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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1
Autoren: Frank Rehfeld
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Feindseligkeit, die ihm von zahlreichen Seiten entgegenschlug, nicht weiter zu stören. Möglicherweise genoss er sie sogar insgeheim. Unbeeindruckt lachte und scherzte er mit seinen Begleitern und leerte dabei seinen Becher so schnell, dass die Palastdiener kaum mit dem Nachschenken nachkamen.
    Über viele Jahrhunderte hinweg hatte es keinerlei Kontakte zwischen Zwergen und Barbaren gegeben. Das hatte sich erst in den letzten Jahren geändert. Nach der Wiederbesiedlung Zarkhaduls, das wesentlich näher an den Barbarengebieten lag als Elan-Dhor, war Sjorkan als Häuptling eines der größten Stämme unerwartet dort aufgetaucht, um sich seinen Brustharnisch durch die Schmiedekunst der Zwerge verzieren zu lassen. Im Gegenzug hatte er Nahrungsmittel und erstklassige Felle angeboten – beides vor allem in der Anfangszeit in Zarkhadul dringend benötigte Waren.
    Im Laufe der Zeit hatte sich daraus eine fruchtbare Handelsbeziehung entwickelt, und deshalb hatte sich Tharlia allen Bedenken zum Trotz entschlossen, auch den Barbarenhäuptling einzuladen.
    Im Gegensatz zu den anderen Gästen trug Sjorkan keine vornehme Festkleidung, sondern auch jetzt einen seiner in den Zwergenschmieden prächtig verzierten Brustpanzer, sowie kunstvolle metallene Armbänder und -schienen, dazu eine Hose und Stiefel aus Leder und einen Fellumhang. Lediglich seine Waffen hatte er wie alle anderen Gäste auf Tharlias Verlangen abgelegt.
    Erst als Ailin ihn anstieß, bemerkte Warlon, dass Gelinian ihn etwas gefragt hatte. Sie war die Tochter der Elbenherrin und hatte die Abordnung der Elben befehligt, die im Kampf gegen die Thir-Ailith die Wende gebracht hatte.
    Warlon wandte sich von dem Barbaren ab und blickte sie entschuldigend an, doch sie schien ihm seine Unaufmerksamkeit nicht übel zu nehmen. Geduldig erkundigte sie sich noch einmal, welche Fortschritte Zarkhadul in den vergangenen Monaten gemacht hatte.
    Er begann einige Belanglosigkeiten zu berichten: dass sie viele Straßen und Gebäude ausgebessert und einige der alten Schmieden und sonstigen Werkstätten wieder in Betrieb genommen hatten, und dass es ihnen durch behutsame Ausgrabungen sowohl von der Außen-, wie auch der Innenseite unter ungeheuren Mühen gelungen war, das Baran-Tahal, das große Haupttor, wieder freizulegen.
    »Wir haben es ausgebessert und in neuem Glanz erstrahlen lassen, so gut wir es vermochten, aber es ist längst noch nicht so prunkvoll und auch nicht so wehrhaft, wie es einmal gewesen ist. Die früheren Bewohner von Zarkhadul waren uns an Kunstfertigkeit schon damals weit überlegen. Auf manchen Gebieten konnten wir mittlerweile zu ihren früheren Leistungen aufschließen oder sie gar übertreffen, auf anderen jedoch können wir uns nach wie vor nicht mit ihnen messen, wie wir zu unserer Schande eingestehen müssen.«
    Aufmerksam hörte Gelinian ihm zu, und rasch merkte Warlon, dass ihre Frage nicht nur eine Floskel gewesen war, sondern sie sich ernsthaft für den Fortgang der Arbeiten in den verschiedensten Bereichen interessierte. Solcherart ermutigt berichtete er weiter und verschwieg auch die bislang noch unbewältigten Schwierigkeiten nicht, denen sie sich noch stellen mussten.
    »Ein großes Problem ist nach wie vor der Nachschub an Nahrungsmitteln«, sagte er. »Auch nach Jahren sind wir noch nicht in der Lage, uns vollständig selbst zu versorgen. Zarkhadul liegt tiefer unter dem Berg als Elan-Dhor. Es gibt kaum Lichtschächte dort, und durch diese wenigen dringt längst nicht genügend Helligkeit ein, als dass Getreide oder Früchte irgendwo in den Höhlen wachsen könnten. Einen Teil unserer Nahrung bauen wir im Freien unmittelbar am Fuße des Kalathun an, einen Teil kaufen wir von fahrenden Händlern oder in Clairborn. Vor allem aber sind wir in dieser Hinsicht von Elan-Dhor abhängig. Hier wurden die Hellhöhlen vergrößert, sodass wir hoffen, irgendwann zumindest nicht mehr auf Zukäufe von anderen angewiesen zu sein.«
    »Demnach scheint es keine Rivalität, sondern ein nach wie vor gutes Verhältnis zwischen beiden Zwergenminen zu geben.«
    »In der Tat. Die Bevölkerung von Zarkhadul besteht zu einem großen Teil aus den Zwergen, die wir aus der Gewalt der Thir-Ailith befreit haben, ob nun in der Mine selbst, oder im Reich der Dunkelelben. Wir unterrichten sie gemäß ihren Fähigkeiten, so gut es geht, aber nachdem sie vorher nur Sklaven und Schlachtvieh gewesen sind, braucht es mehr als ein paar Jahre, bis ihre Ausbildung in einer unserer
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