Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg
Autoren: S Qunaj
Vom Netzwerk:
Kaltblütigkeit im Angesicht dieser Ungetüme.
    »Weiter!«, rief der Befehlshaber über den Lärm, woraufhin die Ritter sofort wieder auseinanderstoben.
    Von den brennenden Häusern zogen sie die Bewohner fort, die in letzter Verzweiflung versuchten, ihr Heim zu retten. Gleichzeitig hielten sie nach dem in Dunkelheit und Rauch verhüllten Drachen Ausschau.
    Ardemir nahm ein kleines Mädchen auf den Arm, das orientierungslos umherirrte, und hetzte über den weiten Platz auf den Tempel zu. Mit zusammengekniffenen Augen bahnte er sich einen Weg zwischen dem Durcheinander aus freilaufenden Pferden und Flüchtenden. Er ignorierte die glühende Asche, die ihm ins Gesicht wehte, und konzentrierte sich nur auf die steinernen Stufen, welche auf der anderen Seite des Platzes in die Höhe ragten. Er hatte sein Ziel beinahe erreicht, als er erneut das Schlagen der Schwingen vernahm.
    Das Mädchen vergrub sein Gesicht an seiner Schulter, es klammerte sich verzweifelt an ihn, während er seine Schritte beschleunigte.
    »Ardemir!«
    Ohne stehen zu bleiben, wandte er sich um. Der Befehlshaber deutete mit dem Schwert in den Himmel, und als Ardemir aufblickte, erkannte er, dass der Drache direkt auf ihn zuflog. »Nein, Nevliin!«, rief er, doch der Befehlshaber stürmte bereits auf ihn zu, um ihm zu helfen.
    Ardemir stellte das Mädchen auf die Füße. »Lauf!«, rief er gegen den tosenden Lärm der Flammen und die Schreie der Verwundeten. »Schnell hinein!«
    Das Mädchen sah ihn einen Moment lang aus weit aufgerissenen Augen an, drehte sich dann jedoch um und lief die Treppe hinauf.
    »Weiter!« Nevliin packte ihn am Arm, wollte ihn zu einem am Boden liegenden Schild ziehen, als der Drache sie auch schon eingeholt hatte.
    In Erwartung der tödlichen Flammen kniff Ardemir seine Augen zusammen und konnte den Schmerz beinahe schon spüren. Die gepanzerte Hand an seinem Arm wurde eiskalt und sandte stechenden Frost durch seine Adern. Er wusste, Nevliin aktivierte seine Magie des Wassers, doch dies würdeihnen nicht helfen, träfe sie jetzt ein Feuerstrahl des Drachen.
    Der dumpfe Laut eines Horns hallte durch die Luft.
    Mit angehaltenem Atem hob Ardemir seinen Kopf und sah in die grün leuchtenden Augen des ebenso grünen Drachen, der mit schweren Flügelschlägen knapp über ihnen schwebte. Die messerscharfen Klauen von der Länge eines Elfen blitzten im Schein des Feuers wie Schwerter.
    Nevliin, der ihn immer noch am Arm festhielt, verstärkte seinen Griff, blickte ebenfalls hoch. »Auf mein Zeichen hin«, flüsterte er. »Ein Pfeil.«
    Ardemir streckte seine Finger und machte sich bereit. Nevliins Hand verschwand von seinem Arm. Der Drache legte seinen Kopf schief, sah ihm direkt in die Augen.
    »Jetzt!«
    Ohne den Blick vom Drachen zu nehmen, riss Ardemir einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an. Nevliin sprang gleichzeitig hoch, holte mit dem Schwert aus und zerschnitt mit der Klinge lediglich die Luft. Der Drache verschwand, erhob sich immer schneller in die Luft und tauchte schließlich gänzlich in die dunklen Wolken ein, die vor dem Angriff wie aus dem Nichts erschienen waren.
    Ardemir ließ seine Hände sinken und starrte in die grauen Schleier hoch, die sich langsam mit dem Wind auflösten. Er wusste, es war noch nicht vorbei.
    »Zurück zu den anderen!«, befahl Nevliin. »Sie kommen.«
    Ardemir drehte sich um und erkannte den undurchsichtigen Nebel, der zwischen den Häusern entlang auf sie zu kroch.
    Die Drachen waren lediglich die Vorboten gewesen. Wegbereiter für die schemenhaften Gestalten, die mit dem Nebel über das Dorf hinwegzogen und nur ein Ziel kannten: das Orakel und ihre Dienerinnen mit allen Novizinnen zu vernichten.Bisher war es ihnen ausnahmslos gelungen. Sie bewegten sich, als bestünden sie selbst aus dem Rauch, der sie umgab, und lieferten kein Ziel für die Schwerter der Ritter. Genauso schnell, wie sie kamen, verschwanden sie auch wieder und hinterließen die Tempeldiener mit durchgeschnittenen Kehlen. Krieger wurden verwundet, getötet oder verschwanden spurlos. Orakel wurden geblendet und hingestreckt. Nichts konnte sie aufhalten. Die Leute sprachen schon von Dämonen und bösartigen Geistern, doch im Angesicht des Nebels wollte jetzt niemand daran denken.
    Ardemir und Nevliin scheuchten die letzten Priesterinnen in den Tempel und befahlen ihnen, das schwere Bronzetor zu schließen. Als der Querbalken eingelegt worden war, formierten sich die Ritter zu einem Schildwall am Fuße der Treppe. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher