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Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)
Autoren: Heike Schroll
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erschlagen?«
»Ein paar Bücher? Haben Sie eine Ahnung, wie viel die einbringen? Ich hätte, ach«, winkte Lemke ab, »das kapieren Sie sowieso nicht.«
»Da könnten Sie recht haben«, bemerkte Judith Brunner streng. »Sie geben also zu, Robert Wolff in Wiepke am Feuerlöschteich erschlagen zu haben. Wegen der Entdeckung eines Bücherdiebstahls. Ist das richtig?«
»Ja.«
»Dann erklären Sie mir bitte auch noch, Herr Lemke, wie Sie auf die Idee zur Beseitigung der Leiche in Waldau kamen und das nicht in Wiepke vor Ort erledigt haben?«
»Erst hab ich’s mit den Waldauer Schweinen versuchen wollen«, gab Lemke zur Antwort.
Einen Moment wusste keiner der Ermittler etwas zu sagen, bis Judith Brunner wenigstens einfiel zu fragen: »Was für Schweine?« Sie konnte darin beim besten Willen keinen Zusammenhang erkennen. »Wären Sie bereit, mir das genauer zu erklären?«
»Na, Ihnen ist sicherlich bekannt, dass Schweine alles fressen«, machte Lemke sich wichtig.
»Oh!« Judith Brunner ahnte Ungeheuerliches.
Auch Dr. Grede dämmerte offenbar, was Lemke meinte, denn er stand auf und sah ihn entsetzt an. »Sie wollten den Mann verfüttern?«
Lemke sah wieder kurz zum Fenster hinaus. Die Reaktion der beiden blieb ihm unverständlich. »Was haben Sie denn? Ich hab’s doch gar nicht gemacht! Wie sollte ich denn den Mann so schnell zerlegt kriegen, ohne Werkzeug? Kein Grund zur Aufregung also!«
Sie waren noch lange nicht fertig.
Judith fragte: »Und dann?«
»Ich hab den erst mal abgelegt, in der Bruchbude in Waldau, wollte mir dann was überlegen. Da kam eh keiner hin.«
Bei dieser Gelegenheit müssen ihn die Kinder am Teich, auf seinem Rückweg mit dem Postauto, gesehen haben, ging es Judith durch den Kopf. »Eine Familie mit kleinen Kindern wohnt da.«
Lemke brauste plötzlich auf: »Ach, diese arrogante Schlampe!«
Er hatte die Zurückweisung durch Elvira Bauer fraglos noch nicht verwunden und verzog angewidert seinen Mund.
»Was sollte die da reingucken? Hatte immer nur ihre Gören im Kopf. Die hätte ganz schön geheult, wenn der Junge tot wäre! Dachte wohl, sie is was Besseres. Blöde Kuh!«
Lemkes Reaktion war für Judith Brunner nicht völlig neu. Ähnliche Beschimpfungen hatte sie persönlich auch schon erleben müssen, als sie einen Mann abgewiesen hatte, der eine weitaus respektablere Existenz als Robert Lemke führte. In der verletzenden Reaktion gab es keinen Unterschied.
Sie konzentrierte sich wieder. »Und wenn die Leiche in dem Häuschen entdeckt worden wäre?«
Lemke grinste Judith Brunner hämisch an. »Dann hätte die Schlampe einen ordentlichen Schreck bekommen.«
»Aha. Zurück zur Beseitigung der Leiche.« Sie musste ihn kommen lassen, sie brauchte Täterwissen.
Jetzt endlich, wo die Katze aus dem Sack war, erzählte Lemke flüssig, wie ihm nachts dann die Idee gekommen war, den Toten im Teich zu versenken. »Der Bruno hatte mir erzählt, dass es eisekalt wird. Das mit dem Stechen und Aufschneiden hatte ich mal im Kuhstall gehört, hab da ein paar Wochen gearbeitet. Und ’n Messer hab ich immer dabei.«
»Heute nicht, Herr Lemke!?«
Das verunsicherte ihn nur kurz. »Hab ich weggeschmissen.«
»Wissen Sie noch, wohin?«
Doch hier machte Lemke nicht weiter mit und hob nur verächtlich die Schultern.
Judith Brunner schrieb sich einen Moment etwas auf und blickte ihrem Gegenüber dann wieder in die Augen. »Kommen wir zum Mord an Bruno Michaelis. Woher kennen Sie ihn?«
Fast lächelte Lemke. »Der stand eines Tages vor meiner Tür. Ein paar Briefe in der Hand. Na, das war schon lustig! Ich hatte einen Bruder! War schon ein merkwürdiges Gefühl. Wenn auch nur ’n Halbbruder, echt, ich hab mich wirklich gefreut.«
Er machte eine kurze Pause.
»Ein Übersetzer. Ich beim Bau. Was sollte ich mit dem anfangen? Und das mit der Wetterstation war mir auch zu blöd. Erst haben wir uns kaum gesehen, aber dann brauchte ich mal Geld und bin zum Bruno hin. Vor dem Haus stand das Postauto und die Haustür war offen. Da habe ich sie reden gehört. Von ihren Geschäften und dem Geld. Ich bin in die Küche gegangen. Als der Postheini wieder weg war, hab ich dem Bruno gesagt, ich will was ab haben vom Kuchen. Er war nicht begeistert, doch was sollte er schon machen?«
»Haben Sie den anderen Mann erkannt?«
»Was heißt erkannt? Das war der Postfahrer, keine Ahnung, wie der heißt. Ich weiß jetzt nur, dass der dem Bruno ab und zu das Auto gegeben hatte für ihre Geschäfte.«
»Und
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