds gekonnt auf dem Seitenstreifen geparkt worden. Es sah ganz unauffällig aus. Niemand würde sich vorstellen, was hier wirklich passiert war. Laurel stieg mit aus und brachte Chelsea zu ihrem Auto.
    »Das ist doch verrückt, oder?«, sagte Chelsea. »Ich setze mich gleich ins Auto und fahre in meinen Alltag
zurück, als wäre nichts passiert. Und keiner wird denken, dass ich eine völlig neue Welt kennengelernt habe.« Sie zögerte. »Obwohl ich die Geschichte mit den Elfen nun rausgefunden habe – übrigens schon letztes Jahr«, kicherte sie, »habe ich noch tausend Fragen. Falls du nichts dagegen hast, darüber zu reden«, fügte sie hinzu.
    »Im Gegenteil.« Laurel lächelte. »Ehrlich gesagt bin ich total glücklich, dass du Bescheid weißt. Ich finde es schrecklich, etwas vor dir geheim zu halten.« Sie wurde wieder ernst. »Aber nicht mehr heute Abend. Fahr jetzt nach Hause«, sagte Laurel und legte Chelsea eine Hand auf die Schulter. »Nimm deine Familie in den Arm und schlaf ein wenig. Morgen kannst du mich ja dann anrufen und wir reden. Ich werde dir alles erzählen, was du wissen willst«, sagte sie ernsthaft. »Wirklich alles. Schluss mit den Geheimnissen, versprochen.«
    Chelsea grinste. »Super, das finde ich ganz toll.« Sie beugte sich vor und umarmte Laurel. »Danke, dass du mich gerettet hast«, sagte sie und wurde auch wieder ernst. »Ich hatte furchtbare Angst.«
    Laurel schloss die Augen, als sie Chelseas weiche Locken an ihrer Wange spürte. »Da warst du nicht die Einzige«, sagte sie leise.
    Nachdem sie sich lange umarmt hatten, wollte Chelsea schon einsteigen, drehte sich aber noch mal zu Laurel um. »Dir ist klar, dass ich dich morgen früh um, na, sagen wir, sechs Uhr anrufe, oder?«
    Laurel lachte. »Kein Problem.«
    Sie hätte sich denken können, dass Chelsea ihr das Camp in der Wildnis nicht abkaufen würde. Lachend
winkte sie ihr nach, als Chelsea mit quietschenden Reifen in die stille Nacht fuhr.
    Während Laurel und Chelsea sich unterhielten, war David auf den Fahrersitz gerutscht. Laurel ging zur Beifahrertür und stieg ein. Während ihrer schweigsamen Fahrt beleuchteten die Straßenlaternen Davids grübelnde Züge.
    Laurel wünschte, er würde etwas sagen. Irgendwas.
    Doch David machte den Mund nicht auf.
    »Was willst du deiner Mutter erzählen?«, fragte Laurel schließlich vor allem, um das unerträgliche Schweigen zu brechen.
    David gab ihr lange keine Antwort, und Laurel hatte schon Angst, dass er nie wieder mit ihr reden würde. »Keine Ahnung«, sagte er dann
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