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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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und schreckliche Gnade zugleich, nie zuvor hatte er so etwas erlebt.
    Sekunden später war es vorbei. Vor ihm stand eine schlanke Wölfin mit weichem grauem Fell, das zum Streicheln einlud. Ohne nachzudenken ging er in die Knie und strich ihr über den Nacken, er sah in ihre intelligenten und so einzigartigen Augen – trotz der Verwandlung hatten sie die eisblauen Zacken nicht verloren.
    Sie war das Schönste, was er je gesehen hatte.
    Er spürte, dass etwas durch das Band zu ihm sprach. Unsicherheit und Furcht. „Was ist?“, fragte er, und seine Gedanken überschlugen sich. „Du bist vollkommen, wunderschön“, versicherte er ihr. „Die Verwandlung ist fehlerlos.“
    Er hörte ihr Lachen in seinem Kopf, spürte ihre Freude. Sie entwand sich seinem Griff und lief über die Lichtung. Er ließ sie gehen, ein eigenartiges Gefühl zog seine Brust zusammen. Er wusste, dass sie ihre Freiheit brauchte, auch wenn es ihm Schmerzen bereitete.
    Am Rand der Lichtung blieb sie stehen und blickte zurück. Er konnte noch immer ihre Gedanken lesen. Sie forderte ihn heraus. Er fühlte, wie ein Lächeln seinen Körper wärmte. „Dann mal los, Brenna Shane.“ Er stand auf. Das Treffen konnte warten. Die ganze Welt konnte warten.
    Brenna ließ ihm keine Zeit, verschwand wie ein Blitz zwischen den Bäumen. Er rannte ihr nach, richtete seine telekinetischen Kräfte nach außen, damit er neben dieser wunderbaren Frau dahinfliegen konnte.
    Der Abend brach herein, wurde zur Nacht, und sie rannten immer noch, spielten Verstecken, wirbelten Blätter auf, nur um zuzuschauen, wie sie kreiselnd wieder auf die Erde fielen. Sie vergnügten sich. Noch nie war er so nahe daran gewesen, sich wie ein Kind zu fühlen.
    Als sie genug davon hatten, waren sie wieder an ihrem Ausgangspunkt angelangt. Sie atmeten beide schwer, aber die Luft flirrte vor Energie. Ihre Verwandlung war diesmal noch schöner, denn er spürte ihre Freude schon von Anfang an. Sie tauchte aus den glitzernden Sternen auf, eine wunderschöne nackte Frau mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
    „Judd!“ Sie breitete die Arme aus, und er hob sie hoch. Ihre Beine schlossen sich um seine Taille, und sie lachte. „Ich kann mich wieder verwandeln.“
    Er wirbelte sie herum, küsste sie auf den Hals und dann auf den Mund. Sie küsste ihn wild zurück, und unter seiner Hand fühlte sich ihre Haut weich, warm und einladend an. Welche Privilegien er hatte! Er löste sich von ihren Lippen, ging auf in ihrem Glück. „Ganz egal in welcher Gestalt, du bist einfach verflucht großartig.“
    Ihr Gesicht war voller Zärtlichkeit. „Ich hatte Angst, dass du … dass du ausrastest, wenn du mich als Wölfin siehst. Aber dann hast du mir gesagt, ich sei vollkommen und hätte keine Fehler.“ Das letzte Wort klang spöttisch.
    Er war unglaublich erleichtert, dass seine Worte ihr Sicherheit gegeben hatten, auch wenn er den Grund für ihre Furcht falsch verstanden hatte. „Du bist vollkommen.“ Er hielt sie im Arm und strich mit der anderen Hand über ihre Hüfte. „Und du bist nackt.“
    Sie riss entsetzt die Augen auf. „Meine Kleider!“ Sie sah sich um, als hoffe sie, Hemd und Hose würden wie durch Zauberhand herbeiflattern, obwohl die Verwandlung sie zerstört hatte. „Was soll ich bloß tun?“
    Er spürte, wie seine Lippen zuckten.
    Sie schlug ihm mit ihrer kleinen Faust auf die Brust. „Das ist nicht witzig.“
    „Du siehst nackt einfach entzückend aus.“ Er küsste sie auf die Kinnspitze. „Natürlich würde ich jeden umbringen, der es wagte, dich anzuschauen.“
    „Ich kann doch nicht so durch die Höhle laufen“, jammerte Brenna.
    Die Wölfe taten zwar meist so, als ließen sie die nackten Körper anderer vollkommen kalt, aber ihm war doch aufgefallen, dass in der Höhle bei den Wölfen strenge Kleidungsvorschriften galten. Nur die Jungen waren davon ausgenommen. „Du bist doch sonst eine schlaue Wölfin“, murmelte er an ihren Lippen. „Warum setzt du nicht ein wenig Logik ein?“
    „Logik?“ Sie machte ein finsteres Gesicht, küsste ihn aber trotzdem.
    „Hmmm.“ Er kniff ihr in das Hinterteil. „Verwandle dich doch. Trag deinen Pelz.“ Das galt als akzeptables Verhalten. Soldaten kamen oft nicht wieder an ihre Kleidung heran und kehrten als Wölfe in die Höhle zurück.
    Ihr Mund klappte auf. „Ach so.“ Ein Seufzen ging durch ihren Körper. „Ich werde mich an all das erst wieder gewöhnen müssen.“
    „Du kannst gerne jederzeit deine Kleidung davon
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