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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag
Autoren: Ewa Aukett
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ihm zu. Sanft strich sie ihm das Haar aus der Stirn.
    „Wenn ich ungebunden wäre, würde ich dir bis ans Ende der Welt folgen. Aber du weißt, dass ich nicht allein bin.“
    Er küsste ihr Kinn. Kyra schluckte. Sein Blick berührte sie bis in die Tiefen ihrer Seele.
    „Ich würde niemals von dir verlangen, dich von deinen Kindern zu trennen“, flüsterte er. „Mein Haus hätte genug Platz für uns alle.“
    Sie schloss sekundenlang die Augen, umarmte ihn und wollte dieses Gefühl seines Körpers, der sich an ihren drückte, unwiederbringlich in ihren Erinnerungen bewahren. Für sie gab es keinen Grund mehr, irgendetwas zu bedauern oder zurück zu halten.
    „Ich liebe dich, Grant. Doch das Leben meiner Kinder findet hier statt. Ich kann und will sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen. Alles was sie kennen und lieben, ist hier in England, ihre Großeltern, ihre Tiere, ihre Freunde, ihr ganzes Leben.“
    Er hob den Kopf und sah ihr tief in die Augen.
    „Ich weiß, und ich hätte mich gewundert, wenn du dich anders entschieden hättest.“
    Sie betrachtete ihn einen Moment lang. Es fühlte sich mehr denn je nach Abschied an und es war ihr unmöglich, die heißen Tränen aufzuhalten, die ihr plötzlich über das Gesicht liefen.
    „Nicht weinen, Liebling.“ Grant küsste sie und strich mit dem Daumen über ihre Wangen.
    „Du wirst gehen“, stellte sie fest.
    „Mein Leben ist dort drüben“, gab er zurück.
    Kyra nickte.
    „Du wirst mir fehlen“, flüsterte sie.
    „Du mir auch. Immer und zu jeder Zeit.“

11. Kapitel
    Der Alltag hatte sie wieder.
    Angespannt schloss sie die Haustür hinter sich, schulterte ihre Tasche und schlug fröstelnd den Kragen ihres Mantels hoch. Der Winter kam nun auch in Europa an und sie war sich ziemlich sicher, dass der erste Schnee nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Die Wintermonate waren zu mild gewesen und die Meteorologen hatten zum Ende der Woche einen Temperatursturz vorausgesagt.
    Der Februar würde ihnen vermutlich noch einmal so richtig die Laune verderben. Obwohl Kyra ziemlich sicher war, dass ihre eigene Stimmung gar nicht mehr tiefer sinken konnte. Mit einem Seufzer schob sie die Hände in die Manteltaschen und machte sich auf den Weg zur U-Bahn-Station.
    London war seit knapp zwei Wochen genauso dunkel und fad, wie sie sich fühlte. Täglich hing der Himmel voll grauer Wolken in allen Schattierungen und der ständige Nieselregen schlug ihr aufs Gemüt. Morgen würde die halbe Welt den Tag der Verliebten feiern und sie überlegte ernsthaft sich sinnlos zu betrinken.
    Valentinstag! Wer hatte diesen Mist eigentlich erfunden?
    Daheim versuchte sie sich so normal wie möglich zu geben, aber den Kindern war die Veränderung an ihr längst aufgefallen. Stella hatte sie heute Morgen erst zur Seite gezogen und gemeint, sie solle Grant anrufen.
    Aber das konnte Kyra nicht.
    Sie wollte nicht den Finger in die Wunde legen, die sie miteinander verband, und darin herumbohren. Er war nicht fröhlich pfeifend zur Tür heraus gegangen. Es war für sie beide schwer gewesen, und als sie sich nach diesem wunderbaren Wochenende verabschiedet hatten, wusste sie, er nahm ihr Herz mit sich.
    Vermutlich würde sie ihn nie wieder sehen.
    Ein Teil von ihr hatte gehofft, er würde sich melden. Sie war vor Sehnsucht nach ihm fast vergangen und nachts, wenn sie allein in ihrem Bett lag, vermisste sie ihn schmerzlich. Sein Geruch hatte die Laken längst verlassen und trotzdem klammerte sie sich an das Kissen, auf dem er geschlafen hatte.
    Nach außen versuchte sie fröhlich zu sein und stark, doch in ihr drin war nichts weiter als graue Einöde. Der Kummer fraß sie regelrecht auf und jede Nacht weinte sie lautlos in ihr Kissen. Es war wohl Ironie des Schicksals, dass sie nach ihrem nicht sehr glücklichen Anfang, nun das Gefühl hatte ohne ihn kaum atmen zu können.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich in ihn verlieben würde.
     
    Eilig lief sie die Treppen zur U-Bahn-Station hinunter und suchte sich einen Platz ganz am Ende des Bahnsteigs. Die Digitalanzeige kündigte die Ankunft ihrer Bahn in zehn Minuten an. Müde lehnte sie sich gegen einen Pfeiler. Donnerstagmorgen, sie sehnte das Wochenende herbei.
    Ein Bedürfnis, das ihr früher fremd gewesen war.
    Kyra war dankbar dafür, dass sie ihren alten Job wieder aufnehmen konnte. Das bot ihr zumindest tagsüber eine gewisse Ablenkung. Sie war bereit alles zu tun, um nicht in dumpfes Grübeln darüber zu
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