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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg
Autoren: S Qunaj
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wurde hochgezogen, kühle Finger tasteten über seine Brust. Ardemir blinzelte, versuchte seinen Blick zu klären, doch er sah nichts als Umrisse.
    »Ganz ruhig«, drang eine weibliche Stimme an sein Ohr.
    Ardemir versuchte zu sprechen, brachte jedoch keinen Laut heraus.
    »Ganz ruhig. Ihr Ritter sollt euch nicht einmischen. Es ist nicht euer Krieg. Jetzt müssen wir euch weh tun.« Die Finger hielten über seinem Herzen inne, ein brennender Schmerz folgte, warmes Blut floss über seine Haut.
    Ardemir riss die Augen auf, er wollte sich wehren, doch er konnte sich nicht bewegen. Etwas Scharfes, Dünnes drang in sein Fleisch. Eine Nadel vielleicht.
    »Ihr habt uns angegriffen. Jetzt nehmen wir einen von euch.«
    Ardemir keuchte auf. Die eiskalte Nadel bohrte sich immer weiter in seinen Körper, drang in seine Brust zu seinem Herzen. Er bäumte sich auf, warf den Kopf in den Nacken. Eine unerträgliche Hitze ging von seinem Herzen aus, als würde es kochendes Blut in die Adern pumpen. Das vernichtende Feuer um ihn herum wütete plötzlich in ihm. Grelles Licht blendete ihn, zeigte die Fremde als verschleierte Silhouette. Die Hitze in seinem Körper wurde immer schlimmer. Seine Hände und Beinebegannen zu zittern, sein gesamter Körper zuckte, selbst seine Zähne schlugen aufeinander. Ardemir keuchte. Fürchterliche Laute des Schmerzes steckten in seiner Kehle, und doch konnte er nicht schreien. Eingehüllt in dieses blendende Licht versuchte er sich zu bewegen, zu fliehen, doch er war machtlos. Der Schmerz nahm ihm jede Möglichkeit, zu denken, trieb ihn immer weiter an den Rand des Wahnsinns. Ein leises Summen mischte sich unter das wilde Pochen seines Herzens. Ein Flüstern. Es war wieder dieselbe Stimme, die unverständliche Worte murmelte.
    Ardemir bäumte sich auf. Die Knochen seines Körpers dehnten sich, drohten zu zerbersten. Sein eigener qualvoller Schrei gellte in seinen Ohren, und mit diesem Laut verschwand das Licht. Die Stimme verstummte, die Gestalt verschwand.
    Aus weiter Entfernung hörte er plötzlich eine andere Stimme. Immer und immer wieder hallte sie durch die Dunkelheit. Es war Nevliin.
    »Ardemir! Kannst du mich hören? Ardemir!«
    Sein Blick klärte sich. Nevliins rußschwarzes Gesicht erschien, über ihm loderten immer noch die Flammen.
    »Ich ...« Ardemir versuchte sich aufzusetzen.
    »Du warst bewusstlos. Wir müssen hier fort.«
    »Die Frau.«
    »Es ist niemand da.« Einen flüchtigen Moment lang sahen sie sich in die Augen. Es war nicht Wahnsinn, den Ardemir in den Augen seines Freundes erblickte. Es war Schmerz.
    Nevliin legte sich seinen Arm um die Schultern und hob ihn hoch. Hustend und keuchend stemmte er sich Ardemir auf die Schulter und bewegte sich langsam auf den Ausgang zu.
    Immer wieder fielen einzelne brennende Bretter neben ihnen zu Boden, hüllten sie ein in glühende Asche. Eine halbe Ewigkeit verging, bis sie endlich ins Freie gelangten.
    Die Luft hier war verhältnismäßig kühl und klar. Ardemir atmete gierig ein, auch wenn jeder Atemzug schmerzte. Ein paar Ritter liefen ihnen entgegen, trugen ihn von den Flammen fort und legten ihn schließlich vor dem Tempel auf den kühlen Boden. Ein Ritter goss ihm Wasser in den Mund.
    Ardemir fasste sich an die Brust, er versuchte zu begreifen, was in dem Haus geschehen war. Die Hitze in seinem Körper wich langsam mit jedem Atemzug. Nevliin ließ sich neben ihm auf den Boden fallen, trank ebenfalls etwas Wasser und wusch sich den Ruß aus dem Gesicht.
    »Du bist ein verdammter Idiot«, keuchte Ardemir unter entsetzlichen Schmerzen.
    Nevliin sah zu ihm hinunter, ausdruckslos und kalt, und wandte schließlich seinen Blick wieder ab. So konnte es nicht mit ihm weitergehen. Etwas musste geschehen, doch darüber wollte Ardemir sich im Moment keine Gedanken machen. Er würde mit Liadan nach einer Lösung suchen, später.
    »Ardemir.« Einer der Ritter kniete neben ihm nieder. »Du bist schwer verletzt. Ich werde dich heilen.«
    Ardemir nickte nur. Er warf noch einen flüchtigen Blick zu Nevliin und stellte fest, dass der Befehlshaber kaum einen Kratzer davongetragen hatte. Er wusste nicht, wie es dieser verfluchte Elf anstellte, stets schneller und wendiger zu sein, doch selbst wenn Nevliin schwerer verletzt wäre, würde ihn niemand auch nur danach fragen, ihn zu heilen. Es war allgemein bekannt, dass er sich niemals auf magische Weise heilen ließ. Eine weitere seiner Eigenheiten.
    Der Ritter half Ardemir, sich aufzusetzen und gegen die
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