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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1
Autoren: Frank Rehfeld
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gestorben war. Noch immer steckte sein Schwert im Leib des Untiers, und waffenlos hatte er keinerlei Chance. Hastig hob er Naltirias Schwert auf. So leistete sie ihm selbst im Tod noch einen letzten Dienst. Es war eine gute Waffe, wenn auch etwas leichter als seine eigene und nicht ganz so perfekt ausbalanciert, aber sie lag auf jeden Fall gut in der Hand und würde ihren Zweck erfüllen.
    Er ließ sie zwei-, dreimal durch die Luft sausen, um ein Gefühl dafür zu bekommen – mehr Zeit blieb ihm nicht, ehe die Frostspinne sich erneut auf ihn stürzte.
    Lhiuvan legte all seine Kraft und Konzentration in einen gewaltigen Streich gegen ihr vorderes linkes Bein. Er traf exakt die schon vorhandene Wunde, und diesmal war der Hieb so gewaltig, dass er das Bein vollständig durchtrennte. Das abgeschlagene Ende wirbelte durch die Luft, Blut spritzte aus der Wunde. Das Monstrum stieß schrille Laute aus, die in den Ohren schmerzten, und bäumte sich auf. Schwerfällig versuchte es vor ihm zurückzuweichen, doch Lhiuvan setzte sofort nach. Der Vorderleib der Bestie sank nach unten, als sie wegen des fehlenden Beins einknickte. Sofort nutzte er die Gelegenheit und attackierte sie mit der Fackel.
    Diesmal gelang es ihm, eines ihrer Augen zu treffen. So gut geschützt ihr übriger Körper auch war, für ihre Augen galt das Gegenteil. Es überraschte Lhiuvan selbst, wie leicht und tief die Fackel eindrang; er spürte kaum einen Widerstand.
    Erneut kreischte die Frostspinne schmerzerfüllt auf. Wie rasend schlug sie mit ihren noch verbliebenen Beinen nach ihm, sodass er sich nur durch einen hastigen Sprung zurück retten konnte.
    Aber das Ungeheuer war nun so schwer verletzt, dass er den Kampf endlich beenden und es töten wollte. Er täuschte eine Bewegung nach rechts an, bewegte sich dann stattdessen mit elbenhafter Geschwindigkeit nach links, und kam auf diese Art in den toten Winkel, wo es mit seinem ausgebrannten Auge nichts mehr sehen konnte.
    An den eigentlichen Leib der Frostspinne kam er nicht heran, ohne dass er Gefahr lief, von einem der in blindwütiger Agonie durch die Luft peitschenden Beine getroffen zu werden, deshalb führte er seine Hiebe auch weiterhin gegen die Beine aus. Wenn das Ungeheuer sich drehte, vollzog er die Bewegung mit, sodass er sich auch weiterhin stets außerhalb seines Sichtfeldes hielt.
    Es gelang ihm, ein weiteres Bein abzuschlagen, und damit war das Schicksal der Frostspinne vollends besiegelt. Ihre nun noch verbliebenen beiden linken Beine schafften es nicht, das Gewicht ihres Körpers zu tragen. Sie brach zusammen und trieb sich damit sein altes, in ihren Knochen verhaktes Schwert noch tiefer in den Leib. Aus ihrem Brüllen und Kreischen wurde ein klägliches Wimmern.
    Lhiuvan umrundete den Koloss und näherte sich ihm erneut von vorne. So wurde die Gefahr für ihn zwar größer, da die Bestie ihn hier sehen konnte und nach ihm zu schlagen begann, doch fehlte ihr die vorherige Beweglichkeit. Ihre Hiebe waren schwerfällig und langsam, und es bereitete ihm keinerlei Schwierigkeit, ihnen auszuweichen.
    Im Gegenzug hieb er wieder und wieder kraftvoll auf ihr vorderes rechtes Bein ein, bis auch dieses abgeschlagen zu Boden fiel.
    Damit war ihm das Ungeheuer nun völlig ausgeliefert. Es trommelte mit den Beinen auf den Boden, ohne ihn erreichen zu können. Voller Hass und Schmerz starrte es ihn aus dem lidlosen Facettenauge an, und Lhiuvan starrte einige Sekunden lang triumphierend zurück, ehe er genüsslich auch in dieses Auge die Fackel stieß und es zum Erlöschen brachte.
    Einen Moment lang überlegte er, ob er das Ungeheuer einfach so liegen lassen sollte, damit es in seiner Hilflosigkeit langsam und qualvoll verendete, doch brachte er das nicht fertig. Entgegen jeglicher Elbenart hielt jedoch nicht Mitleid ihn davon ab. Ganz im Gegenteil, es hätte den Blutdurst, der ihn wieder fest in seinen Krallen hielt, nicht befriedigt. Einzig seine Gier zu töten trieb ihn an.
    Wie besessen hieb er auf die Beine des nunmehr hilflosen Monstrums ein, schlug eins nach dem anderen ab. Die Frostspinne zuckte nur mehr wimmernd in ihrem Schmerz, doch nach wie vor gab er sich nicht zufrieden. Zunächst versuchte er sich noch einzureden, dass er lediglich Rache für Naltirias grausamen Tod übte, doch als immer mehr und mehr Blut floss, dachte er nach einiger Zeit an überhaupt nichts mehr. Nur von dem Drang zu zerstückeln beseelt, hackte er wieder und wieder auf den riesigen Körper ein, merkte nicht
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