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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Autoren: Saul Peterson
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in seiner Kehle. Eisenheim hatte sich mit geschlossenen Augen vor
    ihnen selbstsicher aufgebaut und war dann gesprungen. Was hatte er sich zuvor injiziert? Was hatte Eisenheim bei sich gehabt? Und von wem hatte er diese rötliche Substanz erhalten? Forester war noch völlig perplex. Wie hoch mochte der Hubschrauber noch sein? Fünfzig Meter, zwanzig Meter? Forester sah auf seine linke Seite hinab und konnte nichts da unten erkennen. Er sah zu dem Soldaten zu seiner rechten, der sich lautstark mit den beiden Piloten unterhielt. Was sollte nun geschehen? Eine Landung war in dieser Wildnis nie geplant gewesen. Sie befanden sich über dichtem Wald- und Seengebiet. Eisenheim wie auch er sollten abgeseilt werden. Der Pilot winkte ab, er konnte nichts mehr für Eisenheim tun. Es war zu spät. Eisenheims Sturz aus dem Hubschrauber brachte die Piloten dazu, die Mission abzubrechen. Eisenheim, wenn er überhaupt noch lebte, war jetzt auf sich allein gestellt. Forester sah auf seine Handschuhe. Er konnte es nicht sehen, aber seine Hände darunter zitterten, während das, was Eisenheim ihm zugeworfen hatte, ruhig in seinen Händen lag.
    Es war Eisenheims Neunmillimeter-Patrone.
    Dann sah Forester über den Rand seines Handschuhs hinaus. Am Boden lag die Ampulle, die Eisenheim hatte fallen lassen. Forester öffnete seinen Gurt und griff eilig danach.

Ben Tibbits
    Sonntag, 16. Juni 1985
    Ben Tibbits sah vor seinem Haus einen schwarzen Jeep Cherokee vorfahren. Gleichzeitig bemerkte er auch, wie trübsinnig das Wetter heute war. Schnell verging ihm die Lust weiter hinauszublicken.
    Er wandte sich ab. Er befand sich im ersten Stock seines ländlichen Anwesens südlich von Alexandria, nahe des Collingwood Parks.
    Er nahm das schnurlose Telefon von seinem Schreibtisch und drückte eine Taste. Als am anderen Ende jemand abhob, sagte er: „Die Ersten sind da. Bringen Sie sie bitte hinauf in mein Büro!“
    Dann legte er auf und drückte eine Taste unter seinem Schreibtisch. Diese Taste war mit einem Aufnahmegerät sowie einer Kamera verbunden, die sich direkt hinter seinem Schreibtisch in der Wandverkleidung befand. Das kleine Okular der Kamera war nicht sichtbar. Es war in einem schweren Gobelinteppich – ein Geschenk des französischen Außenministers – eingearbeitet, der schwer und dunkelgrau die gesamte Wand ausfüllte. Es gab Regale mit Büchern zu beiden Seiten dieses antiken Teppichs aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    Ben Tibbits war ein besonnener Mann, dem in Washington sein Ruf als ehemaliger Senator von Virginia vorausgeeilt war. Er war auch heute als stellvertretender Verteidigungsminister ein Mann des Volkes geblieben. Er glaubte an die Verfassung. Glaubte daran, dass nicht Männer mit Macht die Geschicke des Landes zu lenken hatten, sondern der gemeine Arbeiter. Tibbits hatte sich während seiner Zeit als Senator als ein Werkzeug dieser Arbeiter verstanden, als das leere Blatt Papier, das von ihnen immer wieder neu beschrieben und gefaltet werden durfte. In den Ministerien wehte ein anderer Wind, man trug Verantwortung. Der Sekretär des Verteidigungsministers war zuerst an ihn herangetreten. Was Tibbits bisher wusste, war, dass Scheiße auf dem Weg war, den Berg bis vor seine Haustür hinabzurollen.
    Heute ging es um Schadensbegrenzung und um nichts anderes. Ein offizielles Treffen irgendwo in Washington oder Langley wäre vernichtend, wollte man kreativ ausloten, wo man stand und vor allem: wohin die Reise gehen sollte, bevor der Fall eine offizielle Kommission auf den Plan gerufen hätte. Und das wiederum hatte er zu entscheiden. Diese Entscheidung stieß ihm bereits jetzt schon auf. Er kannte nur kleine Details, die aber einen großen Haufen Mist auf seinem Schreibtisch abzeichneten. Das Schlimmste an diesem Fall war, dass ein kleines Mädchen involviert war. Eine amerikanische Staatsbürgerin. Köpfe würden rollen, wenn kein Stillschweigen vereinbart werden konnte. Es lag an ihm – nur an ihm.

    Es klopfte an der Tür.
    Tibbits schritt leichtfüßig um seinen Schreibtisch herum, während sich die Tür öffnete. Zwei großgewachsene afroamerikanische Männer standen vor ihm. Er hatte einige Akten gesichtet. Er wusste, wer die Beiden waren. Der eine war Eric Bishop vom DIA, jene Person, die den Anstoß zu diesem Treffen gegeben hatte, sowie der ehemalige CID Investigator Derek Forester. Er schritt auf sie zu und begrüßte jeden mit einem Handschlag, während er einen Wagen vor seinem ländlichen Anwesen die
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