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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1
Autoren: Frank Rehfeld
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spektakulären Funden gelohnt hätte.
    Wege, das Tiefenmeer zu umgehen, waren nie entdeckt worden.
    Und doch gab es sie, wie man nun wusste. Während der entscheidenden Schlacht gegen die Thir-Ailith hatten die Goblins einen Trupp aus Zwergen und Hochelben auf geheimen, nur ihnen bekannten Pfaden am Meer vorbeigeführt, wohl wissend, dass ihr Geheimnis anschließend keines mehr sein würde. So war es den Zwergen nun möglich, tiefer in die Erde vorzudringen, ohne das verhasste Wasser überqueren zu müssen – bis hin ins gigantische ehemalige Reich der Dunkelelben.
    Auf jeden Fall hatte es nach der Rückkehr des Zwergenvolkes nach Elan-Dhor mehr als genug Arbeit gegeben. Die eigentliche Stadt war zwar weitgehend unversehrt geblieben, doch in den Minen hatte der Krieg große Verwüstungen hinterlassen, vor allem, weil das Zwergenvolk versucht hatte, durch gezielt herbeigeführte Stolleneinstürze und Sprengungen seinen Rückzug zu decken. Von der Arbeit am Wiederaufbau des tausend Jahre lang verschütteten und von den Thir-Ailith beherrschten Zarkhadul gar nicht erst zu sprechen …
    Angesichts des Übermaßes an zu erledigenden Aufgaben und des verbissenen Ringens zahlreicher kleinerer Familien, sich eine neue, bessere Existenz aufzubauen, war es Tharlia unpassend erschienen, rauschende Feste zu feiern oder anstatt durch ihre Arbeit durch ein Techtelmechtel mit dem Kommandanten ihrer Palastgarde ins Gerede zu kommen.
    Nur einige Wenige, die die beiden so gut kannten wie Warlon, hatten längst bemerkt, dass zwischen ihnen mehr als nur freundschaftliche Gefühle existierten, die im Laufe der vergangenen Jahre zu leidenschaftlicher Liebe herangewachsen waren. Insofern war er von der Ankündigung der Hochzeit auch nicht übermäßig überrascht worden, obwohl er mittlerweile nicht mehr in Elan-Dhor lebte, sondern lediglich von Zeit zu Zeit als Gast dort weilte.
    Überrascht hatten ihn allerdings der ungeheure Aufwand des Festes und die große Zahl hochkarätiger Ehrengäste, die daran teilnahmen. Zu ihnen gehörten Bürgermeister oder andere Abgesandte der im Umkreis von ein, zwei Tagesritten liegenden Dörfer und Städte der Menschen, aber sogar der lartronische König Kalmar, zu dessen Hoheitsgebiet das Schattengebirge formal gehörte, war mit großem Gefolge aus der fernen Hauptstadt Teneret angereist. Selbst aus dem nördlichen Nachbarreich Radon war eine Abordnung erschienen, die Geschenke und Glückwünsche von König Lorian überbrachte.
    Dass sie alle es für nötig gehalten hatten, der Einladung Folge zu leisten, zeigte überdeutlich, welche Bedeutung man dem Zwergenvolk mittlerweile wieder beimaß. Der Handel war in den vergangenen Jahren von Neuem in Schwung gekommen, und jeder wollte sich von diesen lukrativen Geschäften einen möglichst großen Anteil sichern. Wie in lange vergangenen Zeiten machten sich sogar wieder aus fernen Landstrichen ganze Karawanen auf den Weg zum Schattengebirge, was nicht nur den Zwergen selbst, sondern auch den umliegenden Ortschaften einigen Reichtum bescherte und die Streitigkeiten der jüngeren Vergangenheit mit dem an die Oberfläche geflüchteten Volk von Elan-Dhor vergessen ließ.
    Den größten Glanz jedoch verlieh dem Fest eindeutig die mit einem Schiff hoch aus den eisigen Einöden des Nordens angereiste Delegation der Elben, die von der Herrin Illurien von den Bäumen persönlich angeführt wurde. Obwohl ihr Volk einen maßgeblichen Anteil am Sieg über die Dunkelelben gehabt hatte, war es ihr erster Besuch in Elan-Dhor. Über Jahrtausende hinweg hatte es keinerlei Kontakte zwischen Elben und Zwergen gegeben – die einen hielten die anderen für arrogant und hochnäsig oder gierig und eigensüchtig. Völlig überwunden waren diese gegenseitigen Vorurteile noch immer nicht, zumal sich gezeigt hatte, dass sie bis zu einem gewissen Grad tatsächlich der Wahrheit entsprachen. Ihre Völker waren einfach in vielerlei Hinsicht grundverschieden.
    Immerhin aber hatte es in den letzten Jahren zumindest unregelmäßige Kontakte gegeben. Zumeist gingen diese von den Elben aus, da sie mit ihren Schiffen nur wenige Tage oder höchstens Wochen benötigten, um das Schattengebirge zu erreichen, während eine Reise zum goldenen Tal für die Zwerge eine monatelange Strapaze darstellte. Durchschnittlich alle zwei, drei Monate suchte eine Elbenabordnung die Minen auf. Zumeist ging es dann um einen Austausch von Wissen. Vor allem in Carem Thain, der gigantischen Bibliothek von Zarkhadul,
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