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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück
Autoren: Paige Toon
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Rennstrecke und bereiten das Essen für die Tageskarte vor. Holly mischt Müsli mit verschiedenen Obstsorten und Nüssen, während ich das Fett vom Schinken schneide. Ich habe ja gesagt, ich bekomme immer die miesen Aufgaben.
    »Wie es Luis heute Morgen wohl geht«, überlege ich laut, als Frederick uns einen Moment lang allein lässt, um zwei andere Servicemitarbeiter zu schikanieren, ein Ehepaar aus Deutschland namens Klaus und Gertrude. Die beiden sind echt komisch, wenn man sich mit ihnen unterhält, aber erschreckend effizient beim Arbeiten.
    »Machst du dir jetzt schon Sorgen um Luis’ Wohlergehen?« Holly sieht mich mit erhobener Augenbraue an.
    »Nein«, erwidere ich genervt.
    »Ich nehme an, er fühlt sich wie der King nach seiner Nummer gestern Nacht«, meint Holly.
    »Glaubst du, sie haben es getan?« Ich bemühe mich, locker zu klingen.
    »Ich weiß, dass sie es getan haben«, sagt sie unheilvoll. »Um drei Uhr morgens kam Alberta aus Luis’ Zimmer und sah aus wie eine Katze, die gerade eine Maus gefressen hat.«
    »Woher
weißt
du so was bloß immer?« Ehrfürchtig schüttel ich den Kopf.
    Holly lächelt geheimnisvoll. »Ich gebe meine Quellen nie preis. Auf jeden Fall wird Luis großen Ärger mit Simon bekommen, wenn er heute beim Qualifying nicht alles auf eine Karte setzt.«
    »Seid ihr immer noch nicht fertig?«, fährt Frederick uns an, der nach dem Rechten sieht.
    »Doch, Chef«, rufen wir im Chor.
    »Dann ab nach draußen zum Bedienen, aber dalli!«
    Zehn Minuten später reiße ich mich heldenhaft zusammen, damit mir vom Geruch des gebratenen Specks nicht übel wird. Da kommt ein zerzauster Luis durch die Tür in den Gästebereich. Er ist unrasiert und trägt eine Sonnenbrille, dabei weiß jeder, dass Simon von seinen Fahrern verlangt, gepflegt herumzulaufen.
    Luis steuert direkt auf uns zu.
    »Was kann ich für dich tun?«, flötet Holly ihn an.
    »Nur einen Kaffee. Einen starken«, sagt er.
    »Letzte Nacht erfolgreich gewesen, hm?« Ich werfe ihm einen kühlen Blick zu.
    »Du hast ein dermaßen freches Mundwerk«, erwidert er nicht gerade erfreut.
    Ich muss vorsichtig sein. Eigentlich darf ich mit einem Fahrer nicht so sprechen, doch wenn es Luis ist, kann ich einfach nicht anders.
    »Du siehst auch nicht gerade frisch aus«, fügt er hinzu.
    »Ah, vielen Dank auch, der Herr. Du weißt anscheinend, wie man eine Frau glücklich macht.«
    »Gestern Nacht wurde mir das jedenfalls versichert.«
    Mit offenem Mund starre ich ihn an. Er nimmt seinen Kaffee entgegen und schlendert unbekümmert davon.
    »Hast du gehört, was er gerade gesagt hat?« Meine Stimme ist eine Oktave höher als sonst.
    »Ja klar hab ich das gehört. Aber du forderst es ja auch wirklich heraus.« Holly verdreht die Augen.
    »Ich wusste sofort, dass Alberta ein Boxenluder ist, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe«, behaupte ich empört.
    »Wieso stört dich das überhaupt?«, fragt Holly. »Du kannst den Kerl doch eh nicht ausstehen.«
    »Er ist ein Arsch«, gebe ich zurück, nur für den Fall, dass meine Gefühle im Geringsten bezweifelt werden könnten.
    »Aber er sieht total heiß aus«, bemerkt sie.
    »Was?«, spotte ich. »Wie kommst du denn darauf?«
    Holly lacht nur. »Oh, guck mal, dein Traumprinz naht.« Sie weist mit dem Kinn zur Tür, ich schaue kurz auf und sehe Will hereinkommen.
    Er steuert geradewegs auf die Theke zu, sieht aber irgendwie anders aus, als ich ihn in Erinnerung habe. Ich hätte schwören können, dass sein Gesicht vorher runder war.
    »Alles klar?«, fragt er.
    Holly stößt mich unauffällig an, als ich nicht sofort meine Stimme finde. »Hi! Was kann ich für dich tun?«, frage ich freundlich, wieder zum Leben erwacht.
    »Das sieht lecker aus«, sagt er mit Blick auf den Frühstücksspeck. »Aber ich nehme besser was davon.« Er weist auf Hollys Müsli.
    Sie stellt ihm das Müsli zusammen, und ich fühle mich abgewiesen.
    »Gestern Abend mit den Jungs unterwegs gewesen?« Will schaut mich fragend an.
    »Woher weißt du …? Ah, ich seh ein bisschen fertig aus, was?«
    »Nein, ich hab nur von ein paar Kollegen gehört, dass ihr in der Stadt unterwegs wart. War’s nett?«
    »Super«, erwidere ich, happy vom Scheitel bis zu meinen rosa lackierten Zehennägel. Er hat sich mit anderen über mich unterhalten!
    »Wo wart ihr?«
    »In St Kilda. Das ist direkt auf der anderen Seite vom –«
    »Kenn ich.«
    »Magermilch, Halbfett- oder normale Milch?«, unterbricht Holly ihn und weist auf die
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