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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen
Autoren: James Barclay
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keine besonders fruchtbare Linie und konnten es sich nicht erlauben, so viele Angehörige zu verlieren.
    Auum und Marack hatten den bleichen und zitternden Takaar in die Mitte genommen. Bei jedem Schritt grunzte er vor Anstrengung, er hatte Schmerzen und musste die Zähne zusammenbeißen. In einem Kampf wäre er nicht sehr nützlich. So liefen sie durch die dunklen Straßen der Alten Mühlen. Auch Pelyn war bei ihnen, außerdem Grafyrre und Merrat. Thrynn und Corsaar begleiteten die Apposan. Ulysan bildete die Nachhut. Insgesamt waren sie fünfundvierzig. Auum rechnete damit, dass sie alle starben.
    »Vergesst nicht, es wird Chaos herrschen«, quetschte Takaar hervor. »Nutzt es für euch. Die Soldaten brauchen Ordnung. Nehmt sie ihnen weg.«
    Das Hausolis-Museum bildete das Zentrum des Viertels. Inmitten der Häuser stand es auf einem Platz, auf dem jedes Jahr anlässlich der Schließung des Tors Feiern abgehalten wurden. Von hier aus führten Straßen zu den Alten Mühlen, zum Wandbild, zur Lichtung und zum Gewürzmarkt.
    Als sie um eine Ecke kamen, sahen sie eine von vielen Fackeln erhellte Straße vor sich. Schwertkämpfer patrouillierten dort, und überall waren Gruppen von Magiern unterwegs. Am anderen Ende der Straße lag der Museumsplatz. Hier gab es zu beiden Seiten Wohnhäuser und Geschäfte. Ganz normale Elfen lebten hier, doch alle Häuser waren verrammelt, die Läden vorgezogen und zusätzlich von außen gesichert.
    Grafyrre gab den anderen ein Handzeichen. Die TaiGethen kletterten zu beiden Seiten auf die Häuser, er und Merrat rannten weiter. Auum und Marack gingen vor Takaar. Viel zu spät bemerkten die Wächter sie, zeigten auf sie und riefen um Hilfe, während sie zu ihren Kameraden zurückwichen.
    Magier drehten sich um und senkten die Köpfe.
    »Apposan in die Wohnhäuser!«, rief Merrat. »Bringt sie nach Olbeck. Treibt sie an, drängt sie und tut alles, was nötig ist.«
    Auum lief zum rhythmischen Dröhnen der Äxte, die die Türen einschlugen. Gleichzeitig wurden ängstliche und zornige Rufe laut.
    »Nehmt euch zuerst die Magier vor«, befahl Grafyrre.
    Zwei Magier hoben die Köpfe und breiteten die Hände aus.
    »In die Hauseingänge.«
    Auf Merrats Ruf hin verließen sie sofort die Straße. TaiGethen und Apposan suchten Schutz in Hauseingängen, drangen durch die geborstenen Balken in die Häuser ein und gingen hinter zersplitterten Fensterläden in Deckung. Unzählige Eisstückchen flogen in einer dichten Wolke durch die Straße, um jedem Opfer die Haut von den Knochen zu reißen und es auf der Stelle zu töten.
    Die Apposan stießen die fliehenden Gyalan-Zivilisten auf den Boden und brachten sich selbst ihn Gefahr, um die zu schützen, die sie gerade befreit hatten. Der Eisregen ging mit einem heulenden Wind einher, der die Balken knarren ließ und die Risse in Steinen und Fliesen vergrößerte. Über sich hörte Auum leise Füße tappen.
    Abrupt brachen die Sprüche ab. Die TaiGethen liefen wieder auf die Straße und ließen die verängstigten Gyalan hinter sich zurück. Die Zivilisten klammerten sich aneinander und warteten darauf, dass die Apposan sie in Sicherheit brachten. Auum vergewisserte sich, wie es Takaar ging, und sah sich um. Die TaiGethen sprangen von den Hausdächern herunter, die Magier starben.
    Nun rannte Auum mitten auf der Straße weiter. Marack war neben ihm, Takaar kurz hinter ihnen. Merrat und Grafyrre überholten sie. Vor ihnen stellten sich die Soldaten auf. Links über ihnen deckte Thrynn ihre Flanke. Wieder bereiteten die Magier einen Spruch vor.
    Gleich nachdem Grafyrre seine Klinge einem verängstigten Soldaten in den Bauch getrieben hatte, erreichte auch Auum die bebende Barriere der Menschen. Dem ersten Gegner brach er mit einem Fausthieb die Nase, dann brachte er ihn mit einem Tritt vor das Knie aus dem Gleichgewicht, rammte ihm die Klinge in die Seite und zerfetzte die inneren Organe. Das Blut schoss auf den Boden.
    Takaar griff einen anderen an, legte die Arme um den Rumpf des Soldaten und zog ihn zu Boden. Die beiden rollten übereinander. Etwas benommen kam Takaar wieder hoch. Der Mann hatte die Waffe fallen lassen und sich entschlossen, es mit den Fäusten zu versuchen. Den ersten Schlag fing Takaar jedoch mit der eigenen Hand ab und stieß dem Gegner die gestreckten Finger der anderen Hand in die Kehle.
    Auum rannte weiter. Thrynn und seine Zelle erreichten das Ende des Dachs und sprangen herunter, mitten zwischen die Magier, die gerade den nächsten
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