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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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sein. Er gehörte zum Rudel. Hatte so viel für andere getan, und nun war er selbst auch einmal an der Reihe. Es war nicht beschämend, sich auf das Rudel zu stützen. Doch sie wusste, dass er viel zu stolz war und viel zu sehr daran gewöhnt, alles allein zu tun. Aber sie konnte ihn nicht sterben lassen. „Tut mir leid, mein Schatz.“ Sie klappte das Handy auf … tot.
    Weg damit. Panisch durchsuchte sie Judds Kleidung. Nichts. Dabei hatte er doch immer ein Handy bei sich. Dann fiel ihr ein, dass er auf der Lichtung seine Jacke vom Boden aufgehoben hatte. Dabei musste ihm das Handy herausgefallen sein. „O nein!“
    Im Wald bewegte sich etwas. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, dann wurde sie ganz ruhig. Ihn würde niemand anrühren. Sie spürte die Krallen an ihren Fingerspitzen, als ihre Augen nach der Ursache des Geräusches suchten, war bereit, ihren Mann zu verteidigen.
    Der Wolf war fast nicht vom Schnee zu unterscheiden. Er hatte einen dicken, silbrig goldenen Pelz, der ihn gut tarnte. Brenna entspannte sich und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Judd zu, während Hawke menschliche Gestalt annahm und neben Judd niederkniete. „Du hast nicht um Hilfe gerufen.“
    Sie schüttelte den Kopf und sah ihn an. „Er ist genauso stur wie du.“
    „Das weiß ich, Teufel noch mal. Aber ich habe angenommen, du wärst klüger.“ Eine scharfe Rüge. „Wie lange schon?“
    „Drei Stunden.“
    „Können wir ihn woanders hinbringen?“
    „Ich denke schon.“ Aber sie würde das Risiko nicht eingehen. „Ich weiß nicht, ob er nicht … Schaden genommen hat.“ Eine Hirnschädigung. Er war ein Medialer – sie waren geistige Wesen, und was aus ihrem Verstand herausbrach, konnte sie zerstören. „Es könnte schlimmer werden, wenn wir ihn fortbringen.“
    In Hawkes Augen flammte etwas Gefährliches auf. „Der verfluchte Mediale ist viel zu stur, um zu sterben. Halt ihn am Leben, ich hole Walker und ein paar Heizdecken.“
    „Dann mach dich auf den Weg.“ Brenna hatte ihre Hände auf Judds Wangen gelegt. „Ich bleibe bei ihm.“
    Hawke ging ohne ein weiteres Wort, ein silbrig goldener Blitz verschwand im Wald. Bei diesem Tempo würde die Hilfe in weniger als einer halben Stunde anrücken. Aber was konnte Walker schon tun? Er war kein M-Medialer – und selbst wenn, wer konnte schon in den abgeschirmten Geist ihres Medialen eindringen? Seine Schilde waren undurchdringlich.
    Nicht für dich.
    Sie hielt den Atem an. Fragte sich, ob die Kälte langsam ihren Geist verwirrte. „Judd?“
    Ich bin hier. Muss noch ein paar Schäden reparieren, bevor ich das Bewusstsein wiedererlange.
    Das konnte keine Einbildung sein, so sehr hörte es sich nach Judd an. „Schäden?“, flüsterte sie.
    Keine Angst, Baby. Ich werde völlig fit sein. Die letzten Worte enthielten einen eindeutig sinnlichen Unterton.
    Sie hätte ihn gerne geschlagen, weil sie sich solche Sorgen gemacht hatte, aber die offene Zuneigung in seinen Gedanken hielt sie davon ab. Solche Töne hatte sie noch nie zuvor in seiner Stimme gehört. Es gab keine Mauern mehr zwischen ihnen … er vertraute ihr voll und ganz. Sie schluckte und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. „Du Blödmann. Ich werd dir noch ein paar mehr Schäden zufügen, wenn du dich jetzt nicht beeilst und so schnell wie möglich zurückkommst.“
    Sie hörte das Lachen eines Mannes in ihrem Kopf. Genau so hatte Brenna sich sein Lachen immer vorgestellt: ein bisschen arrogant, ein wenig boshaft und einfach wunderbar.
    Ich kann deine Gedanken hören.
    „Dann hör einfach weg.“ Aber sie war viel zu glücklich, um ernsthaft böse zu sein. Außerdem war es doch Judd. Er hatte Körperprivilegien. „Warum können wir überhaupt so miteinander reden? Niemand sonst kann das.“ Jedenfalls wusste sie von niemandem.
    Ich bin ein starker Telepath. Senden konnte ich immer, selbst an schwache Empfänger, und du bist keineswegs schwach.
    Eine kurze Stille trat ein. „Was hat Enrique mit mir gemacht?“ Sie hatte diese Frage vermieden, weil niemand in der Lage zu sein schien, ihr eine Antwort zu geben, hatte sich geschworen, nie wieder jemanden in diese verborgene Kammer einzulassen. Judd war jetzt dort, und sie war vollkommen damit einverstanden. „Sag es mir, ich bin bereit.“
    Ich weiß nicht, was er ursprünglich vorhatte, aber er scheint deinen Geist in einer Weise geöffnet zu haben, die nie vorgesehen war. Deshalb nimmst du Bruchstücke der Gedanken und Träume anderer wahr, deshalb
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