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Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Titel: Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)
Autoren: Daniela Zörner
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Verständigung. Aber sie gingen in den Dämonenschlachten und
Menschenkriegen verloren. Wir Elben dürfen nicht nach ihnen suchen, wie Leya
dir gerade erklärte.
    Ein inneres Bild flackerte
auf. Es zeigte mich vor einer Festung oder gewaltigen Mauer stehend.
    Ich werde sie suchen!
    Nein! Du würdest in
unkalkulierbare Gefahren rennen, das ist die Sache nicht wert, wiegelte Leya energisch ab.
    Nicht wert? Die wenigen für
uns Menschen unschätzbar wertvollen Elben zusammenführen nennst du wertlos?
    Elin ergänzte
beschwichtigend, ich selbst sei für sie wertvoller als die Amulette. Dahinter
keimte jedoch bereits ihre Erkenntnis, mich nicht aufhalten zu können.
    Richtig! Wenn die Sternelben
wissen, wo sie verborgen liegen, hole ich die Amulette.
    Die Gelegenheit, mich mal zu
revanchieren, musste am Schopf gepackt werden!
    Dickköpfig wie ein Teenager… grummelte Leya. …und stur wie ein Maulesel, vollendete Elin klagend den
Satz.
    Na und? zuckte ich bloß mit den Schultern.
    S elbstverständlich wussten
die Sternelben alles über den Verbleib der Amulette, wollten bloß zum x-ten Mal
nicht mit dem Gesang herausrücken. Ihre Furcht um meine Sicherheit fand ich
zwar rührend, sie änderte aber nichts. Letztlich rang ich ihnen einen einzigen
Versuch in Italien ab. Das Land war uralte Heimstätte der Dämonen. Und da
dachte jeder halbwegs gebildete Mensch bei  Italien zuallererst an
Kunstschätze, Kirchen und Kardinäle. Die Sternelben trichterten mir neben der
Landessprache noch ein gerütteltes Maß an guten Ratschlägen ein. Außerdem
stellten sie die Bedingung, die gesamte Prozedur binnen Tageslichtfrist zu
bewältigen. Im Winter nicht eben ein üppiges Zeitbudget.
    Am nächsten Morgen flog ich mit der ersten
Maschine nach Rom. Die Aktion verlief dermaßen unspektakulär, sprich Amulett am
Ufer des Tibers aus dem Schlick aufrufen und wieder zurückfliegen, dass weitere
Worte darum nur Papier verschwenden würden. Elin und Leya erwarteten mich halb irre
vor Sorge und Ungeduld im Feenhaus. Ich glaube, sie hätten mir am liebsten bei
Jubelgesängen den blanken Hintern versohlt.
    D as Jagdfieber hielt mich fest
mit seinen Krallen umklammert, doch ich wurde auf harte Geduldsproben gestellt.
Jetzt allerdings feierten wir im Feenhaus ausgiebig die Aufhebung des Banns.
Sprich, wir steckten all unsere geballte Frauenpower an Magie in die
Mordsarbeit, Leyas Sommerparadies über das Verschwinden des Bannwalls hinaus zu
retten. In der Silvesternacht hingen wir völlig erledigt, umflattert von
Nachtfaltern, in unseren Gartensesseln.
    Am Neujahrstag legten die Sternelben für mich
drei Unterrichtstage pro Woche fest. Nämlich montags, mittwochs und samstags
von fünf bis sieben Uhr – morgens, versteht sich.
    Könnte jemand für meine
Wenigkeit das Schlafdoubeln übernehmen?
    Wenn überhaupt, kamen
ausschließlich Sonntage für Abenteuertrips infrage, passende Flugverbindungen
vorausgesetzt. Wodurch Albanien schon mal flach fiel. Um in Nordnorwegen
herumzustochern, reichte das dortige Tageslicht nicht aus.
    Sind das bereits alle
erreichbaren Plätze? löcherte ich die Sternelben erbarmungslos.
    In Schottland findest du ein
weiteres Amulett.
    Erste Sahne. Wo?
     
    Aus dem Buch „Inghean“
     
    Die Schicksalsfäden sind in unheilvolle Schwingungen
geraten. Weder Lilias menschliche Seele noch ihr Herz wollen sich unterwerfen.
    K atjas Team startete
ausgeruht in das neue Jahr. Die Kollegen brachten mir nie dagewesene Sympathie
oder zumindest Anerkennung entgegen. Ein wundervoller Silberstreif, endlich
gehörte ihre misstrauisch-ängstliche Passivität der Vergangenheit an. Frohgemut
trat ich meine wachsame Anspannung in die Tonne.
    „Eine Leiche und ihr
verzweifelter Henker warten. Der brutale Vater malträtierte seinen sensiblen
Sohn solange, bis er ihm vergangene Nacht an die Gurgel gegangen ist. Inzwischen
bereut der Junge seine Tat und überlegt, wie er sich selbst dafür mit dem Tod
bestrafen kann“, las Katja aus dem Tagesprogramm vor.
    Gedankenverloren aus dem
Fenster in den Schneegriesel schauend, hing mir der Winter zum Hals heraus.
Jedes Mal, wenn wir im Auto zu Einsätzen jagten, schlitterten wir dermaßen
durch die vereisten Kurven, dass mir schlecht wurde.
    E rst drei Wochen später
jettete ich über London nach Inverness in die schottischen Highlands. Mit dem
Taxi, dann weiter zu Fuß über matschige Feldwege gelangte ich zu dem, in einem
langgestreckten bewaldeten Tal verborgenen, jahrhundertealten Castle.
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