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Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Titel: Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen
Autoren: M Celmer
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Autopilot fuhr. Als er seinen Porsche in die Einfahrt lenkte, wartete dort bereits ein weißer Luxus-SUV. Offenbar hatte Ana ihren Sportwagen gegen ein praktischeres Gefährt eingetauscht. Weil das Entscheidungen waren, die verantwortungsbewusste Eltern trafen. Und in einem Punkt war er sich absolut sicher: Ana war eine gute Mutter. Sie hatte ihm oft davon erzählt, wie schrecklich es für sie gewesen war, ihre Mutter zu verlieren und von ihrem Vater einfach ignoriert zu werden. Und sie hatte ihm erzählt, dass sie alles für ihre Kinder tun würde, wenn sie eines Tages eine eigene Familie hatte.
    Nathan und sein Bruder Jordan hatten genau das umgekehrte Problem. Ihr Vater hatte sie keine Sekunde lang in Ruhe gelassen, hatte ihnen seine Prinzipien eingebläut und sie von jeher gezwungen, sich stets genauso zu verhalten, wie er es getan hätte. Nathan hatte rebelliert, hatte Tag für Tag Machtkämpfe mit seinem Vater ausgetragen. Doch irgendwann hatte er es übertrieben und dabei einen Teil seiner selbst verloren.
    Er parkte neben dem SUV und bewegte seinen Kopf ein paar Mal hin und her – er hatte das Lenkrad so fest umklammert, dass sein Nacken schmerzte. Er musste sich entspannen. Ja, er war stinksauer. Aber wenn er voller Wut und Vorhaltungen auf Ana zuging, würde sich die Situation nicht bessern.
    Er atmete tief durch, stieg aus dem Wagen und betrat die Veranda. Ana stand schon in der Wohnungstür und wartete auf ihn. So wie sie es früher immer getan hatte. Da sie sich nicht in der Öffentlichkeit miteinander blicken lassen konnten, hatten sie sich meist hier getroffen. Im Unterschied zu früher fielen sie diesmal aber nicht sofort übereinander her, kaum dass Ana die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Diesmal gab es keinen langen, intensiven Kuss, der den Stress nach einem langen Arbeitstag einfach so von ihm abfallen ließ. Wie sie wohl reagieren würde, wenn er sie jetzt einfach an sich zog und küsste?
    Wahrscheinlich würde sie ihm eine scheuern, und zwar zu Recht. Andererseits war es das Risiko fast wert. Denn ganz gleich, wie viel Zeit inzwischen vergangen war: Er begehrte sie noch wie am ersten Tag. Und genauso sehr wie an dem Tag, an dem er sie verlassen hatte. Trotzdem war es das Beste gewesen, auch für Ana. Denn sie waren kurz davor gewesen, sich viel zu sehr aufeinander einzulassen.
    Ana hatte ihre Seidenjacke und die Stiefel abgestreift. In ihren engen Jeans und der locker fallenden Bluse sah sie eher wie eine Collegestudentin aus als wie eine Mutter. Barfüßig stand sie wie immer im völligen Gegensatz zu Nathan, der seine Standarduniform trug: konservative Chinos und ein gestärktes Hemd. Seine Verkleidung, unter der er den Mann verbarg, der er wirklich war. Noch nie hatte er jemandem verraten, wie schwer es ihm manchmal fiel, die Fassade aufrechtzuerhalten. Nicht einmal Ana.
    Er ließ seine Jacke von den Schultern gleiten und hängte sie an den Kleiderständer im Flur. „Wo ist mein Sohn?“
    „Im Bett.“
    „Ich möchte ihn sehen.“ Er wollte schon zum Schlafzimmer laufen, doch Ana trat ihm in den Weg.
    „Später vielleicht.“
    Die Wut breitete sich in seinen Adern aus wie flüssige, kochende Lava. „Willst du mir etwa verbieten, mein eigenes Kind zu sehen?“
    „Er schläft. Außerdem finde ich, wir sollten erst reden.“
    Er war kurz davor, sie einfach beiseitezuschieben. Hatte sie ihm seinen Sohn nicht schon lange genug vorenthalten? Doch sie stand da, mit diesem Löwenmutter-Ausdruck in den Augen, der mehr als deutlich sagte, dass sie ihr Kind mit allen Mitteln schützen würde.
    Nathan atmete tief durch. „Na gut, dann lass uns reden.“
    Sie wies in Richtung des geräumigen Wohnzimmers. „Setz dich.“
    Ihre Wohnung war immer gemütlich gewesen, und obwohl jede Woche eine Putzfrau vorbeikam, hatte niemals wirklich Ordnung geherrscht. Doch jetzt sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen: Überall lag Spielzeug herum. Nathan musste achtgeben, wo er hintrat, als er zur Couch hinüberlief.
    Während er sich setzte, stiegen alte Erinnerungen in ihm hoch. Wie oft hatte er nackt hier gesessen, Ana rittlings auf seinem Schoß, den Kopf nach hinten geworfen, die Augen geschlossen, sie beide blind vor Ekstase. Die bloße Erinnerung ließ das Blut in seinen Ohren rauschen.
    „Möchtest du etwas trinken?“, fragte sie.
    „Nein, danke.“ Aber eine kalte Dusche könnte ich gebrauchen.
    Sie setzte sich im Schneidersitz auf den großen Sessel gegenüber dem Sofa.
    Da er keinen
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